Tage Alter Musik Regensburg 2023 45 den Neumarkter Reitstadel. Im pompösen Kirchenschiff. Wer neben dieser ungewohnten „Historischen Aufführungspraxis“ auch die „comme il faut“ hören wollte, war unter insgesamt 16 Konzerten vielleicht mit den norwegischen Gästen von „Oslo Circles“ gut bedient. Die brachten nicht den üblichen Barock-Digest mit nach Regensburg, sondern konzentrierten sich auf „One Charming Night“ mit Henry Purcell. Es gab Arien aus den berühmten Opern und Masques, die bekanntesten Stücke aus „Indian“ und „Fairy Queen“ oder „King Arthur“. Die berühmte Frost- und Zitterarie („Frost-Scene“) natürlich auch: mit dem fabelhaften Countertenor David Hansen, eigentlich aus Australien, aber zuletzt in Zürich oder Oslo erfolgreich bei Monteverdi und Gluck, souverän in weit ausgreifenden Crescendi und in elegisch-melodischen Klangbögen, selbst in so unbekannten Arien wie aus „Abdelazar“ oder „Oedipus“. Hansen singt sich damit im pompösen Kirchenschiff von St. Emmeram langsam ein, man würde sich über einen eher intimen Rahmen freuen für diese seufzende Seelenpein zur Tea-Time. Außerhalb der barockisierten Kirchenmauern scheint die Stadt schier zu ersticken: nicht nur an den Touristen, sondern auch an Einheimischen, die stolz sind auf ihren Hotspot der „Alten Musik“. Die vielen Anzeigen anderer Festspielorte im wie immer vorzüglichen Festivalprogramm zeigen: davon möchten auch Augsburg (Fugger-Konzerte), Meiningen („Güldener Herbst“ oder der „Fränkische Sommer“) etwas abhaben. Compagnia di Punto, Leitung: Christian Binde, in der Dreieinigkeitskirche STIMMEN ZUM FESTIVAL TAGE ALTER MUSIK 2023 … danke für das tolle Festival und alles, was das an Organisation bedeutet. Chapeau! Joel Frederiksen Bass, Pluto-Ensemble Holland Baroque v.l.n.r. Simone Pirri, Violine; Rodney Prada, Viola da gamba; Chloe Prendergast, Violine
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