Tage alTer Musik regensburg grußworte Grußworte Liebe Freundinnen und Freunde der Alten Musik, liebe Gäste! auch in diesem Jahr heißt es wieder: bühne frei für die Tage alter Musik! Vom 17. bis 20. Mai 2024 findet das renommierte Festival in seiner bereits 39. auflage statt. an acht historischen stätten in regensburg wird Musik vom Mittelalter bis zur klassik präsentiert. Die Tage alter Musik wurden 1984 von den drei regensburger Domspatzen stephan schmid, ludwig Hartmann und Christof Hartmann ins leben gerufen. seitdem hat sich das Festival stetig weiterentwickelt und ist heute, mit seinen stolzen 39 Jahren, aus der regensburger kulturlandschaft nicht mehr wegzudenken. Doch auch international hat sich das Festival einen namen gemacht. künstlerinnen und künstler und gäste aus nah und fern kommen in die Welterbestadt regensburg, um gemeinsam an historischen Orten alte Musik aufzuführen und zu hören. Die besucherinnen und besucher erwartet auch in diesem Jahr ein erstklassiges konzertprogramm. im rahmen des Festivals finden 16 konzerte mit Musikerinnen und Musikern aus 13 ländern statt – von Österreich über italien und großbritannien bis hin zu argentinien und kanada. Den auftakt der diesjährigen ausgabe machen traditionsgemäß die regensburger Domspatzen unter der leitung von Domkapellmeister Christian Heiß, in diesem Jahr zusammen mit dem tschechischen Originalklangorchester Musica Florea Prag. ergänzt werden die konzerte durch ein abwechslungsreiches begleitprogramm. besonders zu erwähnen ist hier die vom institut für Musikwissenschaft der universität regensburg organisierte interdisziplinäre Tagung „Musik, Mythologie und meraviglia: Die intermedien zu la Pellegrina (1589)“, die am 17. Mai im bonhoeffersaal stattfindet. Die konzerteinführungen, gesprächskonzerte sowie der kurstag „alte Musik“ mit dem italienischen Tenor Marco beasley am 21. Mai an der Hochschule für katholische kirchenmusik und Musikpädagogik sind weitere Höhepunkte des diesjährigen Programms. ich möchte mich an dieser stelle bei den Organisatoren, Musikerinnen und Musikern sowie allen beteiligten bedanken, die mit viel engagement und leidenschaft dieses Festival auf die beine stellen und uns jedes Jahr aufs neue begeistern. allen besucherinnen und besuchern wünsche ich viel Freude bei den konzerten und ein frohes Pfingstfest! Gertrud Maltz-Schwarzfischer Oberbürgermeisterin der Stadt Regensburg Im Südosten teutonias Zum 39. Mal schwebt meine lupe über einen Flecken an der Danubia im tiefen südosten Teutonias. Wir befinden uns im Jahr 2024 n.Chr.. immer noch sind weite Teile Teutonias beherrscht vom romantisierenden breitwandsound der barockmusik. aber an der Danubia hören die unbeugsamen spatzen nicht auf, dem vorherrschenden geschmack etwas entgegenzusetzen: beharrlich, konsequent, inspiriert und in ihremangebot betörend. Das ist alte Musik at its best! und was haben die beiden, schon länger drei Überzeugungstäter, mit ihrer beharrlichkeit erreicht? Festivals und konzerte mit alter Musik, die historisch spannend informiert musiziert und mit elan und ansteckender spielfreude vorgetragen werden, auf dem neuesten stand der stets gründelnden Musiker, haben sich über ganz Teutonia ausgebreitet! steter Tropfen höhlt sogar den etabliertesten klangkörper. inzwischen teilt man in manchen Orchestern barockbögen für die streicher aus, die stahlsaiten dürfen drauf bleiben (die sieht man nicht). „Historisch informiert“ (con variazioni) ist inzwischen tatsächlich angesagt! Fasziniert habe ich als sWr-Musikredakteurin in stuttgart die aktivitäten im Osten beobachtet, einen langen und faszinierenden Weg, und durfte ihn schon fast von den anfängen, ab dem zweiten Jahr, auch immer wieder live erleben. es freut mich aufrichtig, dass das Festival, das einst fast einen verschwörerischen Charakter hatte – das einzige alte-Musik-Festival in Deutschland (neben dem finanzkräftigen WDr-Festival in Herne) –, jetzt so breiten anklang gefunden hat und auch in den für die kultur und Politik zuständigen köpfen angekommen ist. Da war doch einiger Widerstand – auch in regensburg – zu überwinden und ich konnte es in meinen besprechungen des Festivals in sWr2 auch zumeist nicht unterlassen, u.a. die stiefmütterliche finanzielle be- oder besser abhandlung dieses, für die alte Musik wichtigsten Festivals Deutschlands zu streifen. Mit der ein oder anderen null mehr am ende der Fördersumme wäre man immer noch weit weg gewesen von der Förderung anderer Festivals! nach regensburg konnte man immer zum staunen kommen und um sich inspirieren zu lassen, neues zu erkunden! Von anfang an war klar, dass hier Herren amauswahlwerk waren, die Ohren hatten zu hören und augen zu sehen und einen feinen sinn für die sich alljährlich weiter entwickelnde lesart der historischen Quellen. Man kann absolut darauf bauen, dass sie das aktuell Feinste und spannendste herausfischen: lebendige interpretationen und interessantes repertoire. Woher nur haben sie all die informationen über neue, junge ensembles, über neue ansätze, über ensembles, die wieder mal das bisher gehörte in den schatten stellen?! – Das bleibt ein kleines geheimnis. um es ein bisschen zu lüften – soweit ich das kann: Musiker und ensembles bewerben sich in regensburg, weil es sie adelt, dort gespielt zu haben. (anfangs haben sie sogar ensembles über den Teich gelockt, die nur in unter dem ladentisch gehandelten aufnahmen zu hören waren – Joshua rifkin z.b., der sich erdreistet hat, Werke bachs solistisch aufzuführen, was für viele heute selbstverständlich geworden ist.) Vertrauensvoll kann man sich also auch dieses Jahr wieder über die Pfingsttage in regensburg einquartieren und sich auf entdeckungsreise durch die Musik vomMittelalter bis zur klassik machen und das in einem nicht authentischer sich auszudenkenden historischen stadtambiente – ganz im südosten unseres landes. Dagmar Munck Musikredakteurin SWR2 © stadt regensburg, stefan effenhauser 6
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