Tage Alter Musik – Almanach 2019

50 nmz eue usikzeitung 11. Juni 2019 // Autor: Martin Koch Zwei Ensembles – gleicher Eröffnungseffekt: Sowohl die Cappella Mediterranea als auch L’Harmonie des Saisons zogen mit dem er- sten überlieferten mehrstimmigen Gesang in der indigenen Sprache Quechua in den Kirchenraum ein. Beide hatten es sich zur Aufgabe gemacht, den musikalischen Kul- turtransfer aus Europa zu illustrieren, der mit der Conquista und der katholischen Konversion der Neuen Welt einherging. Dank des Chœur de Chambre de Namur und der auffälligeren Solisten (vor allemMa- riana Flores) war das Cappella-Programm das farbigere, vor allem aber wurde hier die muntere Vermischung folkloristischer und sakraler Stilebenen deutlicher. Beiden Pro- grammen gemeinsam war (neben einem weiteren Werk) wiederum das aufgesetzt Launige, die Suche nach dem schnellen Pu- blikumserfolg, der sich dann auch prompt einstellte. Missa solemnis – von Leopold Mozart Solche auffälligen Programmdoppelungen sind eher selten bei den Tagen Alter Musik, am ehesten passieren sie noch in den Auftrit- ten von Barockorchestern mit ähnlichemRe- pertoire. Diesmal konnte man die übliche Ver- sion von Bachs dritter Orchestersuite mit der- jenigen ohne Bläser vergleichen. Das polni- sche Ensemble Arte dei Suonatori glich die Fehlstelle mit differenzierten Streicherfarben aus, die Hofkapelle München mit Konzert- meister Rüdiger Lotter erspielte sich dank gu- ter Tompeter jene Sicherheit, die zuvor, auch Pausenlose Klangwelten – Eindrücke von den Tagen Alter Musik Regensburg 2019 Das Pfingstwochenende in Regensburg stand wieder ganz im Zeichen der Tage Alter Musik. 15 ausverkaufte Konzerte in Kirchen und Sälen der historischen Altstadt belegten die ungebrochene Anziehungskraft des eigenwilligen, dem Mainstream abgewandten Festivals Mariana Flores, Sopran; Leonardo García Alarcón, Leitung; Cappella Mediterranea und der Chœur de Chambre de Namur

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