Tage Alter Musik – Programmheft 2011

TAGEALTERMUSIKREGENSBURG JUNI2011 47 Ensembles wie dem Clemencic Consort, dem Huelgas Ensemble, Concerto Italiano und Al Ayre Español. In den letzten Jahren trat er in unterschiedlichen Oratorien- und Opern-inzenierungen auf. So sang er in Monteverdis L’Orfeo in der Arena von Verona und an der Oper in Rom sowie im Comunale in Florenz unter René Jacobs. Claudio Cavina wirkte bei mehr als 70 CD-Produktionen mit. 1996 gründete er das italienische Vokalensemble La Venexiana . Claudio Cavinaunterrichtet regelmäßig bei den Corsi Internazionali in Belluno und Urbino in Italien. Luca Dordolo, geboren im italienischen Monfalcone, begann seine musikalische Ausbildung an der Schola Cantorum S. Ambrogio di Monfalcone und am Konservatorium in Triest. Während seiner neunjährigen Zeit als professioneller Chorsänger begann er seine Solokarriere. 1994 gewann er den internationalen Wettbewerb As. Li. Co. in Mailand, 1996 gewann er den Theaterwettbewerb in Imola in der Rolle des „Tamino“ in Mozarts Zauberflöte. Anschließend spezialisierte er sich im Bereich der Alten Musik, insbesondere auf das Repertoire des Barock. Dabei arbeitete er bald mit Dirigenten wie Rinaldo Alessandrini, Ottavio Dantone, Alan Curtis, Antonio Florio, René Jacobs, Jean-Claude Malgoire und Diego Fasolis zusammen, wobei er überwiegend in den großen Opern des 17. und 18. Jahrhunderts, vor allem Monteverdis, mitwirkte. 2003 war er zusammen mit den Wiener Philharmonikern unter Riccardo Muti bei den Salzburger Festspielen zu hören und beim Festival de St. Denis mit dem Orchestre de Radio France. 2004 und 2005 sang Luca Dordolo beim Festival in Cremona in Monteverdis Opern-Trilogie mit der Accademia Bizantina unter Ottavio Dantone. 2006 sang er beim Festival dei due Mondi in Spoleto in Vivaldis Ercole sul Termodonte, geleitet von Alan Curtis. 2008 trat er in New York beim Mostly Mozart Festival und in Tokyo beim Alte-Musik-Festival Hokutopya in der Rolle des “Pasquale” in Haydns Orlando Paladino auf. 2009 sang er in Monteverdis L’Orfeo an der Mailänder Scala. Der TenorMirko Cristiano Guadagninigewann 1998 den Aslico-Wettbewerb und begann damit eine beachtliche Karriere. Im Jahr 2005 gab er sein Debüt an der Mailänder Scala mit der Aufführung von Händels Rinaldo und im September 2006 mit der ersten italienischenAufführung von Il Dissoluto Assolto vonAzio Corghi. Weitere bedeutende Rollen übernahm Mirko Cristiano Guadagnini als Renaud in der Oper Armide von Chr. W. Gluck, in der er erst kürzlich am Nationaltheater Tel Aviv zu hören war. Im Rahmen des Mozartfestes in Mantua wirkte er von September 2005 bis Juni 2007 mit dem Kammerorchester Mantua unter der Leitung von U. Benedetti Michelangeli mit. Im Mai 2007 sang er erneut Händels Rinaldo an der Oper in Seoul. Er sang den Orfeo 2007 bei den Tagen Alter Musik in Regensburg und ebenso in der preisgekrönten CD-Produktion mit La Venexiana. Sein Repertoire reicht vom Barock bis zum 21. Jahrhundert und umfasst Opern,- Konzert- und Liedrepertoire. Er arbeitete mit J. E. Gardiner, W. Christie, P. Neumann, F. Biondi undA. de Marchi zusammen. Die in Russland geborene AltistinOksana Lazareva studierte zunächst an der Staatlichen Universität für Kunst und Kultur beim Regisseur des Bolschoitheaters Boris Pokrowsky, am Tchaikowsky-Konservatorium in Moskau bei Elena Obraszova und am Konservatorium „Dall’Abaco“ in Verona Gesang und Chorleitung. Nach ihrem Operndebüt im Jahr 1994 in der Rolle der Olga in der Oper „Eugen Onegin“ sang Oksana Lazareva die Duniascha in „Die Zarenbraut“ von Rimski-Korsakow und Varvara in „Not love only“ von Schtschedrin. Weitere Rollen folgten. Neben ihrer regen Tätigkeit im Opernbereich widmet sie sich als Konzertsängerin intensiv der russischen und europäischen Kammer-, sowie der geistlichen Musik. Konzertengagements führten sie u. a. nach Moskau, London, zum Tiroler Osterfestival, nach Rom („Festival Europa“), Verona, Mailand („Accademia del Teatro alla Scala“), Paris, Biarritz. Bemerkenswert