Tage Alter Musik – Programmheft 2024

Tage alTer Musik regensburg Mai 2024 pen) deuten allerdings bereits auf die einflüsse der französischen gotik hin. Die kirche war ursprünglich zweigeschossig geplant, wurde aber als großer, flachgedeckter Mittelraum, der von allen seiten mit seitenschiffen mit darüberliegenden emporen umgeben ist, ausgeführt. st. ulrich war vermutlich als Hofkirche der bayerischen Herzöge geplant. Dieser Plan musste aber mit dem schwindenden einfluss der bayerischen Herzöge aufgegeben werden. seit 1263 ist st. ulrich als Dompfarrkirche bezeugt. Die Wandgemälde stammen aus der erbauungszeit um 1230/40 sowie aus dem Jahr 1571. 1824 wurde die kirche profaniert. Dem engagement von könig ludwig i. ist es zu verdanken, dass die kirche erhalten blieb. Jedoch wurde der südwestlich an die kirche angebaute kirchturm um1860 wegen baufälligkeit abgetragen. auf alten Fotos ist der ehemalige kirchturm noch zu sehen. Von 1880 bis 1936 diente der kirchenraum als Museum für sammlungen des Historischen Vereins regensburg. ab 1986 wurden im Museum st. ulrich die kunstsammlungen des bistums regensburg präsentiert. Zur Zeit ist die kirche temporär für Veranstaltungen geöffnet. in der langjährigen geschichte der Tage alter Musik ist st. ulrich nach 1986 (Hilliard ensemble) in diesem Jahr zum zweiten Mal konzertort. „BonHoeFFerSAAL“ IM ALUMneUM (La Pellegrina-tagung – Konzerteinführungen) Das alumneum wurde von 1901 bis 1902 als Jugendstilgebäude errichtet. seine Tradition geht allerdings bis auf das Jahr 1537 zurück, als am gleichen Ort das reichsstädtische gymnasium Poeticum gegründet wurde und ein „Zöglingsheim“ die auswärtigen schüler beherbergte. noch bis ins Jahr 1967 wohnten auch im aktuellen gebäude schüler im internat. architekt des imposanten gebäudes war Johann georg german bestelmeyer, damals als bauamtsassessor am landbauamt regensburg tätig. Das alumneum vereint elemente des Jugendstils und des Historismus sowie weitere einflüsse in einem eigentümlichen „stilmix“. es wurde bis heute mehrfach umgebaut, nur wenige räume sind in der Original-ausstattung erhalten geblieben. Heute sind im „Haus der kirche“ verschiedene Dienste und Werke der evangelischen kirche untergebracht: kirchenmusik, evangelische Presse, Diakonie, kirchengemeindeamt, evangelisches bildungswerk sowie gemeinderäume der Dreieinigkeitskirchengemeinde. SALzStADeL Mit dem bau des salzstadels, der in Zusammenschau mit der steinernen brücke, dem brückturm und demDom das stadtbild deutlich prägt, wurde 1616 begonnen, nachdem die stadt den an bayern abgetretenen salzstadel wieder zurückerworben hatte. er wurde 1620 vollendet. Der salzhandel reicht in regensburg bis in römische Zeit zurück. Das salz gelangte jahrhundertelang aus den salinen von reichenhall und berchtesgaden auf dem inn bis Passau und von dort donauaufwärts nach regensburg. in nächster nähe am uferstreifen befand sich der kran zum entladen der schiffe, weshalb der name „kräncherstadel“ in gebrauch kam. Die gewaltigen ausmaße des salzstadels lassen erkennen, welch ungeheure salzmengen auf seinen böden lagerten. tHon-DIttMer-PALAIS Das Thon-Dittmer-Palais ist aus zwei früher hier bestehenden mittelalterlichen Patrizierhäusern hervorgegangen: Das eine an der ecke zur Weingasse stehende gebäude gehörte einst der mächtigen regensburger bürgerfamilie der auer. Zur baumhackergasse hin schloss das sogenannte alkofersche Haus an. georg Friedrich von Dittmer erwarb 1781 zuerst das an der Weingasse liegende gebäude; erst nach 1800 konnte er auch das alkofersche Haus erwerben. kaiser Franz ii. erhob im Jahr 1800 georg Dittmer mit seinen beiden schwiegersöhnen in den reichsfreiherrenstand, wobei sich seine schwiegersöhne von Mantey-Dittmer bzw. von Thon-Dittmer nannten. unter leitung des baumeisters emanuel d’Herigoyen entstand ab 1800 das klassizistische stadtpalais. 1814 trat von Mantey-Dittmer seinen geschäftsanteil an der Dittmerschen Firma an seinen schwager von Thon-Dittmer ab, seit dieser Zeit besteht die bezeichnung Thon-Dittmer-Palais für das gebäude am regensburger Haidplatz. Bild rechts: TAM 2023 – Bonhoeffersaal – Konzerteinführung Foto: Michael Vogl Bild rechts: TAM 2012 – Salzstadel an der Steinernen Brücke Foto: Hanno Meier Bild rechts: TAM 2019 – Innenhof des Thon-Dittmer-Palais Ensemble Zefiro Foto: Hanno Meier 147

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