Tage Alter Musik – Programmheft 2007

H auptaufgabe der Regensburger Domspat- zen , die auf eine über 1000-jährige Traditi- on zurückblicken können, ist der liturgische Dienst im Regensburger Dom. Auch die Kon- zerttätigkeit der Regensburger Domspatzen brachte dem Chor unter der Leitung von Ro- land Büchner im In- und Ausland beste Kritiken und höchstes Lob ein. Jüngste Konzerthöhe- punkte waren im Mai 2004 die Aufführung des Oratoriums „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn im Rahmen der Tage Alter Musik (mit der Akademie für Alte Musik Berlin) und im Frühjahr 2005 die Johannes-Passion von J. S. Bach (mit dem L’Orfeo Barockorchester). Glanz- volle Höhepunkte im Herbst 2005 waren die Konzerte in Rom in Anwesenheit von Papst Be- nedikt XVI.: zum einen ein Galakonzert mit den Münchner Philharmonikern (Leitung: Christian Thielemann) in der Audienzhalle Paul VI. vor 7000 Zuhörern, zum anderen die CD-Präsentati- on „Konzert für Papst Benedikt XVI.“ in der Six- tinischen Kapelle. Diese CD zählt mit über 50.000 verkauften Exemplaren zu den Bestsel- lern im klassischen Bereich. Ein weiterer kon- zertanter Höhepunkt des Jahres war die Gestal- tung des traditionellen Adventskonzertes des Bundespräsidenten im Schloss Charlottenburg im Dezember 2005. Im Frühjahr 2006 sangen die Regensburger Domspatzen die Matthäus-Passi- on von J. S. Bach (mit Concerto Köln) in Regens- burg und München. Im Herbst 2006 erfolgte ein Tournee durch die Schweiz mit Haydns „Schöp- fung“ in der Bearbeitung für Solisten, Chor und Blasorchester mit der Swiss Army Brass Band. Dieses Konzertprojekt erschien auch auf CD. In kurzer Zeit hat sich das 1985 gegründete En- semble Concerto Köln durch engagierte Arbeit für die und mit der Musik des 18. und frühen 19. Jahrhunderts ein unverwechselbares Profil er- worben. Die Laudatio anlässlich des ihm 1995 verliehenen Kritikerpreises charakterisierte den Musizierstil des Orchesters als unbequem und angriffslustig, brillant, affektfreudig und vor allem hinreißend spontan. Concerto Köln zählt heute zu den Spitzenensembles im Bereich der Alten Musik und der historischen Aufführungs- praxis. ImMärz 2004 führte eine Tournee u. a. in die New Yorker Carnegie Hall und Philadel- phias neues Kimmel Center. In den großen Häu- sern von Paris, Brüssel, Amsterdam und Berlin beweist das Orchester regelmäßig, wie span- nend barocke und vorklassische Oper sein kann. Ob in Salzburg, Nantes oder Aix-en-Pro- vence, im New Yorker Lincoln Center, Göttin- gen oder Gstaad, überall begeistern die Musi- kerinnen und Musiker von Concerto Köln Pu- blikum und Kritik gleichermaßen. Die Disko- graphie umfasst inzwischen über 40 CDs, die re- gelmäßig renommierte Auszeichnungen wie den Cannes Classical Award , den Preis der deut- schen Schallplattenkritik oder – wie im Frühjahr 2004 für die Aufnahme der Sinfonien von François-Joseph Gossec – den Diapason d’Or er- hielten und begeisterte Zustimmung in der Fachpresse ernteten. Seit September 2002 zählt Concerto Köln zu den Exklusivkünstlern der Deutschen Grammophon. Die Operneinspie- lung (2004) von Wolfgang Amadeus Mozart: Le Nozze di Figaro mit René Jacobs wurde mit dem Grammy und ECHO Klassik 