Tage Alter Musik – Programmheft 2024

TAGE ALTER MUSIK REGENSBURG Konzert 11 und Vertrautheit im Umgang mit Aufführungstraditionen vom Barock über Klassik und Romantik bis hin zur zeitgenössischen Musik sowie der Jazz- und Popmusik. Er hat Konzerte bei bedeutenden Festivals in Europa, Südamerika, den USA and in Asien dirigiert. Über das Standardrepertoire hinaus widmet sich Michael A. Willens der Aufführung von weniger bekannten zeitgenössischen amerikanischen Komponisten. Er hat zahlreiche Uraufführungen dirigiert, von denen viele von Rundfunk und TV aufgezeichnet und ausgestrahlt wurden. Der polnische Hammerflügelspezialist Tomasz Ritter wurde 1995 in Lublin geboren. Er erhielt ersten Klavierunterricht an der Szymanowski-Musikschule in Warschau, studierte dann amMoskauer Tschaikowsky-Konservatorium Klavier und Hammerflügel bei Alexei Lubimov, dem Begründer der Hammerflügel-Tradition in Russland. Sein Studium beendete er 2019 als Jahrgangsbester. 2018 gewann er imAlter von 23 Jahren in Warschau den ersten Internationalen Chopin-Wettbewerb auf historischen Klavieren. Anschließend folgte ein Aufbaustudium an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg in der Klasse von H. Rutkowski (Klavier, Konzertflügel), das er mit dem Konzertexamen abschloss. Historische Tasteninstrumente spielen in Ritters Musikleben eine wichtige Rolle. Seine erste Begegnung mit einem historischen Instrument hatte er imAlter von 10 Jahren dank des tschechischen Cembalobauers P. Šefl. Während seines Studiums in Moskau besuchte er auch Meisterkurse u.a. bei Malcolm Bilson, Andreas Staier und Johann Sonnleitner. Ritter arbeitet regelmäßig mit verschiedenen europäischen Instrumentensammlungen und renommierten Klavierrestauratoren wie Paul McNulty oder Edwin Beunk zusammen. 2014 veröffentlichte er sein erstes Album mit Werken von Bach, Beethoven, Szymanowski und Ginastera (Label: Polskie Nagrania) und 2019 eine CD mit Werken von Chopin und Kurpinski, herausgegeben vom Chopin-Institut. Die neueste CD mit Werken von Haydn, Lessel, Beethoven, Vorisek und Chopin, gespielt auf einem Graf-Fortepiano, herausgegeben vom Chopin-Institut Warschau, wurde im Juni 2023 veröffentlicht. Während der Pandemie erstellte er eine Reihe von Videos über Klaviere des 19. Jahrhunderts mit dem Titel „Romantische Klaviere“, die im Internet verfügbar sind. Wir danken Tomasz Ritter, dass er für den erkrankten Ronald Brautigam den Solopart in den beiden Klavierkonzerten Nr. 3 c-Moll und Nr.4 G-dur von Ludwig van Beethoven übernommen hat. Zum Programm: Ludwig van Beethoven: Ouvertüre „Die Geschöpfe des Prometheus“ – Klavierkonzerte Nr. 3 c-Moll op. 37 und Nr. 4 G-Dur op. 58 Ludwig van Beethoven bekam im Jahr 1800 einen Kompositionsauftrag von dem gefeierten Tänzer und Choreografen Salvatore Viganò (1769–1821), der damals die Wiener Ballett-Compagnie leitete und mit seinem kühnen Stil eine neue Epoche des Tanzes in der Kaiserstadt einläutete. Seine dritte Wiener Produktion trug den Titel „Die Geschöpfe des Prometheus“. In der Geschichte von der Erschaffung und geistigen Erweckung des ersten Menschenpaares fand Viganò einen idealen Stoff für die damals übliche pantomimische Darstellungsweise auf der Tanzbühne. Von Beethoven wurde eine dafür notwendige „musique qui parle“, eine sprechende Musik, erwartet. Tatsächlich finden sich zahlreiche programmmusikalische Aspekte in der insgesamt 16 Nummern für Orchester umfassenden Ballettmusik Beethovens, wenn man sie mit den überlieferten Berichten vom Inhalt des Balletts vergleicht. In ihremDuktus sind einige Nummern von Beethovens Ballettmusik aber auch brisante symphonische Musikstücke, mit denen er an seine unmittelbar davor komponierte Symphonie Nr. 1 anknüpfte. So bildet etwa der Beginn der Ouvertüre, die unabhängig vom Ballett als eigenständiges Konzertstück bis heute im Repertoire überlebt Ludwig van Beethoven, Porträt von Joseph Karl Stieler, 1820 Tomasz Ritter Foto: Mikołaj Kołodziejczyk 81

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