Tage alTer Musik regensburg konzert 7 sche Verbindungen, wenn Palestrina etwa auf den Worten „kyrie eleison“ und (im Credo) „et homo factus est“ die stelle „Hic iesus“ (mit dem charakteristischen auf- und absteigenden Halbton in der oberstimme) zitiert oder im gloria bei „in gloria Dei“ sowie im sanctus bei „gloria tua“ das aufsteigende Melisma auf „alleluia“ (in der secunda pars der Motette) erklingen lässt. Das vierstimmige Sicut cervus verkörpert geradezu idealtypisch, was man gemeinhin unter dem begriff „Palestrinastil“ versteht. zentrale Merkmale der auf Psalm 42 basierenden Motette sind die ausgewogenheit, die balance in der behandlung von Motivik, Melodik und rhythmik. starke kontraste werden vermieden. Vielmehr werden aufwärts- und abwärtsbewegungen ausgeglichen, Dissonanzen regelkonform vorbereitet und aufgelöst; die rhythmik folgt den Deklamationsgesetzen des textes. Dass jedoch keineswegs alle kompositionen Palestrinas dieser stilistik folgen, zeigt unter anderem das achtstimmige Stabat Mater. Palestrina: Motette Viri Galilaei, Titelseite und Cantus aus dem Sammeldruck Sacrae cantiones, cum quinque, sex et pluribus vocibus, Nürnberg 1585 (RISM B I, 1585/1). Signatur: A.R. 298 Foto: bischöfliches zentralarchiv regensburg The Tenebrae Consort bei den TAM 2018 in der Schottenkirche St. Jakob Foto: Hanno Meier rÜCk 2018 bliCk 69
RkJQdWJsaXNoZXIy OTM2NTI=