101 TAGe ALTeR MUSIK ReGenSBURG Konzert- & Veranstaltungsorte reICHSSAAL Regensburg war seit den Karolingern bevorzugter Ort für die Abhaltung von Reichstagen. Im Mittelalter zählte man 45 Reichstage in Regensburg. 1541 war der Reichssaal Ort des berühmten Religionsgesprächs zwischen Melanchthon und Dr. eck. Von den Reichstagen sind besonders der von 1623, bei dem Bayern die Kurwürde erhielt, und der von 1630, als Wallenstein von der Mehrheit der katholischen Fürsten abgesetzt wurde, zu nennen. Von 1663 bis 1806 war der Reichssaal Tagungsort des „Immerwährenden Reichstags“. er ist als erstes deutsches Parlament anzusehen. Der um 1360 gebaute Reichssaal darf in seinen Dimensionen und seinem Alter für Deutschland als einzigartig gelten. Hervorzuheben ist die mächtige Holzdecke, an deren Unterseite man die Relieffigur des thronenden Petrus (des Stadtpatrons) erkennt. SALzStADeL Mit dem Bau des Salzstadels, der in Zusammenschau mit der Steinernen Brücke, dem Brückturm und dem Dom das Stadtbild deutlich prägt, wurde 1616 begonnen, nachdem die Stadt den an Bayern abgetretenen Salzstadel wieder zurückerworben hatte. er wurde 1620 vollendet. Der Salzhandel reicht in Regensburg bis in römische Zeit zurück. Das Salz gelangte jahrhundertelang aus den Salinen Reichenhall und Berchtesgaden auf dem Inn bis Passau und von dort donauaufwärts nach Regensburg. In nächster nähe am Uferstreifen befand sich der Kran zum entladen der Schiffe, weshalb der name „Kräncherstadel“ in Gebrauch kam. Die gewaltigenAusmaße des Salzstadels lassen erkennen, welch ungeheure Salzmengen auf seinen Böden lagerten. SCHottenKIrCHe St. JAKob Um 1090 erhielten irische Benediktiner ein Grundstück vor den Mauern der Stadt zum Bau ihres Klosters. Von der ersten Jakobskirche, die 1120 geweiht wurde, sind die beiden Osttürme erhalten. St. Jakob wurde das Mutterkloster aller niederlassungen irischer Mönche im deutschsprachigen Raum. 1216 war der Bau vollendet. Im 16. Jahrhundert lösten schottische Mönche die Iren von St. Jakob ab, und bis 1862 gehörte das Kloster zum schottischen Zweig der Benediktiner. Die Schottenkirche ist vor allem berühmt wegen ihres Portals mit seinem rätselhaften plastischen Schmuck. Hinter dem Portal im Inneren ist die liegende Figur des Mönches Rydan als Türschließer dargestellt. Der Mönchschor besitzt noch die alten steinernen Chorgestühlschranken und den originalen Bodenbelag des 12. Jahrhunderts. Die Gestaltung der vielen Säulchen hat Parallelen in der englischen Architektur. Verschiedene Ausstattungsstücke haben sich erhalten: die romanische Kreuzigungsgruppe, eine Madonna und die Heiligen Jakobus, Paulus und Christophorus aus dem 14. Jahrhundert. KLoSter St. MAGn (KUrStAG „ALte MUSIK“ An Der HFKM) Die Gründung eines Augustinerchorherrenstifts in Stadtamhof ist den Regensburger Klerikern Paulus und Gebhard von Bernried zu verdanken. nach dem Vorbild des Chorherrenstifts St. Maria in Portu in Ravenna errichtete Gebhard 1138 das Augustinerchorherrenstift an einer bereits im 11. Jh. nachgewiesenen Kirche zu ehren des hl. Magnus. Im 15. Jahrhundert wirkte im Stift der berühmte Geschichtsschreiber Andreas von Regensburg. Im Dreißigjährigen Krieg wurde 1634 die mittelalterliche Anlage durch die Schweden zerstört. In der Zeit von 1730 bis 1738 wurde das Augustinerchorherrenstift neu errichtet. Die Klostergebäude umschließen als barocke Dreiflügelanlage einen Innenhof, der nach Süden von der vorgelagerten Kirche und nach Osten von den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden abgeschlossen wird. Von der barocken Innenausstattung des Klostergebäudes haben sich lediglich Kreuzgratgewölbe in den erdgeschossen und zwei eiserne Schürtüren mit Werksteineinfassungen erhalten. nach der Säkularisation des Stifts im Jahre 1803 war in den Klostergebäuden zeitweilig das Amtsgericht, das Bezirksgericht, ja sogar eine Brauerei eingerichtet gewesen. Seit dem Umbau zwischen 1975 und 1978 beherbergt es die Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg (HfKM). tHeAter AM bISMArCKPLAtz Der Bau des Stadttheaters wurde unmittelbar nach der Säkularisation vom neuen Stadtherrn, dem Kurfürsten und erzkanzler Carl von Dalberg, in Auftrag gegeben. Der Architekt d'Herigoyen schuf das Stadttheater im Jahr 1804. nach einem Brand wurde es 1849 in etwas veränderter Form wiederaufgebaut. ein Mittelteil mit Dreiecksgiebel und seitliche Balkone zeichnen den Bau aus, der eine ereignisreiche Theatergeschichte erlebt hat.
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