Tage Alter Musik – Almanach 2023

Tage Alter Musik Regensburg 2023 33 ein Konzert mit dem französischen Ensemble La Rêveuse und der Sopranistin Maïlys de Villoutreys miterleben. Auf dem Programm standen – Lübecker Abendmusiken nachempfunden – Kantaten und Instrumentalmusik norddeutscher Barockmeister. La Rêveuse begeisterte mit souveräner Beherrschung des „Stylus fantasticus“, spielte virtuos und expressiv. Dietrich Buxtehudes Triosonaten a-Moll BuxWV 272 und C-Dur BuxWV 266 kann man sich, ebenso wie Johann Adam Reinckes Hortus Musicus IV dMoll, kaum besser dargeboten denken. Das war ebenso mustergültig wie die Interpretationen der Kantaten „Sicut Moses exaltavit serpentem“ und „Dixit Dominus Domino meo“ von Buxtehude. Maïlys de Villoutreys sang mit schlankem lyrischen Sopran und klaren Koloraturen. Johann Philipp Förtsch ist ein weniger bekannter Zeitgenosse Buxtehudes. Von ihm erklang das geistliche Konzert „Aus der Tiefe ruf ich, Herr, zu dir“. Mit der berückend andächtig gesungenen Kantate „Herr, wenn ich nur dich habe“, wiederum aus der Feder Buxtehudes, ging das Konzert zu Ende. Es wird vielen sicherlich als ein Höhepunkt der Tage Alter Musik 2023 im Gedächtnis bleiben. {Oh!}Orkiestra unter der Leitung seiner Konzertmeisterin Martyna Pastuszka (Violine) bestritt schließlich mit Orchestersuiten von Georg Muffat, Esaias Reusner d. J., Georg Philipp Telemann, Johann Rosenmüller und Johann Caspar Ferdinand Fischer das Finale der Tage Alter Musik 2023. Mit großer Spielfreude und Akzentuierung des Tanzcharakters stellte das polnische Barockorchester das Wesen dieser Werke als gehobene Unterhaltungsmusik in den Vordergrund und traf dabei stets den richtigen, leichten Ton. Ein kurzweiliger Schlusspunkt der vier Festivaltage. Die neun besuchten Konzerte haben meine Erwartungen weitgehend erfüllt, manche gar übertroffen. Vor allem haben die Tage Alter Musik wieder einen weiten programmatischen Bogen nicht nur über viele Epochen hinweg gespannt. Seriöses und Ernstes, aber auch Spaß und Unterhaltung fanden ihren Platz und zeigten die Bedeutung der Musik damals wie heute. Vieles habe ich leider verpasst; von den Rosenkranzsonaten war eingangs bereits die Rede, aber auch das Vokalensemble Contrapunctus mit spanischer Renaissancemusik, die Compagnia di Punto mit kammermusikalischen Versionen von Sinfonien Wolfgang Amadeus Mozarts und Ludwig van Beethoven oder das Duo Lucile Boulanger (Viola da Gamba) und Pierre Gallon (Cembalo) u.a. waren sicherlich hörenswert. So vermittelt mein Bericht nur einen subjektiven Eindruck und bleibt damit wieder einmal fragmentarisch. Aber vielleicht hat er ja die Neugier auf die Alte Musik geweckt. Vom 17. bis 20. Mai 2024 geht es in Regensburg weiter. {oh!} Orkiestra, Thomas Wesolowski, Fagott & Michal Bąk, Kontrabass in besonderem Licht beim Abschlusskonzert in der Dreieinigkeitskirche Barokksolistene im Leeren Beutel STIMMEN ZUM FESTIVAL TAGE ALTER MUSIK 2023 Was für eine tolle Edition TAM 2023 !!! Grande !!! Wim Becu Oltremontano Antwerpen

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