Tage Alter Musik – Almanach 2014

Bach-Wunder, Subtiles und Unterhaltsames: die Tage Alter Musik Regensburg im 30. Jahr „Es funktioniert eigentlich wie am ersten Tag.“ Dem Bekenntnis des Festivalmachers Ludwig Hartmann im Vorfeld der 30. Regensburger Tage Alter Musik ist als Fazit kaum etwas hinzuzufügen. Außer vielleicht, dass es diesmal wohl besonders gut funktionierte. 11.06.2014 - Von Juan Martin Koch Was konnte nach solch einer Eröffnung auch schon schief gehen? Das fabelhafte „Collegium Vocale 1704“ demonstrierte, wie man auch ohne radikale Chorverschlankung à la Joshua Rifkin eine zwingende, in ihrer Art nicht weniger kompromisslose Deutung von Bachs h-Moll-Messe realisieren kann. Der 18-köpfige Chor entwickelte eine die Stimmen weich aber klar ineinan- der verzahnende Präsenz und gab den von Luks mit fließenden Gesten geformten, weiten Bögen bei äußerst zügiger Gangart eine nie nachlassende innere Gespanntheit. Die würdevolle Schwere weicht einer luftig-federnden Spiritualität: eine Wohltat. Die Solisten Hana Blážiková, Kamila Mazalova, Václav Čížek und Tobias Berndt zeigten keinerlei Probleme damit, zusätzlich zum kompletten Chorpart, in den sie sich immer wieder eingliederten, bravouröse, dabei völlig uneitle Soli zu gestalten.

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