zeiten wurde Palestrini 1811 im Baierischen Musik-Lexikon überaus lobend erwähnt: „sein gefühlvoller Vortrag und die leichtigkeit, seine außerordentliche Fertigkeit, mit der er dieses blasinstrument behandelte, und jede schwierigkeit auf demselben überwand, riss jedermann zur Verwunderung hin.“ auf eine stufe gestellt wird Palestrini im selbenartikel mit den beiden oboisten des Mannheimer Hoforchesters ludwig august lebrun und Friedrich ramm. zweiter oboist in regensburg und damit langjähriger Pultnachbar von giovanni Palestrini war Franz Hanisch (in einigen Quellen auch Janitsch genannt), dessen entlohnung ebenfalls 600 gulden jährlich umfasste. Für die wöchentlichen instrumentalkonzerte der thurn und taxis in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sind leider keine konkreten repertoirelisten erhalten geblieben, allerdings lässt die reichhaltige Musiksammlung der fürstlichen Hofbibliothek in regensburg etliche rückschlüsse auf die gespielten Werke zu. so hat sich bis heute das aufführungsmaterial von knapp 1.000 sinfonien und rund 400 instrumentalkonzerten erhalten. aus diesem gewaltigen Fundus stammt eine komposition theodor von schachts, die nach einer sinfonie von Joseph Haydn und einer sinfonia von Johann gottlieb graun den krönenden abschluss des heutigen konzerts bildet. bereits seine adlige ausbildung hatte schacht zwischen 1756 und 1766 an der Pagerie der thurn und taxis erhalten und war dann nach stationen in stuttgart (als schüler von niccolò Jomelli) und Wetzlar wieder nach regensburg zurückgekehrt, wo er 1773 zum intendanten der Hofmusik ernannt wurde. in dieser Funktion war er bis zu seiner Pensionierung 1805 in erster linie für die organisation und leitung aller Musikaufführungen einschließlich der aufManuskript: Theodor v. Schacht: Concerto a tre oboi, erstes System der Titelseite Quelle: Fürst thurn und taxis Hofbibliothek Tage alTer Musik regensburg Juni 2025 Manuskript: Theodor v. Schacht: Concerto a tre oboi, erste Seite der Solokadenz mitsamt einer Anmerkung Schachts am unteren Ende der Seite Quelle: Fürst thurn und taxis Hofbibliothek 52
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