Tage Alter Musik – Programmheft 2007

Deutsch, Céline Dutilly und Fritz Schwingham- mer. Auf der Opernbühne des Prinzregen- tentheaters in München war sie als „Grossmäch- tiges Orakelschwein“ in der Uraufführung von Volker Nickels „Eine Feierstunde“ zu sehen, fer- ner als „Margarethe“ in Peter Baumgardts Ins- zenierung von Richard Heubergers Operette „Der Opernball“ und als „Marcellina“ in Chri- stian Pöppelreiters Inszenierung von W.A. Mo- zarts „Le nozze di Figaro“. An der Komischen Oper Berlin hat sie 2005 als „Prinz Sophi“ die Berliner Uraufführung der konzertant aufge- führten Telemann-Oper „Miriways“ gesungen und war im darauffolgenden Sommer auf dem Kunstfest Weimar in der Titelrolle von Peter Ma- xwell Davies „Miss Donnithorne’s Maggot“ unter der Regie von Mirella Weingarten zu erle- ben, die 2007 an der Oper Leipzig wiederaufge- nommen wurde. Seit der Spielzeit 2003/2004 ist sie Mitglied im RIAS-Kammerchor Berlin und hat gemeinsam mit der Akademie für Alte Musik Berlin die Altpartie in Bachs Weih- nachtsoratorium gesungen. In diesem Rahmen hat sie auch solistisch für Harmonia Mundi Oli- vier Messiaens „Cinq Rechants“ sowie in Frank Martins „Le vin herbé“ die Rolle der „Iseut aux blanches mains“ mit dem Scharoun-Ensemble auf CD eingesungen. Maximilian Schmitt (Tenor) entdeckte seine Liebe zur Musik bereits als Chorknabe bei den Regensburger Domspatzen. 1999 errang er zweiundzwanzigjährig einen Bundespreis bei „Jugend musiziert“. Seit 1999 studierte er Ge- sang bei Prof. Anke Eggers an der Berliner Uni- versität der Künste und konzertierte schon währenddessen als Mitglied des RIAS-Kammer- chor Berlin. Von Mai 2005 bis September 2006 war er Mitglied im Jungen Ensemble der Bayeri- schen Staatsoper München und konnte dort in Meisterkursen bei Ann Murray und Robert Dean Smith weitere Erfahrungen sammeln. In der Saison 2006/2007 wird er im Salzburger Landestheater als Tamino in der Zauberflöte zu hören sein. Neben seiner Leidenschaft für die Oper gewinnt seine Tätigkeit als Konzertsänger immer größe- res Gewicht. Er arbeitete unter anderem mit Frieder Bernius, Andrew Manze, Jörg-Peter Weigle, Thomas Hengelbrock, Marcus Creed und Orchestern wie der Akademie für Alte Musik Berlin, Concerto Köln, dem Kammeror- chester Basel, der Lauttencompagney Berlin, Capriccio Basel, Il Fondamento und dem Phil- harmonischen Staatsorchester Halle. Höhe- punkte der jüngsten Zeit waren Konzerte mit Händels „Belshazzar“ mit den Berliner Philhar- monikern unter Nicholas Kraemer und Bachs Matthäuspassion mit den Regensburger Dom- spatzen und Concerto Köln. Weitere Konzerte führten ihn zu den Händelfestspielen Halle, zum Stimmenfestival Lörrach und zu den Mu- sikfestspielen Feldkirch. Im April dieses Jahres bestritt er mit dem RIAS Kammerchor und der Akademie für Alte Musik Berlin eine Tournee mit Bachs Matthäuspassion. Der 19-jährige Michael Mogl (Tenor) erhielt seine musikalische Ausbildung bei den Regens- burger Domspatzen, wo er Stimmbildung bei Beatrice Greisinger und Bernhard Mayer erhielt und im Konzertchor von Domkapellmeister Büchner mitwirkte. Sowohl als Knaben- wie auch als Männerstimme war er bei den Regens- burger Domspatzen bei zahlreichen Auftritten solistisch tätig. Nach dem Abitur im Frühjahr 2007 strebt der viel versprechende junge Künst- ler eine solistische Ausbildung an mit dem Ziel als Konzertsänger zu wirken. Wilhelm Schwinghammer (Bass) absolvierte