Tage Alter Musik – Programmheft 2007

teverdis L’Orfeo erscheint in diesen Tagen. Der Name des Ensembles La Venexiana leitet sich von dem Titel einer berühmten Renaissance- komödie her, die als Meisterwerk der italieni- schen Theaterkunst gilt. In dieser Komödie wird Hoch-Italienisch mit vielen Dialekten durch- mischt und die Musiker folgen in ihren farbigen, mediterran-warmen musikalischen Darbietun- gen der für diese Zeit typischen Theatralik, dem Kontrast zwischen Raffiniertem und Populärem sowie zwischen Sakralem und Profanem. Handlung Prolog Die Musik steigt vom Parnass herab und berich- tet von Orpheus, der singend wilde Tiere zähm- te und die Unterwelt bezwang. 1. Akt Hirten und Nymphen rufen den Hochzeitsgott Hymenäus an und freuen sich mit Orpheus über den Tag, an dem Eurydike seinemWerben nach- gegeben hat. Orpheus singt ihnen ein Lied, in dem er den Sonnengott Apollo und seine Liebe zu Eurydike preist. 2. Akt Orpheus erinnert sich an das vergangene Lie- besleid, als er sich Eurydikes noch nicht sicher war, und feiert nun mit den Hirten sein Glück. Da kommt die Botin Sylvia und berichtet kla- gend, dass Eurydike beim Blumenpflücken von einer Schlange gebissen wurde und gestorben ist. Die Hirten stimmen in die Klage ein, Orpheus entsagt der Sonne und dem Leben und ist bereit, Eurydike aus dem Schattenreich zurückzuholen. 3. Akt Die Hoffnung begleitet Orpheus bis zum Styx, dem Fluss vor der Unterwelt. Dort, an der Gren- ze zum Schattenreich, gebietet ein Gesetz: „Lasst alle Hoffnung fahren, ihr, die eintretet!“ Der Fährmann Charon verweigert Orpheus die Überfahrt, woraufhin dieser seine ganze Ge- sangskunst einsetzt. Charon schläft ein, Orphe- us kann selbst über den Styx fahren. 4. Akt Orpheus’ Gesang hat Proserpina gerührt, die Gattin von Pluto, dem Herrscher der Unterwelt. Sie überredet ihren Mann, aus Mitleid Eurydike an Orpheus zurückzugeben. Pluto willigt ein unter der Bedingung, dass sich Orpheus nicht vor Verlassen der Unterwelt nach ihr umdrehen darf. Orpheus ist skeptisch, ob sie ihm wirklich folgt. Durch ein Geräusch irritiert, blickt er zurück und verliert Eurydike für immer. 5. Akt Das Echo leistet Orpheus Gesellschaft bei seiner Klage um Eurydike. Voll Zorn gegen sein Schicksal entsagt er allen anderen Frauen. Da schwebt Apollo von einer Wolke herab und nimmt ihn in den Himmel mit: Dort soll er die Züge seiner Geliebten in den Gestirnen wieder- finden. T AGE A LTER M USIK R EGENSBURG M AI 2007 31

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