Tage Alter Musik – Jubiläumsschrift 2009

ken Bachs und Vivaldis, 2007 Café Zimmermann mit Pablo Valetti und Céline Frisch und schließ- lich 2008 Le Concert Français . Wie Pierre Hantai mit seinem Konzertmeister Luis Otavio Santos die bekannten Orchestersuiten Bachs interpretier- te, das war so in Regensburg noch nicht gehört worden – spieltechnisch souverän und mit einem mitreißenden Schwung! Man darf gespannt sein, womit uns diese jungen Ensembles in den näch- sten Jahren noch überraschen werden. Bei Spaniens Alte-Musik-Szene denkt man zuerst an Jordi Savall und seine Verdienste um die Wiederentdeckung von Renaissancemusik, aber auch als Interpret von Barockmusik hat er sich seit den 80er Jahren einen Namen gemacht. Mit seinem Barockorchester Le Concert des Nations lieferte er 2000 einen Querschnitt durch die Entwicklungsgeschichte der französischen Orchestersuite, u.a. mit der Feuerwerksmusik. Dass es auch im Bereich der Barockmusik noch vieles zu entdecken und zu erfor- schen gibt – sogar über das Gesamtœuvre be- kannter und weniger bekannter Meister hinaus – zeigte Al Ayre Español , dessen Leiter Eduardo López Banzo in Archiven Guatemalas und Mexi- kos spanische Instrumental- und Kantatenmusik ausgegraben hat, die er zusammen mit dem Countertenor José Hernández Pastor gewisser- maßen als Weltpremiere vorstellte. Und im deutschsprachigen Raum gibt und gab es mehr als beachtliche Interpreten der Barockmusik in historischer Aufführungspraxis. Es wäre eine eigene längere Darstellung wert, welchen Beitrag Basel (Linde, Wenzinger und die Schola Cantorum Basiliensis) als das Schweizer ZentrumAlter Musik für die Entwicklungsgeschichte der historischen Aufführungspraxis dadurch geleistet hat, dass es so viele Künstler aus aller Welt ausgebildet hat, die jetzt in den verschiedensten Ensembles mitwirken. In Zürich lehrt als Cembalo-Dozent Naoki Kitaya , der zusammen mit seinem Continuo Consort 2007 Bachsche Transkriptionen von Werken Vivaldis und Marcellos präsentierte. Als ganz junges Barockorchester stellte sich Capriccio Basel , das mit vielen arrivierten Solisten zusammenarbeitet, 2008 in Regensburg vor. Für die erkrankte Sopra- nistin Nuria Rial sprang der junge Countertenor Alex Potter ein, der mit der Kantate „Nisi Dominus“ glänzte. Mit Maurice Steger (Zürich) war ein Extremkünstler unter den Blockflötenvirtuosen in Regensburg zu hören, als er 2005 im Reichssaal zusammen mit der Cembalistin Ursula Dütschler 115 Le Concert Français (2008) Le Concert des Nations (2000) Naoki Kitaya & Continuo Consort (2007)

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