Tage Alter Musik – Jubiläumsschrift 2009

Monica Huggett. Mit der jungen Sopranistin Emanuela Galli, die beim selben Festival die Hauptrolle in der Caccini-Oper unter Garrido sang, wurde venezianische Musik des 17. Jahr- hunderts geboten. Ebenfalls sein Deutschlanddebüt gaben Fabio Biondi und sein Europa Galante 1998 mit italieni- schen Concerti Grossi und Solokonzerten, nachdem das Ensemble bereits 20 CDs eingespielt hatte. 2002 stellte sich das Orchestra Barocca di Bologna (Leiter ist der Oboist und Blockflötist Paolo Faldi) vor und bot mit der gefragten Mezzosopranistin Gloria Banditelli zwei Kantaten Vivaldis. Eine weitere Aufführung der vier Jahreszeiten, allerdings in einer vorher nicht gehörten Bläserfassung, präsentierten I Barocchisti (Lugano) unter ihrem Leiter Diego Fasolis. Im selben Jahr gab eine junge Mailänder Formation ihr Deutschlanddebüt: Estro Cromatico unter der Leitung von Marco Scorticati, die mit der spanischen Sopranistin María Espada Kantaten und Concerti präsentierte. Ein weite- res Spitzenensemble Italiens ist die Capella della Pietà de’ Turchini (Antonio Florio). Es bot selten zu hörende nea- politanische Musik des 17. Jahrhunderts, Kantaten, Arien, Follie, vorgetragen von Roberta Invernizzi und dem so natürlich singen- den Tenor Giuseppe de Vittorio. Um den Oboisten Alfredo Bernardini, der mit seinem Bläser- ensemble Zefiro schon des Öfteren bei den Tagen zu hören war, hatte sich ein 24-köpfiges Streichensemble gebildet, das Zefiro Barockorchester , das 2003 mit einem attraktiven Programm aufwartete, den ‚Wassermusiken‘ von Händel, Telemann und Vivaldi (Tempesta di Mare). Nach dem überaus begeistert aufgenommenen Konzert darf man mehr als gespannt sein auf den großen Händel- Konzertabend 2009 ‚Händel total‘ (u.a. Feuer- werksmusik). Spezialisierte Barockoboisten aus Italien haben sich ferner zu einem Bläsermusik- Ensemble zusammengeschlossen und stellten als La Bande des Hautbois du Roy 2004 festli- che Musik für Oboen-Ensembles vor. Alles in allem ein gutes Dutzend junger italienischer Barockorchester, das zumindest mit dem italieni- schen Barockrepertoire die Szene ‚kräftig aufmischte‘. Die größte Überraschung jedoch war Osteuropa. 109 Orchestra Barocca di Bologna (2002) La Capella della Pietà de’ Turchini (1997) Maurice Steger als ‘Special Guest’ bei der Zugabe der Barocchisti (2005) Zefiro Barockorchester (2003)

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