TAGEALTERMUSIKREGENSBURG JUNI2011 49 ern messen und sie mit seinem Bogen töten. Eumete bietet dem fremden Greis an, ihn bei Hofe einzuführen. Telemaco berichtet seiner Mutter von seiner Fahrt nach Sparta. Dort habe ihm Helena prophezeit, Ulisse sei nicht mehr fern und werde die Freier vernichten. Die Freier beschimpfen Eumete, da die Anwesenheit des fremden Greises sie stört. Der Vielfraß Iro legt sich mit Ulisse an und unterliegt im Zweikampf mit ihm. Nun lassen auch die Freier den Alten in Ruhe. Sie bedrängen Penelope mit kostbaren Geschenken. Von Minerva gelenkt, lässt sich Penelope Bogen und Pfeile Ulisses bringen und verspricht dem besten Schützen ihre Hand. Weder Anfinomo noch Pisandro oder Antinoo können den Bogen spannen. Unter Minervas Schutz ergreift Ulisse den Bogen und tötet die Freier. Iro betrauert den Tod der Freier, bei denen er stets schmarotzen konnte. Aus Angst, nun verhungern zu müssen, beschließt er, sich lieber gleich umzubringen. Melanto beschwört Penelope, den Mord an den Freiern streng zu ahnden. Eumete hat die Wahrheit über den Greis erfahren. Doch weder ihm noch Telemaco glaubt Penelope, dass der Fremde, der die Freier getötet hat, Ulisse war. Minerva, Giunone (Hera) und Giove bitten Nettuno, Ulisse zu vergeben, damit dessen Irrfahrten endlich ein Ende finden. Nettuno läßt sich versöhnen. Auf Anweisung Gioves wird Minerva die rachedürstenden Angehörigen der ermordeten Freier von ihren Kriegsplänen gegen Ithaka abbringen. Ericlea (Euryklea), die Amme Ulisses, hat an dem fremden Greis eine Narbe entdeckt und so Ulisse erkannt. Der hat sie zum Schweigen verpflichtet. Nun schwankt sie zwischen Gehorsam gegen ihren Fürsten und dem Wunsch, Penelope zu informieren. Ulisse tritt in seiner wahren Gestalt vor Penelope. Aus Furcht, Opfer eines Betrugs zu werden, wagt Penelope nicht, ihn als ihren Gatten anzuerkennen. Nun bricht Ericlea ihr Schweigen und erwähnt die Narbe, doch auch davon lässt sich Penelope nicht überzeugen. Erst als Ulisse ihr Ehebett mit Einzelheiten, die nur er wissen kann, beschreibt, glaubt Penelope ihm. Zur Inszenierung: Diese Teilinszenierung der „Heimkehr des Odysseus“ wird dem Publikum in einer Form präsentiert, bei der sich Raum und Bühnenausstattung vor den Augen der Zuschauer verändern. Dabei sind die Bewegungen und Konstellationen der Personen prägend für die eher intime und symbolische als naturalistische Gestaltung der Umgebung. Stoff-Fäden spiegeln anschaulich seelische Regungen: So knüpft Penelope ihre innere Erregung und ihren Schmerz in einen schier endlosen Teppich, Melantho webt in freudiger Erwartung weiche, geschmeidige Vorhänge, der erzürnte Poseidon peitscht die Wogen einer bedrohlichen See zu Schaumfäden, Athene weist durch das Abrollen ihres Gürtels Telemach den mystischen Pfad, auf dem er, nicht ohne Bangen, ins Vaterhaus zurückkehrt... Die Intention der Regie ist nicht darauf gerichtet, die Wirklichkeit naturgetreu wiederzugeben, sondern hat primär Wesenskern und Suggestion im Auge, sowohl im Agieren der Figuren wie im Verweben ihrer Umgebung. Auf diese Weise soll die Phantasie des Zuschauers dazu angeregt werden, die Szenen und Bewegungen der Sänger(innen) nach eigenem Geschmack zu bereichern und zu ergänzen. Durch grundlegende Wechsel der Beleuchtung, durch Blickwechsel und Positionswechsel der Figuren und durch die sanften Bewegungen der Stoffe und Fäden gewinnt die Geschichte in all ihrer emotionalen Dynamik mit einfachsten Mitteln Leben: wie ein rhythmisches Atmen, das die einzelnen Teile eines Mosaiks zu einem Gesamterlebnis verdichtet. CLAUDIOMONTEVERDI : IL RITORNO D ’ULISSE IN PATRIA - DIEHEIMKEHR DESODYSSEUS Dramma per musica in einem Prolog und drei Akten Libretto von Giacomo Badoaro nach HomersOdyssee Venedig, Teatro SS. Giovanni e Paolo, 1641 PAUSE ist nach dem 1. Akt Wir danken der Meisterwerkstätte für Orgel- und Cembalobau, Walter Chinaglia, I-22072 Cermenate (CO), sowie der Meisterwerkstätte für historische Tasteninstrumente, Detmar Hungerberg, 42499 Hückeswagen, für die freundliche Bereitstellung der Cembali. AUSFÜHRENDE LAVENEXIANA L'UMANA FRAGILITÀ – Martina Belli, Mezzosopran IL TEMPO - Salvo Vitale, Bass LA FORTUNA – Valentina Coladonato, Sopran AMORE – Giulia Peri, Sopran NETTUNO – Salvo Vitale, Bass GIOVE – Mauro Borgioni, Tenor MINERVA - Roberta Mameli, Sopran GIUNONE – Valentina Coladonato, Sopran ULISSE - Mirko Guadagnini, Tenor PENELOPE – Oksana Lazareva, Mezzosopran TELEMACO – Makoto Sakurada, Tenor ANTINO – Marco Bussi, Bass PISANDRO – Alessio Tosi, Tenor ANFINOMO – Alberto Allegrezza, Altus EURIMACO/EUMETE – Paolo Antognetti, Tenor MELANTO – Martina Belli, Mezzosopran IRO - Luca Dordolo, Tenor ERICLEA – Gabriella Martellacci, Mezzosopran FEACIO I – Alberto Allegrezza, Altus FEACIO II – Alessio Tosi, Tenor FEACIO III – Marco Bussi, Bass ORCHESTER Stefano Rossi, Violine Efix Puelo, Violine Elena Saccomandi, Viola da bracchio Daniela Godio, Viola da bracchio Takashi Kaketa, Violoncello Alberto Lo Gatto, Violone Fulvio Garlaschi, Theorbe Michael Leopold, Theorbe Gabriele Palomba, Theorbe Cristiano Contadin, Lirone Chiara Granata, Harfe Davide Pozzi, Cembalo Claudio Cavina, Cembalo Bühnenbild und Regie: Chiara H. Savoia Licht: Daniel Tummolillo Claudio Monteverdi
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