Tage Alter Musik – Jubiläumsschrift 2009

bei Hesperus . Dieses Ensemble steht für Grenzüberschreitun- gen im Sinne des sog. Crossover. Ihr zweiter Regensburg- Auftritt (2000) stand unter dem Motto „Classical Blues – Medieval and 20th Century Blues“ und hörte sich auch dem- entsprechend an: ein Classical- Blues-Programm zu spielen, um dann bei Guillaume de Machaut den Blues-Stil zu entdecken. Noch direkter fiel die Verknüp- fung bei Les Boréades de Montreal aus. In ihrem zweiten Konzert (nach einem Nachtkonzert mit fran- zösischer Barockmusik) haben sie eine Matinee geboten, in der sie unter dem Titel ‚Beatles Baroque‘ bekannte Beatles-Songs für Barockorchester (und historische Instrumente) arrangiert haben (Arrangements, die zwischenzeitlich auf 3 CDs erschienen sind). Die Zuhörer im übervollen Leeren Beutel fanden‘s „cool“. Schließlich gab es einmalig ein Festivalkonzept zum Jahrtausendwechsel 2000, das programmatisch als ‚Tage Alter & Neuer Musik‘ plakatiert wurde. Die Idee waren drei Programmschienen: Auf ein Wochenende mit älterer Musik nach dem Paradigma ‚Tage Alter Musik‘ folgte eine Reihe von Konzerten, welche die Affinität durch wechselseitige Bezüge und Gegenüberstellungen aufdecken soll- ten, bis dann das folgende Wochenende als ‚Tage Neuer Musik‘ durchgeführt wurde. ‚Gemischte‘ Pro- gramme boten folgende Auftritte: Unter dem Titel ‚geistliches Lied‘ folgten auf Bach-Lieder (Schemelli) Hölderlin-Lieder von Wilhelm Killmayer, gesungen jeweils von Christoph Pregardien , begleitet von Mark Kroll bzw. Siegfried Mauser. Bei einer ‚Präludien-Fugen-Stafette‘ wechselten sich Beiträge auf Clavichord, Cembalo und Hammer- flügel mit solchen auf modernem Konzertflügel (und moderner Literatur) ab; die Pianisten waren Mark Kroll und Siegfried Mauser. Das Orchester Damals & Heute mischte Concerti Grossi von Corelli, Händel und Bach mit solchen von Strawinsky und Schnittke. Das Orlando Consort setzte Dufay-Motetten mit geistlicher Musik von Jackson, Moody, Fitch und Liddle in Beziehung. Das Calefax Reed Quintet (Amsterdam) zeigte die Einflüsse früherer Kompositionen (Perotin, Machaut) – gesungen vom Orlando Consort – auf moderne Komponisten (Arvo Pärt). The Clerk’s Group (Oxford) verfolgte die Bearbeitungen von drei bestimmten cantus-firmus-Meldodien des 15. Jahrhunderts durch moderne Komponisten (Martland, Saxton, Pitts). Die Bearbeitungen von Taverners ‚In nomine‘ durch zeitgenössische Komponisten stellte das ensemble 136 Les Boréades de Montréal im Leeren Beutel (2005) Das Calefax Reed Quintet und das Orlando Consort in der Neupfarrkirche (2000)

RkJQdWJsaXNoZXIy OTM2NTI=