Tage Alter Musik – Programmheft 2008

Auge und versetzt seine Seele in Unruhe. Dritter Satz Szene auf dem Lande Eines Abends auf dem Lande hört er in der Ferne zwei Hirten, die zu- sammen ein “ranz des vaches” (Kuhreigen) spielen; dieses ländliche Duo, der Ort des Geschehens, das leise Rauschen der sanft vom Wind beweg- ten Bäume, gelegentliche Anflüge neu aufkeimender Hoffnung - all dies bringt seinem Herzen einen ungewohnten Frieden und stimmt seine Ge- danken freudiger. Er sinnt über seine Einsamkeit nach: er hofft, bald nicht mehr allein zu sein ... Doch wie, wenn sie ihn täuschte ... Diese Mischung von Hoffnung und Furcht, diese Gedanken von Glück, durch dunkle Vor- ahnungen gestört, bilden den Gegenstand des adagio. Am Schluss wie- derholt einer der Hirten den ranz des vaches; der andere antwortet nicht mehr ... Fernes Donnergrollen ... Einsamkeit ... Stille ... Vierter Satz Gang zum Richtplatz In der sicheren Erkenntnis, dass seine Liebe missachtet werde, vergiftet sich der Künstler mit Opium. Die Dosis des Narkotikums ist zwar zu schwach, um ihm den Tod zu geben, versenkt ihn aber in einen von den schrecklichsten Visionen begleiteten Schlaf. Er träumt, er habe die Frau, die er liebte, getötet, er sei zum Tode verurteilt, werde zum Richtplatz ge- führt und helfe bei seiner eigenen Hinrichtung. Der Zug nähert sich unter den Klängen eines bald düsteren und wilden, bald prächtigen und feierli- chen Marsches, in dem das dumpfe Geräusch schwerer Marschtritte ohne Übergang auf Ausbrüche von größter Lautstärke folgt. Am Ende des Mar- sches erscheinen die ersten vier Takte der idée fixe wieder wie ein letzter Gedanke der Liebe, unterbrochen durch den tödlichen Schlag. Fünfter Satz Traum einer Sabbatnacht Er sieht sich beim Hexensabbat inmitten einer abscheulichen Schar von Geistern, Hexen und Ungeheuern aller Art, die sich zu seiner Totenfeier versammelt haben. Seltsame Geräusche, Stöhnen, schallendes Gelächter, ferne Schreie, auf die andere Schreie zu antworten scheinen. Das Motiv seiner Liebe erscheint noch einmal, doch es hat seinen noblen und schüch- ternen Charakter verloren; es ist nichts mehr als ein gemeines Tanzlied, trivial und grotesk; sie ist es, die zum Sabbat gekommen ist ... Freudenge- brüll begrüßt ihre Ankunft ... Sie mischt sich unter das teuflische Treiben ... Totenglocken, burleske Parodie des Dies irae, Sabbat-Tanz. T AGE A LTER M USIK R EGENSBURG M AI 2008 49 A USFÜHRENDE S YMPHONIEORCHESTER A NIMA E TERNA Midori Seiler (Konzertmeisterin), Balász Bozzai, Karin Dean, Daniela Helm, Laura Johnson, László Paulik, Margret Baumgartl, Gregor Dierck, Albrecht Kühner Violine I John Wilson Meyer, Rachael Beesley, Anne Maury, Erik Sieglerschmidt, Joseph Tan, Wanda Visser, Barbara Erdner, Liesbeth Nijs, Monica Waisman Violine II Bernadette Verhagen, Sabine Dziewior, Luc Gysbregts, Frans Vos, Manuela Bucher, Laxmi Bickley Viola Sergei Istomin, Dmitri Dichtiar, Inka Döring, Hilary Metzger, Patrick Sepec, Nicholas Selo Violoncello James, Munro, Elise Christiaens, Tom Devaere, Ben Faes, Joost Maegerman, Jan-Hendrik Wolfert Kontrabass Georges Barthel Querflöte 1 Charles Zebley Querflöte II Oeds van Middelkoop Piccoloflöte Hans-Peter Westermann Oboe I Elisabeth Schollaert Oboe II Stefaan Verdegem Englischhorn Eric Hoeprich Klarinette I Lisa Klevit-Ziegler Klarinette II Jane Gower Fagott I Györgyi Farkas Fagott II Augustin Humeau Fagott III Nicolas Favreau Fagott IV Ulrich Hübner, Martin Mürner, Helen McDougall, Jörg Schultess Hörner Thibaud Robinne, Sebastian Schärr, Jaroslav Roucek, Patrick Dreier Trompeten Raphael Vang, Cas Gevers, Gunter Carlier Posaunen Marc Girardot Tuba / Ophikleide Stephen Wick Ophikleide Koen Plaetinck, Luk Artois Pauken Wim de Vlaminck, Tom Pipeleers, Glenn Liebaut Perkussion Marjan de Haer Harfe I Constance Allanic Harfe II P ROGRAMM H ECTOR B ERLIOZ Römischer Karneval op. 9 (1844) (1803 – 1869) F RANZ L ISZT Aus: Zwei Episoden aus Lenaus Faust (1811- 1886) (1859/60) Der Tanz in der Dorfschenke (Mephisto-Walzer) F RANZ L ISZT Totentanz (Danse macabre), Paraphrase über Dies irae für Klavier und Orchester (1865) Rian de Waal, Fortepiano (Erard, 1886) PAUSE H ECTOR B ERLIOZ Symphonie fantastique op. 14a I: Rêveries – Passions: Largo – Allegro agitato e appassionato assai II: Un bal: Valse. Allegro non troppo III: Scène aux champs: Adagio IV: Marche au supplice: Allegretto non troppo V. Songe d’une nuit de Sabbat – Dies Irae – Ronde du Sabbat Dies Irae et Ronde du Sabbat ensemble: Larghetto - Allegro

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