Tage Alter Musik – Almanach 2016

K LARA : „Das hat eben zum Theaterstück ge- hört, aber ich fand’s jetzt nicht nicht zum Aushalten. Ich fand’s komisch für’s erste Mal, wenn man da reingeht, das ist kreativ, aber am Anfang, Hilfe… Die Geschichte selber hat mir gefallen, ich fand das Theaterstück insgesamt ein bisschen unlogisch, ob die sich jetzt in Luft aufgelöst haben oder nicht, für mich muss es immer alles ganz logisch und strukturiert sein.“ A nTOniA : „Der Prinz hat sich dann in die Miranda verliebt, und die Miranda auch in ihn, und dann am Schluss haben die sich verlobt.“ Klara und Antonia hatten den Weg in den Neuhaussaal gefunden, es waren aber insge- samt recht wenige Kinder im Publikum. Vielleicht, weil „Kindertheater“ eine Neue- rung bei den Tagen Alter Musik ist, viel- leicht, weil das Wetter einfach zu gut war. R AHEL M Ai : „Das war ein bisschen irritie- rend, wir spielen sonst vor mehr Kindern im Publikum, aber dass dort Rentner sitzen, ist auch relativ normal. Ich finde das eigentlich ganz schön, also wenn das so durchgemischt ist, das Alter. Klar, mehr Kinder sind irgend- wie lustiger, dann hat man noch mehr so die hohen Stimmen und die Lacher von den Kindern bei manchen Szenen. Aber es spielt sich eigentlich immer schön, wenn der Saal voll ist. Ist einfach toll.“ Ein Beitrag von Gudrun Petruschka war das über das Ensemble Sinn&Ton und seine Shakespeare-Adaption für Kinder. Musik: Albinoni, Concerto Ein Concerto von Tomaso Albinoni, aufge- führt gestern bei den Tagen Alter Musik Re- gensburg in der festlichen, goldgeschmück- ten Basilika St. Emmeram von einem unge- wöhnlichen Ensemble: dem European Union Baroque Orchestra, kurz EUBO. Das wurde 1985 von der EU gegründet und ist so etwas wie eine Alte-Musik-Talentschmiede: 20 junge Leute aus ganz Europa werden je- des Jahr ausgewählt, um ein Jahr in diesem Orchester mitzuspielen und mit den ganz Großen der Historischen Aufführungspraxis zusammenzuarbeiten. ” O-Ton-Collage EUBO: „Es funk- tioniert normalerweise so, dass es ein Auswahl-Wochenende gibt, sozusagen, wo sich viele Leute be- werben, und dann wird man drei Tage lang auf Herz und Nieren geprüft, und dann wird ausge- wählt, wer in der nächsten Saison im EUBO spielt - und ich hatte das Glück dabei sein zu dürfen. Ich kann wirklich sagen, dass ich mich mit jedem sehr gut verstehe, wir sind wie eine kleine Familie und eigentlich auch sehr sehr traurig, dass es jetzt schon die letzte Tour ist.“ „Wir kommen alle aus verschiedenen Ländern, ver- schiedenen Schulen, und jeder spielt irgendwie anders. Man muss während dem ganzen Jahr lernen von den anderen und ler- nen, wie die anderen spielen - und wie ich mich besser anpassen kann in der Gruppe. Und sehr viel zuhören.“ „Wir bekommen fürs EUBO kein Geld, d.h. wir haben natürlich auch keine Ausgaben, weil das alles übernommen wird, also Geld verdienen kann man damit nicht. D.H. man macht das rein aus Enthusiasmus und aus Liebe zur Sache.“ „Man kann soviele wunderbare Leute ken- nenlernen, auch die Arbeit mit Lars Ulrik Mortensen, unserem artistic director, jetzt mit Rachel Podger, ist eine wunderbare Chance für uns, das öffnet einfach Türen für uns, das ist schön. Für mich persönlich habe ich das Gefühl, das ist die wichtigste Sache, die ich mache.“ Junge Musiker aus Deutschland, Spanien und Polen spielen im EUBO, das in diesem Jahr geleitet wird von der englischen Barock- geigerin Rachel Podger. ” O-Ton Rachel Podger: „Mir gefällt diese besondere Energie, die das Orchester mit sich bringt, weil na- türlich so viele verschieden Spieler dabei sind, und das ist auch eine Herausforderung für mich. Also in einem anderen Orchester sind alle schon aufeinander eingespielt, und dann arbeitet man an ande- ren Sachen, an musikalischen Sa- chen. Bei so einem Orchester, wo die Musiker noch nicht aufeinan- der eingespielt sind, muss man das erstmal finden, diese Stimme erstmal finden. In jeder Stimme, in den ersten Geigen, in den zwei- ten Geigen, in den Bratschen muss man erstmal eine Einigung finden, in den verschiedenen Stimmen , woraus dann dieser tolle Klang kommt, ein vereinigter Klang - und irgendwie spiegelt sich darin diese europäische Idee, diese EUROPEAN UNION. Und für mich bedeutet das sehr viel, diese Herausforderung.“ …sagt die britische Geigerin Rachel Podger, die dieses Jahr das European Union Baroque Orchester leitet – auch bei den Tagen Alter Musik in Regensburg. Und mit Klängen aus dem gestrigen Konzert mit Musik u.a. von Jean-Batiste Lully geht unsere heutige Tafel- Confect-Sonderausgabe auch zu Ende. Ein ganz herzlicher Dank an meine Kollegen Gudrun Petruschka und Christian Schuler, die bei der Vorbereitung der Sendung mit- geholfen haben. Einen schönen Pfingstmon- tag wünschen aus dem Studio in Regensburg Christine Bauer in der Senderegie und am Mikrophon Thorsten Preuß. BR Klassik 21 Ensemble sinn&ton Foto: Hanno Meier

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