Tage alTer Musik regensburg konzert 5 bundenheit mit seiner Jacob Stainer-Geige von 1665. Er scheint nie im Konflikt mit dem Instrument zu stehen, sondern immer in einem tiefen Gespräch mit einem lieben Freund. Er überwindet alle technischen Herausforderungen auf eine Weise, die sich natürlich und ungezwungen anfühlt…“ seine Zusammenarbeit mit verschiedensten barockensembles vor allem in Frankreich, brachte ihm2020 eine nominierung bei den Victoires de la Musique Classique in der kategorie „entdeckung instrumentalsolist“ ein. seine Tourneen führten ihn in die bedeutendsten konzertsäle weltweit: so gastierte er in der Philharmonie berlin, dem Wiener Musikverein, dem shanghai national art Center, in der Walt Disney Hall in los angeles und in der Philharmonie de Paris, wo er ein rezital gab und dabei auf der „Davidoff“ genannten stradivari-Violine spielte, die im Pariser Musée de la Musique aufbewahrt wird. nach dem studium am Pariser Conservatoire national supérieur de Musique et de Danse in der klasse von Michaël Hentz gründete er mit dem Cembalisten Justin Taylor das ensemble le Consort, mit dem er in diesem Jahr auch bei den Tagen alter Musik gastiert. Théotime langlois de swarte ist Preisträger der Fondation banque Populaire und der Jumpstart Foundation. er spielt auf einer Violine von Carlo bergonzi, Cremona, aus dem Jahr 1733. Pressestimmen: „Théotime Langlois de Swarte. Have you ever read such a fabulous name? and with fabulous playing to match, it’s a name to remember.“ gramophone „France’s rising generation has some promising names. Topping that list for me is Le Consort founding violinist Théotime Langlois de Swarte, whose recent The Mad Lover debut solo album for Harmonia Mundi was a stunner by any standard.“ The strad zum Programm: Diapason 415 Hz Jean-Marie Leclair & Antonio Vivaldi – ouvertüre – Sinfonia – Concerto Der Platz, der im herrschenden Musikgeschichtsbild für antonio Vivaldi und Jean-Marie leclair (dem Älteren) eingeräumt wird, gründet wesentlich auf ihremausnahmestatus als Violinisten, wie er von Zeitgenossen in konzerten bewundert werden konnte und noch von der nachwelt in ihren kompositionen nachzuvollziehen ist. Vivaldis name ist für uns untrennbar mit dem barocken Violinkonzert verbunden, während leclair heute als frühester bezugspunkt einer genuin französischen Violintradition gilt. auch das konzertprogramm des ensembles „les Ombres“ ist auf diesen gängigen schwerpunkt hin ausgerichtet, schafft es aber doch gleichzeitig, aus dem instrumentalrepertoire von leclair und Vivaldi heraus Fingerzeige auf schaffensbereiche zu geben, die sich in der regel mit deutlich geringerer aufmerksamkeit begnügen müssen: Orchestermusik ohne soloinstrument (bei Vivaldi) und die Oper (bei beiden). nicht lange, nachdem Vivaldis erste konzertsammlung (der berühmte Estro armonico) im Druck erschienen war und für Furore gesorgt hatte, ging auch seine erste Oper über die bühne (Ottone in Villa, Vicenza1713). an der gattung des dramma per musica, wie die „Opera seria“ in zeitgenössischer Terminologie genannt wurde, versuchte sich Vivaldi bis in die letzten Jahre seines lebens, konnte auch immer wieder erfolge erringen, setzte sich aber letztlich nie als Opernkomponist ersten ranges durch. Das libretto zu L’Olimpiade, in Vivaldis Vertonung 1734 in Venedig aufgeführt, stammte immerhin – wenn auch bearbeitet durch bartolomeo Vitturi – von Pietro Metastasio, dem Opernlibrettisten seiner Zeit. Das Privileg, Metastasios Textbuch als erster vertont zu haben, war allerdings einem anderen vorbehalten gewesen (antonio Caldara, ein Jahr zuvor). Vivaldis Ouvertüre – im zeitgenössischen sprachgebrauch die „sinfonia“ – entsprach dem dreisätzigen standardschema: ein schwungvolles allegro zu beginn, gefolgt von einem kontemplativeren andante und abgeschlossen durch ein knapp gehaltenes allegro, dessen zwei abschnitte jeweils wiederholt wurden. Jean-Marie leclairs Musik hatte der italienischen Tradition eine ganze Menge an anregungen zu verdanken – sein ausflug ins Opernfach aber spielte sich in einem gänzlich anderen Milieu ab: dem der französischen tragédie lyrique. Ohnehin blieb es im Falle leclairs bei einem einzigen bühnenwerk, das er zudem in einer späteren Phase seiner karriere komponierte, als der Zenit seines ruhmes bereits überschritten war. Scylla et Glaucus, 1746 in Paris uraufgeführt, hielt sich für weniger als zwei Monate auf der bühne, obwohl gerade leclairs Vertonung noch bis ins spätere 18. Jahrhundert gegenstand des lobes blieb. Mitverantwortlich für den ausbleibenden erfolg war vielleicht das tragische ende der Opernhandlung, dem das Pariser Publikum der 1740er Jahre mehrheitlich ablehnend gegenüberstand (in der Dreiecksgeschichte zwischen der nymphe skylla, ihrem geliebten in spe glaukus und der Hexe Zirze setzt sich die rachsucht der letzteren durch und sorgt für skyllas Verwandlung in ein steinernes seeungeheuer); womöglich vertrug sich aber auch Théotime Langlois de Swarte Foto: Marco borggreve 35
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