Tage Alter Musik – Jubiläumsschrift 2009

Aufgrund der Größe des Ensembles reicht das kleine St.-Oswald-Podium leider nicht aus und deshalb haben wir aus dem über 150 km entfernten Germering extra ein Podium von einem fleißigen Helfer holen lassen, weil wir es dort kostenlos ausleihen können. Mit fünf starken (?) Studenten baue ich das Podium auf. „Konzerte für vier Cembali“ sind geplant und zunächst scheint es unmöglich, diese vier Instrumente und alle weiteren Musiker unterzubringen. Der Chef der Truppe und ich probieren verschie- dene Varianten aus und auf einmal glückt uns doch noch eine Lösung. Derweil stellen unsere Transporteure 150 Stühle ein. Obwohl Transporteur bei den TAM ein Knochenjob ist, finden sich seit Jahren Studenten, die es genießen, mit einem geliehenen Mercedes-Transporter während der Feiertage durch Regensburgs Fußgängerzonen dienstlich und offiziell genehmigt sausen zu dürfen. Im Vorfeld liefert übrigens der Holzgartner Paul jedes Jahr eine logistische Meisterleistung ab, wenn er den Plan macht, welcher Mitarbeiter und Musiker wann wo zu sein hat und wie viele Stühle, Podien und Notenpulte von wem wo hintransportiert werden. Daneben sind hundert andere wichtige Dinge festzu- halten und einzuplanen. Nun kehrt absolute Ruhe ein: 4 Cembali müssen in historischer Stimmung gestimmt werden und das dauert seine Zeit. Ohne einen Mucks stelle ich die Notenpulte ein und verkable die Leuchten. Ein Podest knarzt noch. Aus Erfahrung habe ich Bierdeckel dabei, die bei geschicktem Einsatz jedes Podium ver- stummen lassen. Gegen 18.00 Uhr treffen alle Musiker ein, und mit Probe, Vorbereitungsarbeiten, Konzert und Abbau wird es 0.45 Uhr, bis ich mit meinen jetzt schmerzenden Fußsohlen ins Vitus schlei- che. Gleich nach meinem ersten Zwickelbier schlafe ich erschöpft ein und träume von historischer Musik und einer wunderschönen Märchenprinzessin – Da küsst mich unsere Kassendame Claudia wach und alle habe auf Jahre hinaus eine Mordsgaudi mit dem Franz, weil der im Wirtshaus nach nur einem Bier total „weggeknackt“ ist. Franz Maier Franz Maier hat 1986 bei den Tagen Alter Musik als Regensburger Domspatz gesungen und arbeitet seit über 20 Jahren ehrenamtlich mit.

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