Tage alTer Musik regensburg konzert 1 chen. Die häufigen Wechsel zwischen polyphonen und homophonen abschnitten geben dem Werk darüber hinaus eine abwechslungsreiche textur, der die Verteilung der stimmen im raum noch einen besonderen effekt verleiht. Hassler, der seine musikalische ausbildung zunächst bei leonhard lechner im deutschsprachigen raum begann und später bei andrea gabrieli in Venedig vertiefte, verschmilzt in seiner Messe meisterhaft verschiedene Musiktraditionen: so bewahrt er einerseits die kontrapunktische komplexität der renaissancepolyphonie, integriert jedoch bereits erste anklänge an die prunkvolle frühbarocke klangästhetik, welche im heutigen konzert durch die integration von zinken und Posaunen unterstrichen wird. neben Hasslers Messe bilden ausgewählte Motetten Palestrinas einen schwerpunkt des Programms. Mit ihrer bemerkenswerten klarheit und ausgewogenheit setzten die Werke des komponisten bereits zu dessen lebzeiten Maßstäbe für die polyphone kirchenmusik und festigten seinen ruf als „Princeps musicae“. kompositionen wie Sicut cervus, Laudate Dominum, Dum complerentur oder Regina coeli laetare demonstrieren Palestrinas Fähigkeit, komplexe kontrapunktische strukturen mit harmonischer transparenz und präziser textvertonung zu vereinen. Viele seiner kompositionen folgen dabei den ansprüchen des trienter konzils (1545–1563) nach klarheit und textverständlichkeit und schufen standards, die weit über seine zeit hinausreichten. nicht zuletzt der Hymnus Veni creator spiritus illustriert, wie Palestrina es verstand, liturgische texte in ausdrucksstarke musikalische Werke zu verwandeln. Dominicus Custos (1560 -1612): Hans Leo Hassler, Kupferstich von 1593 19
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