Tage Alter Musik – Programmheft 2004

Mit demEnsemble Matheus aus Frankreich gastiert erstmals in Regensburg eines der aufregendsten französischen Barockorchester der jüngeren Generation. Das Ensemble wurde 1991 als Quatuor Matheus gegründet. Nach dem Sieg beim internationalen Van-WassenaerWettbewerb im Amsterdamer Concertgebouw im September 1993 wurde das Quartett zum barocken Kammerorchester erweitert und nannte sich von da an Ensemble Matheus . Vor allem seine originellen Interpretationen von Werken Vivaldis haben das Ensemble Matheus unter seinem Gründer und Konzertmeister Jean-Christophe Spinosi in die erste Riege der europäischen Barockorchester katapultiert. Man glaubt bekannte Werke wie La Notte, La Tempesta di Mare oder Il Gardellino bestens zu kennen, jedoch erlebt man sie durch die jungen Franzosen radikal neu. Zusammen mit dem virtuosen Blockflötisten Sébastien Marq erklingen Vivaldis Konzerte mit entwaffnender Leichtigkeit und der Hörer wird in eine bis dahin bei Vivaldi nie vermutete aufregende Welt von Klangfarben und Klangeffekten entführt. Neben Vivaldis Konzerten stehen zwei virtuose Doppelkonzerte G. Ph. Telemanns auf dem Programm, sein aMoll Doppelkonzert für Blockflöte und Violoncello piccolo und als Finale das bekannte eMoll-Konzert für Block- und Traversflöte ( Jean Marc Goujon , Traversflöte ). Der „avantgardistische“ Interpretationsansatz hat dem Ensemble Matheus für CD-Einspielungen zahlreiche internationale Preise beschert und bei Konzerten in ganz Europa enthusiastische Reaktionen bei Publikum und Presse hervorgerufen. Zum Programm: Von allen musikalischen Formen, die Antonio Vivaldi im Laufe seines Lebens (1678-1741) in Angriff nahm, war ihm das Concerto die liebste. Als Violinist von unvergleichlichem Talent war Vivaldi im Ospedale della Pietà, in dem er 1703 (dem Jahr seiner Priesterweihe) seine erste Anstellung fand, Lehrer für Geige, bevor eigens für ihn der Posten des „maestro dei concerti“ geschaffen wurde. So begann eine hauptsächlich dem Concerto gewidmete Laufbahn – ein Genre, das er zu höchster Perfektion führen sollte, zu jener vollendeten Kunst, die ein Soloinstrument in drei charakteristischen Sätzen mit dem ganzen Orchester (tutti) in einen Dialog treten lässt. Während der erste und dritte Satz gewöhnlich rhythmisch lebendig und schwungvoll das Gepränge der venezianischen Festlichkeiten widerspiegeln, führt uns der mittlere Teil in andere Gefilde, in die Welt der Träumereien, Meditationen oder sogar Melancholie. Die Flötenkonzerte sind ein gutes Beispiel für die fruchtbare Phantasie des „prete rosso“, des rothaarigen Priesters. So manches kleine Kammerkonzert wurde zunächst für Blockflöte komponiert, um gegen Ende der 1720er Jahre einen der Querflöte gewidmeten zweiten Lebenshauch zu TAGEALTERMUSIKREGENSBURG Ensemble Matheus (Frankreich) MAI2004 Sonntag, 30. Mai 2004, 16.00 Uhr St.-Oswald-Kirche , Weißgerbergraben Blockflöte: Sébastien Marq Traversflöte: Jean Marc Goujon Leitung und Violine: Jean-Christophe Spinosi „La Notte – La Tempesta di Mare – Il Gardellino“ Virtuose Konzerte von Antonio Vivaldi und Georg Philipp Telemann 28 Ensemble Matheus Jean-Christophe Spinosi Sébastien Marq

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