Tage Alter Musik – Almanach 2023

56 Die Tage Alter Musik Regensburg // Sendung 4. Juni 2023 // Autorin: Ilona Hanning Blaue Jeans, schwarzes Polohemd, schwarzer Rucksack und ab auf ’s Fahrrad zur nächsten Kirche: so fährt Ludwig Hartmann durch die engen Gassen von Regensburg bei den Tagen Alter Musik. Er ist einer der Leiter des renommierten Alte-Musik-Festivals, das in diesem Jahr zum 38. Mal stattfand und wieder Mal gezeigt hat, warum es zu den besten Festivals für Alte Musik in Europa gehört. Seit fast 40 Jahren, immer über Pfingsten, gibt es die Tage Alter Musik in Regensburg, eines der wichtigsten Festivals für Alte Musik in Deutschland mit besonderem Charme: in der historischen Altstadt hört man Musik an den Orten, an denen sie entstanden sein könnte und erlebt in 16 Konzerten nicht nur die Stars der Szene, sondern entdeckt auch unbekanntere Ensembles, erlebt Musikprogramme mit vertrauten Werken oder entdeckt Komponisten, die man bisher gar nicht kannte. Was das Programm in diesem Jahr zu bieten hatte und welche Konzerte besonders spannend waren, hören sie in SWR2 Alte Musik. So ruhig und friedlich ist es in der Altstadt von Regensburg morgens um acht. Doch bald schon ändert es sich, denn Touristengruppen, die mit den Donauschiffen in Regensburg anlegen, strömen in die engen Gassen der Stadt und dann gibt es ja auch eine Menge Leute, die ein grünes Heft mit der roten Aufschrift: Tage Alter Musik Regensburg mit sich herumtragen. Immer zu Pfingsten findet dieses Festival statt, das mit zu den wichtigsten Alte Musik Festivals in Europa gehört. Ich bin Ilona Hanning und nehme Sie mit nach Regensburg. Um es gleich vorwegzunehmen: Die 38. Ausgabe des Festivals war wieder eine richtig gute, ein hohes Niveau in fast allen Konzerten. Das Ensemble Contrapunctus aus Großbritannien war zum ersten Mal in Regensburg dabei. Owen Rees leitet es, er ist Musikwissenschaftler mit Schwerpunkt Vokalmusik der Renaissance, deshalb hat er sich mit seinem Ensemble auch auf Musik des 16. und 17. Jahrhunderts spezialisiert. In Regensburg haben sie ausschließlich spanische Renaissancemusik gesungen, Musik, wie sie damals z.B. an der wichtigen Kathedrale von Sevilla musiziert worden ist. Owen Rees sagt, damals haben nur Männer gesungen, vielleicht punktuell verstärkt durch Chorknaben. Das Ensemble Contrapunctus mit seinen 5 Frauen und seinen 5 Männerstimmen hat gezeigt, dass auch so ein gemischtes Ensemble diese komplexe polyphone Musik Contrapunctus in der Schottenkirche

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