Tage Alter Musik – Almanach 2018

Bach neu instrumentiert hat. Bis kurz vor 23 Uhr hat dieses Konzert am Samstag gedau- ert, und wer dann nach einem ereignisrei- chen Tag voller Musik noch immer nicht heimgehen will, der findet auf S.95 des Pro- grammhefts den Hinweis auf die „Nachtge- spräche“. In einem hübschen italienischen Restaurant in der Innenstadt, das als „Festivallokal“ fun- giert, treffen sich Musiker, Veranstalter, Be- sucher und auch die ehrenamtlichen Helfer des Festivals. Gudrun Petruschka hat sich am Samstagabend mit ein paar Nacht- schwärmern unterhalten. Beitrag Nachtgespräche (Gudrun Petruschka) a nDreas K aiser : „Mein Name ist Andreas Kaiser, und ich trinke jetzt gleich einen Rot- wein. Ich bin Helfer seit einigen Jahren, ich glaube, seit 1997. Wir sind da immer dabei, machen Platzanweiser, Karten abreißen, und helfen den Leuten ein bisschen, wenn jemand links und rechts verwechselt, da kann man ein bisschen helfen. Oder bei schwierigeren Fra- gen mit den Karten.“ G uDrun P etruschKa : „Was macht das Fes- tival, die Tage Alter Musik, für Dich aus, dass Du seit über 20 Jahren freiwilliger Helfer bist und immer wieder herkommst?“ a nDreas K aiser : „Ja, bei mir ist das so, dass der Lohn die Musik ist, ich bin neugierig, ich will was hören, und dann werde ich ja reich- lich bezahlt: mit Musik.“ t heresia B romBacher : „Mein Name ist Theresia Brombacher, wir kommen aus Mün- chen und sind ungefähr zum 25. Mal hier in Regensburg bei den Tagen Alter Musik und genießen dieses Festival jedes Mal sehr, und hören bis zu zehn, zwölf Konzerte. Das ganze Programm haben wir noch nicht geschafft. Wir sind diesmal auch mit zwei Freundinnen hier und haben eine Wohnung in Regensburg genommen, das ist wunderbar.“ r olF B romBacher : „Ich bin die bessere oder schlechtere Hälfte, Rolf Brombacher. Wir ha- ben eine starke Affinität zu dieser Musik, das ist auch ein ganz wesentlicher Bestandteil in unserem Leben.“ aK: „Ich war ganz viel mit meinen zwei Kin- dern unterwegs, wir waren im Konzert um 14Uhr, haben uns eine wunderbare Auffüh- rung angeschaut. Gell, Markus, Dir hat’s auch gefallen? Es war Vivaldi: die Vier Jahreszeiten mit Puppenspielern dabei. Ein wunderbares Statement gegen den Rassismus haben wir heute gesehen. Eine einfache Geschichte, die unglaublich gut funktioniert hat und richtig anrührend war. Es ging um Bäume, die sich nicht mehr vertragen wollten und dann doch merken, dass sie nur gemeinsam überleben können. Und die Kinder, die waren voll dabei, die waren wie hypnotisiert.“ GP: „Was haben Sie denn heute erlebt, gab es vielleicht ein ganz besonderes Highlight?“ tB: „Heute Vormittag, die Mischung Zink und Gesangsstimme, das war ganz fantas- tisch, und das hat uns eigentlich durch den Tag begleitet, weil amNachmittag dann in der Oswald-Kirche dann auch wieder diese Mi- schung mit Stimme und Posaune und Geigen war. Für mich war das Nachtkonzert in der Schottenkirche das tollste Erlebnis.“ rB: „Ein reines Chorkonzert; ich hab’s lieber, wenn etwas instrumental begleitet ist.“ GP: „Was war denn Ihr Highlight heute?“ rB: „La Folia. Die haben mir unglaublich gut gefallen. Fantastisch auch die Größe der Gruppe, ich fand ganz toll, wie sie musiziert haben. Auch der kleine Chor, das war für mich das Highlight.“ BR Klassik 27 James Munro, Claire Lefilliâtre, Frauke Hess von Stylus Phantasticus

RkJQdWJsaXNoZXIy OTM2NTI=