Tage Alter Musik – Almanach 2017

32 8. Juni 2017 // Autor: Juan Martin Koch regensburg (DK) – Wenn die regensburger Tage alter musik als Seismograf der Szene funktionieren, dann sind da in letzter Zeit keine größeren erdbeben zu verzeichnen ge- wesen. aber manchmal ist eine kleine er- schütterung, ein feines Zittern auch ein- drücklicher, hallt länger nach. Das kanadische ensemble masques vermag solches zu erzeugen. angeführt von der gei- gerischen Finesse einer Sophie gent entwi- ckelt es einen wunderbar ausbalancierten, durch zwei Bass-gamben und Violone dun- kel vibrierenden Klang, der dem deutschen instrumentalrepertoire des 17. Jahrhunderts bestens bekommt. Wenn dann Countertenor Damien guillon auch noch Dietrich Buxtehudes hinreißen- des Klaglied „muß der Tod denn auch ent- binden“ anstimmt, ist im stillsten, unspekta- kulärsten moment gleichzeitig ein gipfel- punkt des Festivals erreicht. am anderen ende des Spektrums, kaumwe- niger eindringlich, singen acht Choristen in Händels „messiah“ um ihr Leben. Die Du- bliner Uraufführung von 1742, die das bri- tische Solomon’s Knot Baroque Collective heraufbeschwören will, war zwar sicherlich etwas größer besetzt, doch wenn die Sänger sich nach ihren jeweiligen (nicht ganz so überzeugenden) arienauftritten zu einem Wenn Kirchen beben Die Tage Alter Musik in Regensburg präsentieren großes protestantisches Sakralkino Musica Fiata & La Capella Ducale beim Schlusskonzert in der Dreieinigkeitskirche

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