regensburg – Mereth Lüthi hat Mut. Die Geigerin stürzte sich bei den Tagen Alter Musik Regensburg weitgehend mit einer einzigen Violine in den monumentalen Zyklus der Rosenkranzsonaten von Heinrich Ignaz Franz Biber. Das ständige Umstimmen der Saiten – Biber verlangt für jede Sonate eine andere „Skordatur“ – hielt Lüthi nicht davon ab, sich und das Publikum mit bewundernswerter Kondition und Verve in die verschiedenen „Stimmungslagen“ der vielgestaltigen Werke zu versetzen. Ihr Ensemble Les Passions de l’Âme unterstützte sie bei diesem auf zwei Tage und drei Konzerte verteilten Marathon ausgezeichnet. Auch die weitgehend ausverkauften Tage Alter Musik Regensburg haben wieder einmal Mut bewiesen und ohne jede Marketing- oder Vermittlungsverrenkung intensive Verbindungen zwischen Musik, Künstlern und Zuhörern hergestellt. Rote Fäden über die Konzerte hinweg ergaben sich da ganz von selbst, etwa wenn man weiteren beachtlichen Geigerinnen lauschte und ihre Tongebung vergleichen konnte: Das Septett Oslo Circles rund um Konzertmeisterin Astrid Kirschner führte gekonnt durch die Inspirationswelt Henry Purcells und hatte mit David Hansen einen betörenden Countertenor mit auf der imaginären Bühne. Kirschner streute an der Solovioline immer wieder spontan wirkende Verzierungen ein und führte ihre Gruppe in entsprechenden Sätzen auch mal ganz handfest auf den Tanzboden. Im polnischen {oh!} Orkiestra gab Martyna Pastuszka den Ton an und sorgte für den überzeugendsten Geigenklang des langen Pfingstwochenendes. Auf der Reise durch Suitenwelten peppte sie mit ihrem atemlos pulsierenden Orchester vor allem die Musik Johann Caspar Ferdinand Fischers gehörig auf. Den Streicher-Höhepunkt bildete jedoch das Recital von Lucile Boulanger. Begleitet von Pierre Gallon am Cembalo entfaltete sie die komplette Farbpalette der Viola da Gamba in einem französisch-italienischen Programm aus Originalwerken und Bearbeitungen. Ihre beiläufig servierte Virtuosität und ihr subtiles Spiel mit Ausdrucksnuancen war eine der herausragenden Solodarbietungen in der Geschichte des Festivals. Eher ruppig ging es bei der Compagnia di Punto zu: In einer Rumpfbesetzung versuchte sie zu zehnt Mozarts großer g-MollSinfonie gerecht zu werden. Das Ensemble 28 Vielgestaltige Werke virtuos präsentiert // Das Festival Tage Alter Musik Regensburg entführt in eigenwillige Klangwelten // 31. Mai 2023 // Autor: Juan Martin Koch Astrid Kirschner & David Hansen in der Basilika St. Emmeram STIMMEN ZUM FESTIVAL TAGE ALTER MUSIK 2023 I would like to express our gratitude and hudge THANK YOU for offering us such an amazing experience! Our presence in Regensburg, on the impressive Festival that you’ve built, gave all of us feeling of importance. Importance of Music in our lifes and, what we could observe – importance of music in listeners lifes. Martyna Pastuszka Leiterin und Konzertmeisterin {oh!} Orkiestra
RkJQdWJsaXNoZXIy OTM2NTI=