ebenfalls das Musikgymnasium der Regensbur- ger Domspatzen. An der Universität der Künste Berlin studierte er anschließend von 2000 bis 2003 bei Harald Stamm Gesang, wo er auch die ersten Opernpartien gestaltete. Meisterkurse u.a. bei Kurt Moll und Marjana Lipovsek runde- ten seine Ausbildung ab. Bis 2004 sang er unter Frieder Bernius im Kam- merchor Stuttgart. Von 2000 bis 2003 sammelte der Finalist beim 33. Deutschen Bundeswettbe- werb in Berlin 2004 außerdem wichtige Erfah- rungen in Philippe Herreweghes Collegium Vo- cale Gent. Zudem sang er unter René Jacobs in Händels „Saul“ und ist noch heute Mitglied im Ensemble „Sette Voci“ unter der Leitung von Peter Kooij. Mit der Aufnahme am Internationa- len Opernstudio der Hamburgischen Staatsoper 2003 baute der junge Bassist seine Opernerfah- rungen aus. Seit Beginn der Spielzeit 2006/07 gehört er als festes Mitglied dem Ensemble der Hamburgischen Staatsoper an. Roland Büchner , geboren 1954 in Karlstadt/Main, studierte zunächst an der Fach- akademie für kath. Kirchenmusik und Musiker- ziehung Regensburg und ging dann an die Mu- sikhochschule München. Dort schloss er sein Studium mit der Künstlerischen Staatsprüfung im Fach „Kath. Kirchenmusik“ und dem Di- plom im Konzertfach Orgel ab. Seine Lehrer waren u.a. Franz Lehrndorfer, Gerhard Wein- berger, Diethard Hellmann und Godehard Jop- pich. Von 1976 bis 1987 war Roland Büchner als Stiftskapellmeister in Altötting tätig und zu- gleich an der dortigen Berufsfachschule für Musik als Lehrer für Gregorianik und Chorlei- tung. Von 1987 bis 1994 leitete Roland Büchner den Konzertchor der Fachakademie für kath. Kirchenmusik und Musikerziehung Regens- burg (jetzt: Hochschule für kath. Kirchenmusik und Musikpädagogik) und war an diesem Insti- tut hauptberuflich Dozent für Chorleitung und Orgel. 1994 wurde er zum Domkapellmeister und Leiter der Regensburger Domspatzen als Nachfolger von Georg Ratzinger berufen. Für seine Verdienste um die Regensburger Dom- spatzen erhielt Domkapellmeister Roland Büch- ner 2004 den Kulturpreis der Stadt Regensburg und im Jahr 2005 aus den Händen von Bischof Gerhard Ludwig Müller die St. Wolfgangs-Me- daille, die höchste Auszeichnung für Laien im Bistum Regensburg. Dreieinigkeitskirche Die Dreieinigkeitskirche an der Gesandten- straße ist ein stattlicher Bau des 17. Jahrhun- derts. Ungewöhnlich sind die barocken Prunk- Grabmäler an den umgebenden Hofwänden. Die Namen der Verstorbenen sind eindeutig unregensburgerisch: von Kniestedt, von Treskow, Björnstjerna. Etwa 40 Grabsteine hal- ten hier das Andenken an evangelische Exu- lanten und Reichstagsgesandte wach, die hier verstarben. Der Bau der Dreieinigkeitskirche war notwendig geworden, weil in der Stadt nur wenige Bauten – vor allem die Neupfarr- kirche – dem evangelischen Gottesdienst zur Verfügung standen. So errichtete 1627-31 der Nürnberger Baumeister Hans Carl auf städti- schem Grund einen einschiffigen, tonnenge- wölbten Raum mit den üblichen Emporen einer Predigtkirche. Von den beidenOsttürmen wurde nur der nördliche vollendet. Die For- men der Architektur sind frühbarock, jedoch noch mit Anklängen an die Gotik, vor allem im stuckierten Rippenwerk des Inneren. Die Drei- einigkeitskirche zählt zu den ersten bedeuten- den evangelischen Kirchenbauten in Bayern. T AGE A LTER M USIK R EGENSBURG M AI 2007 6 Roland Büchner

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