Tage Alter Musik – Programmheft 2023

TAGE ALTER MuSIK REGEnSBuRG Mai 2023 katholischen Fürsten abgesetzt wurde, zu nennen. Von 1663 bis 1806 war der Reichssaal Tagungsort des „Immerwährenden Reichstags“. Er ist als erstes deutsches Parlament anzusehen. Der um 1360 gebaute Reichssaal darf in seinen Dimensionen und seinemAlter für Deutschland als einzigartig gelten. Hervorzuheben ist die mächtige Holzdecke, an deren unterseite man die Relieffigur des thronenden Petrus (des Stadtpatrons) erkennt. KLoSter St. MAGn Die Gründung eines Augustinerchorherrenstifts in Stadtamhof ist den Regensburger Klerikern Paulus und Gebhard von Bernried zu verdanken. nach dem Vorbild des Chorherrenstifts St. Maria in Portu in Ravenna errichtete Gebhard 1138 das Augustinerchorherrenstift an einer bereits im 11. Jh. nachgewiesenen Kirche zu Ehren des hl. Magnus. Im 15. Jahrhundert wirkte im Stift der berühmte Geschichtsschreiber Andreas von Regensburg. ImDreißigjährigen Krieg wurde 1634 die mittelalterliche Anlage durch die Schweden zerstört. In der Zeit von 1730 bis 1738 wurde das Augustinerchorherrenstift neu errichtet. Die Klostergebäude umschließen als barocke Dreiflügelanlage einen Innenhof, der nach Süden von der vorgelagerten Kirche und nach Osten von den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden abgeschlossen wird. Von der barocken Innenausstattung des Klostergebäudes haben sich lediglich Kreuzgratgewölbe in den Erdgeschossen und zwei eiserne Schürtüren mit Werksteineinfassungen erhalten. nach der Säkularisation des Stifts im Jahre 1803 war in den Klostergebäuden zeitweilig das Amtsgericht, das Bezirksgericht, ja sogar eine Brauerei eingerichtet gewesen. Seit dem umbau zwischen 1975 und 1978 beherbergt es die Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg (HfKM). SCHottenKIrCHe St. JAKoB um 1090 erhielten irische Benediktiner ein Grundstück vor den Mauern der Stadt zum Bau ihres Klosters. Von der ersten Jakobskirche, die 1120 geweiht wurde, sind die beiden Osttürme erhalten. St. Jakob wurde das Mutterkloster aller niederlassungen irischer Mönche im deutschsprachigen Raum. 1216 war der Bau vollendet. Im 16. Jahrhundert lösten schottische Mönche die Iren von St. Jakob ab, und bis 1862 gehörte das Kloster zum schottischen Zweig der Benediktiner. Die Schottenkirche ist vor allem berühmt wegen ihres Portals mit seinem rätselhaften plastischen Schmuck. Hinter dem Portal im Inneren ist die liegende Figur des Mönches Rydan als Türschließer dargestellt. Der Mönchschor besitzt noch die alten steinernen Chorgestühlschranken und den originalen Bodenbelag des 12. Jahrhunderts. Die Gestaltung der vielen Säulchen hat Parallelen in der englischen Architektur. Verschiedene Ausstattungsstücke haben sich erhalten: die romanische Kreuzigungsgruppe, eine Madonna und die Heiligen Jakobus, Paulus und Christophorus aus dem 14. Jahrhundert. Die Schottenkirche St. Jakob im Jahr 2022, Konzert mit dem Ensemble Les Meslanges Foto: Hanno Meier 127

RkJQdWJsaXNoZXIy OTM2NTI=