Tage Alter Musik – Almanach 2015

17 Aufnahmen des großen kanadischen Jazzpianisten Oscar Peterson, der einen Konzertflügel in einem Studio im Schwarzwald, in dem die betreffenden Aufnahmen entstanden, so bezeichnete. So weit also sind die Musikgenres und ihre Assoziationswelten nicht voneinander entfernt. Denn Xenia Löffler wiederum lieh sich den Titel von Komponist Georg Friedrich Händel, der die Worte “my favourtite instru- ment”, allerdings einer nicht ganz gesicherten Quelle zufolge, schon fast drei Jahrhunderte früher generell über die Oboe gesagt haben soll. Xenia Löffler, Solo-Oboistin der Akademie für Alte Musik Berlin, hat Werke von Händel für Oboe in einer vielbeachteten CD eingespielt, übrigens im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg in einer Co-Produktion mit BR-Klassik. Auch das ist besonders stimmig, nicht nur weil Xenia Löffler in Erlangen und Nürnberg großgeworden ist. Begleitet wird die Oboistin hier von der Batzdorfer Hofkapelle: Das ist ein renommiertes Barockorchester, das nach Schloss Batzdorf bei Dresden benannt ist und 1993 anlässlich von Barockfestspielen an diesem Ort gegründet wurde. Hören Sie Xenia Löffler, Barock-Oboe, und die Batzdorfer Hofkapelle hier mit dem Oboenconcerto in G-moll, Händel-Werkverzeichnis 287. Natürlich, wie auf BR-Klassik so oft wie möglich angestrebt, das ganze Werk – das Concerto dauert neun Minuten. Musik Ich kann nur empfehlen: Fahren Sie mal nach Regensburg. Für die Tage Alter Musik an Pfingsten 2016 sollten Sie sich schon relativ bald Karten sichern. Im laufenden Programm von BR-Klassik konnten Sie in den letzten Monaten immer mal wieder Aufnahmen von den Tagen Alter Musik hören – denn selbstverständlich ist der BR bei solch einem bedeutenden Festival präsent. Hören Sie hier noch einmal das Ensemble New York Polyphony. Und zwar mit jenem Stück, das ich am Anfang dieser Sendung bereits vorgestellt habe und bewusst noch einmal in einen anderen Kontext stelle: und zwar dem Gregorianischen Choral “In paradisi”. Normalerweise wird dieser Choral am Ende eines Requiems gesungen – sozusagen als Licht am Ende des Tunnels, in jenem Moment, in dem der Leichnam zur Grabstelle gebracht wird. Ich hoffe nun, Sie haben nach den anderen Stücken dieser Sendung nicht das Licht am Ende eines Tunnels nötig – sondern freuen sich, diese erhabene Musik noch einmal zu hören; und vielleicht ganz anders zu erleben als vor vierzig Minuten, eben weil der Kontext oder ganz allgemein, das sie Umgebende, fürs Erleben von Musik besonders wichtig ist. Mit diesen Klängen möchte ich mich für heute verabschieden. Ich wünsche Ihnen noch einen stimmigen Hörgenuss mit New York Polyphony und “In paradisi”. Schönes Restwochenende und auf Wiederhören, Ihr Roland Spiegel. Musik New York Polyphony in der Minoritenkirche

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