2005 ausgezeichnet. Die mehrfach international ausgezeichnete Sän- gerin Susanne Rydén (Sopran) war schon häufig Gast bei den Tagen Alter Musik. Sie arbeitet re- gelmäßig mit renommierten Dirigenten und Or- chestern zusammen, u. a. mit Nicholas McGe- gan, Lars Ulrik Mortensen, Christopher Hog- wood und seinem Orchester Academy of An- cient Music, Masaaki Suzuki und dem Bach Col- legium Japan, Cantus Cölln, Joshua Rifkin, Con- certo Palatino. Im Zentrum ihrer Tätigkeit steht das Engage- ment für Alte Musik, wobei sie sich immer wie- der auch unbekannten Komponisten widmet. So initiierte sie u. a. das erfolgreiche Projekt „Christinas Reise“, eine szenische Aufführung mit selten aufgeführten Werken der Barockzeit, die der schwedischen Königin Christina gewid- met waren. Mit diesem Projekt tritt sie seit 2004 in ganz Europa auf und gastierte auch 2006 bei den Tagen Alter Musik. Neben ihrer regen Konzert- und Aufnah- metätigkeit (bislang ca. 60 CD-Aufnahmen für Harmonia Mundi, CPO, BIS etc.) ist Susanne Rydén eine gefragte Opernsängerin, deren Auf- tritte z. B. bei den Internationalen Händelfest- spielen in Göttingen, in San Fransisco („Atalan- ta“ von Händel) und bei ‚Herrenhausen Barock‘ („Fairy Queen“ von Purcell) in der letzten Sai- son stets mit großem Beifall begrüßt wurden. Höhepunkte in dieser Saison sind die Partie der „Musica“ in Monteverdis „L’Orfeo“ u. a. am Drottningholmer Schlosstheater sowie ein Opernpasticcio mit der Lauttencompagney Ber- lin. Sie übernimmt die Sopranpartie in einer sze- nischen Version von Bachs Matthäuspassion in Italien und bestreitet mit Concerto Copenhagen unter der Leitung von Lars Ulrik Mortensen eine Konzerttournee durch Spanien. Auch wird sie mehrere CDs aufnehmen (u.a. Lieder von J. Haydn mit Mark Tatlow, Hammer- klavier, eine Weihnachts-CD mit Emma Kirkby und Bell’ Arte Salzburg und Schütz’ Weih- nachtshistorie mit Christoph Prégardien). 2008 übernimmt sie die Partie der „Dorinda“ in Händels Oper „Orlando“ bei den Internationa- len Händelfestspielen in Göttingen. Konzertari- en von Mozart stehen auf dem Programm einer Australientournee mit dem Australian Bran- denburg Orchestra unter der Leitung von Paul Dyer. 2009 singt sie in Japan die Partie der „Ga- lathea“ in Händels Oper „Acis und Galathea“. Auch ist sie wieder in ihrer Heimatstadt Stock- holm am Drottningholmer Schlosstheater zu hören. Neben ihrer Tätigkeit als Sängerin wirkt Susanne Rydén auch regelmäßig als Gesangs- pädagogin bei verschiedenen internationalen Meisterkursen. Hildegard Wiedemann (Alt) studierte schon während ihrer Abiturzeit zunächst an der Mün- chener Musikhochschule Musikpädagogik mit Hauptfach Klavier. In dieser Zeit war sie schon jüngstes Mitglied des vokalen Solistenensem- bles am Münchener Dom, das vorwiegend auf die Interpretation alter Musik spezialisiert ist. 1997 entschied sie sich zusätzlich zum Gesangs- studium bei Prof. Thomas Moser und Prof. Syl- via Greenberg (Konzertexamen Herbst 2002). Liedklassen besuchte sie bei Prof. Helmut T AGE A LTER M USIK R EGENSBURG M AI 2007 5 Susanne Ryden Foto: M. Lindwall Hildegard Wiedemann Maximilian Schmitt Michael Mogl Willi Schwinghammer

RkJQdWJsaXNoZXIy OTM2NTI=