Tage Alter Musik – Jubiläumsschrift 2009

I m Jahre 1990 befand sich meine Frau auf einem Kuraufenthalt. Was macht man da als allein gelasse- ner Ehemann? Ich entschied mich eines Abends für einen Stadtbummel mit Abendessen. Als ich am späten Abend zu meinem Auto gehen wollte, fiel mir ein Strom von Bürgern auf, der sich einheitlich und zielstrebig in Richtung Dominikanerkirche bewegte. Neugierig geworden schloss ich mich an. Schließlich erfuhr ich an der Abendkasse vor der Dominikanerkirche, dass es sich um ein Nachtkonzert der „Tage Alter Musik“ mit Beginn um 22.45 Uhr handle. Da noch eine Karte zu bekommen war, ent- schied ich mich für den Besuch. Das Konzert mit Vokalmusik aus dem 13./14. Jahrhundert brachte Gesänge zu Ehren der Jungfrau Maria zur Aufführung, vorgetragen vom Quartett „Anonymous 4“. Der meditative Charakter, die ungewohnte Art der Musik und die Qualität der Aufführung beeindruckte und begeisterte mich. Was ich damals noch nicht ahnte, ich hatte mich mit dem Virus der „Tage Alter Musik“ infiziert. Nach der Rückkehr meiner Frau erzählte ich ihr von meinem Konzertbesuch und schlug ihr vor, im Folgejahr das Angebot der „Tage Alter Musik“ in unser Kulturprogramm fest einzuplanen. Diese Absicht wurde in die Tat umgesetzt und von Jahr zu Jahr stieg die Zahl der besuchten Konzerte. Bei Gesprächen mit Konzertbesuchern aus der Schweiz sagten diese zu uns: „Wir buchen immer das gesamte Programm, dann haben wir nicht mehr die Qual der Wahl und ärgern uns nicht über einen ver- säumten Höhepunkt“. Auch sie sind schon seit Jahren Gäste der „Tage Alter Musik“ und stellten fest, dass das Festival auch mit den Jahren seine Frische nicht verloren hat. Mit ihnen sind auch wir der Meinung, den Veranstaltern gelingt es immer wieder, mit Unbekanntem zu überraschen und Gruppen mit hoher Professionalität und Qualität für das Festival zu verpflichten. Gerade auswärtige Besucher genießen das Flair der Stadt und die Konzertaufführungen an historischer Stätte. Aber auch wir als Besucher aus der Regensburger Nachbarschaft schätzen dies sehr. Deshalb werden die Pfingsttage für die „Tage Alter Musik“ reserviert und in unserem Kalender für andere Termine gesperrt. Wie viele Anhänger der Tage Alten Musik erwarten wir jedes Jahr mit Spannung das neue Programm und freuen uns schon heute auf das 25-jährige Jubiläumsprogramm 2009. Anita & Hans Griesbeck Festivalbesucher

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