Tage Alter Musik – Jubiläumsschrift 2009

Stimmen zum Festival und Grußadressen R und 20 Jahre jenes Vierteljahrhunderts, das seit dem ersten Konzert der Tage Alter Musik Regensburg vergangen ist, habe ich miterlebt. Wie viele Konzerte ich seither in Regensburg gehört habe? Achtzig? Hundert? Wahrscheinlich mehr. So viele Erinnerungen an wundervolle Musik in herr- lichen mittelalterlichen Räumen. Die Tage Alter Musik Regensburg bedeuten – nicht immer, aber oft – die vollkommene Einheit von Klang und Raum, die Begegnung mit bekannten, in ganz Europa gefeierten Ensembles, doch genauso die Entdeckung unbekannter Künstler und Originalklanggruppen, die man vielleicht von CD kennt, manchmal nicht einmal das. Pfingsten in Regensburg, das bedeutet Jahr für Jahr Musik vom Mittelalter bis weit ins 19. Jahrhundert, von den frühen Gesängen der Troubadoure bis zur symphonischen Musik eines Alexander Borodin, in historisch orientierter Aufführungspraxis, in fast immer spannenden, anregenden, oft aufregenden Interpretationen. Natürlich kann im Konzert nicht alles gelingen. Doch die mal pulsierende, mal ver- geistigte Atmosphäre in dieser wunderschönen Stadt, das Interesse und die Neugier des alle Altersstufen umfassenden Publikums vermag keine noch so perfekte Studioproduktion zu ersetzen. Dass der Bayerische Rundfunk und das Programm Bayern 4 Klassik die Tage Alter Musik Regensburg seit ihrer Gründung mit zahllosen Mitschnitten und Live-Übertragungen auf ihren Entdeckungsreisen durch eine faszinierend vielseitige musikalische Welt begleiten konnte, macht uns ein wenig stolz. Der Idealismus und die Kompetenz, mit der Ludwig Hartmann, Stephan Schmid und Paul Holzgartner in Regensburg bei einem vergleichsweise lächerlichen Budget schon vor vielen Jahren eines der bedeutendsten, sicher eines der schönsten und atmosphärischsten Festivals für historische Aufführungspraxis entstehen ließen, beeindruckt mich unverändert. Auf Wiederhören in 25 Jahren. Oswald Beaujean Redaktionsleiter Bayerischer Rundfunk 33

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