ist ihr Gespür als Interpretin von zeitgenössischer Musik, das sie u.a. als Protagonistin in D’Amicos Oper „Cambio“, in „Notturno“ von Manucci, in „Messer Lievesogno“ von Galante und in „Videogames“ von Lenzi unter Beweis stellte. Neben ihrer Arbeit als Sängerin istOksana Lazarevaauch als Regisseurin tätig. Die Sopranistin Roberta Mameli studierte in Piacenza bei Adelisa Tabiadon lyrischen Gesang und bei Carlo Feige in Cremona Violine. Noch sehr jung gab sie ihr Debüt als Merkur in Henry Purcells Oper Dido and Aeneas. Roberta Mameli hat solistisch und auch in größeren Ensembles und Orchestern gearbeitet und ist dabei mit verschiedenen renommierten Barockensembles aufgetreten wie der Accademia degli Erranti, dem Ensemble Aurora, La Risonanza, Bizzarrie Armoniche und La Venexiana. Ihr Repertoire reicht vom Barock bis zum 19. Jahrhundert, wobei ein Schwerpunkt auf den geistlichen Kompositionen von Vivaldi, Mozart, Bach und Händel liegt. Ebenso war sie aber schon in Faurés Requiem, den Chichester Psalms von Leonard Bernstein und Carl Orffs Carmina Burana zu hören. Im Opernfach überzeugte sie u.a. als Clorinda in Monteverdis Combattimento, als Arcade in Cherubinis Iphigenia in Aulide, als Filli in Pasquinis Forza d’Amore und als Herodiade in Stradellas San Giovanni Battista. Sie gastierte schon mehrmals bei den Tagen Alter Musik Regensburg mit La Venexiana , zuletzt 2009 in der Rolle Nerones in Monteverdis Poppea. Einspielungen vonRoberta Mameli sind bei Bongiovanni, Glossa und RAI 3 erschienen. Der Bassist Salvo Vitale stammt aus Catania und studierte in Mailand an der Scuola Civica Gesang. Er besuchte Meisterkurse bei Alan Curtis. Sein musikalischer Schwerpunkt ist das Gesangsrepertoire der Epoche der Renaissance und des Barock. Er hat mit renommierten Dirigenten und Ensembles der Alte-Musik-Szene zusammengearbeitet, u. a. mit A sei voci (Bernard Fabre-Garrus), Athestis (F. Bressan), Cappella della Pietà de’ Turchini (A. Florio), Concerto Barocco (A. Curtis), Coro della Radio Svizzera (D. Fasolis), Ensemble Concerto (R. Gini), Ensemble Elyma (G. Garrido), Ensemble Forte Piano (A. Frigé), Harmonices Mundi (C. Astronio), I Madrigalisti Ambrosiani e Il canto di Orfeo (G. Capuano), Odecathon (P. Da Col), La Risonanza (F. Bonizzoni) und La stagione armonica (S. Balestracci). Er trat u. a. bei folgenden Festivals auf: La Folle Journée (Nantes, Bilbao, Lissabon, Tokyo), Festival Oude Muziek (Utrecht), Kunsten Festival des Arts (Bruxelles), Wiener Festwochen (Wien), Holland Festival (Amsterdam), Festival di Ambronay, Festival di Beaune, Temporada Gulbenkian de Musica (Lissabon), Festival Monteverdi (Cremona), Festival van Vlaanderen (Brügge), Festival Internacional de Música y Danza (Granada), Lufthansa Festival (London), Festival de Sablé. CD-Einspielungen erschienen bei den Labels Stradivarius, Chandos, K 617, Dynamic, Amadeus, Glossa und Symphonia. Inhaltsangabe Prolog In einer allegorischen Begegnung derMenschlichen Hinfälligkeitmit derZeit , demSchicksalund der Liebe wird deutlich: Der Mensch ist ein Spielball höherer Mächte. Erster Teil Penelope ersehnt die Heimkehr ihres Gatten Ulisse (Odysseus), der vor zwanzig Jahren in den Trojanischen Krieg gezogen und seit Trojas Fall verschollen ist. Seitdem haben sich Freier im Palast auf Ithaka eingenistet, leben auf Kosten Penelopes und drängen sie zur Eheschließung mit einem von ihnen. Der verschlagene Eurimaco (Eurymachos) arbeitet mit den Freiern zusammen. Er beginnt ein Verhältnis mit Penelopes Magd Melanto (Melantho). Auf sein Drängen hin will sie Penelope überreden, ihre Trauer zu vergessen und sich wieder der Liebe zuzuwenden. Die Phäaken bringen Ulisse mit einem Schiff nach Ithaka und legen den Schlafenden am Strand nieder. Der Meergott Nettuno (Poseidon), der Ulisse einst nach der Blendung seines Sohnes, des Zyklopen Polyphem, zu unendlichen Irrfahrten verdammt hatte, beklagt sich bei Giove (Zeus) darClaudio Cavina

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