Tage Alter Musik – Programmheft 2008

H auptaufgabe der Regensburger Domspat- zen , die auf eine über 1000-jährige Traditi- on zurückblicken können, ist der liturgische Dienst im Regensburger Dom. Auch die Kon- zerttätigkeit der Regensburger Domspatzen brachte dem Chor unter der Leitung von Ro- land Büchner im In- und Ausland beste Kritiken und höchstes Lob ein. Jüngste Konzerthöhe- punkte waren im Mai 2004 die Aufführung des Oratoriums „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn im Rahmen der Tage Alter Musik (mit der Akademie für Alte Musik Berlin) und im Frühjahr 2005 die Johannes-Passion von J.S. Bach (mit dem L’Orfeo Barockorchester). Glanz- volle Höhepunkte im Herbst 2005 waren die Konzerte in Rom in Anwesenheit von Papst Be- nedikt XVI.: zum einen ein Galakonzert mit den Münchner Philharmonikern (Leitung: Christian Thielemann) in der Audienzhalle Paul VI. vor 7000 Zuhörern, zum anderen die CD-Präsentati- on „Konzert für Papst Benedikt XVI.“ in der Six- tinischen Kapelle. Diese CD zählt mit über 50.000 verkauften Exemplaren zu den Bestsel- lern im klassischen Bereich. Ein weiterer konzertanter Höhepunkt des Jah- res war die Gestaltung des traditionellen Ad- ventskonzertes des Bundespräsidenten im Schloss Charlottenburg im Dezember 2005. Im Frühjahr 2006 sangen die Regensburger Dom- spatzen die Matthäus-Passion von J. S. Bach (mit Concerto Köln) in Regensburg und Mün- chen. Im Herbst 2006 erfolgte eine Tournee durch die Schweiz mit Haydns „Schöpfung“ in der Bearbeitung für Solisten, Chor und Blasor- chester mit der Swiss Army Brass Band. Dieses Konzertprojekt erschien auch auf CD. Im ver- gangenen Jahr bestritten die Regensburger Domspatzen zusammen mit Concerto Köln das Eröffnungskonzert der Tage Alter Musik mit der Es-Dur Messe von Franz Schubert. Anläss- lich einer Fernsehproduktion des Bayerischen Rundfunks mit dem Titel „Kathedralen der Donau – Mit den Regensburger Domspatzen stromabwärts“ entstand im Sommer 2007 auch die aktuelle CD „Die Musikalische Welt der Re- gensburger Domspatzen“ mit 70 Minuten Chor- musik aus dem geistlichen und weltlichen Re- pertoire des Chores. Im Frühjahr 2008 begleite- ten die Regensburger Domspatzen Bischof Ger- hard Ludwig Müller auf seiner Pastoralreise nach Südafrika. Die Akademie für Alte Musik Berlin feierte 2007 ihr 25-jähriges Jubiläum und kann dabei auf eine beispiellose Erfolgsgeschichte verweisen. Abseits des herrschenden Kulturbetriebs 1982 in Ost-Berlin gegründet, gehört die Akademie für Alte Musik Berlin inzwischen zur Weltspitze der Kammerorchester. Das Ensemble gastiert re- gelmäßig in den musikalischen Zentren Euro- pas wie Wien, Paris, Amsterdam, Zürich, Lon- don und Brüssel. Tourneen führten bislang in fast alle europäischen Länder sowie Asien, Nord- und Südamerika. Bereits seit der Wieder- eröffnung des Hauses 1984 gestaltet das Ensem- ble eine eigene Konzertreihe im Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Schon seit 1994 ist die Akademie für Alte Musik Berlin regelmäßiger Gast an der Berliner Staatsoper Unter den Lin- den sowie bei den Innsbrucker Festwochen. Eine intensive künstlerische Zusammenarbeit verbindet das Ensemble vor allem mit den Diri- genten René Jacobs, Marcus Creed und Daniel Reuss, dem RIAS Kammerchor, dem Vocalcon- sort Berlin, dem Countertenor Andreas Scholl, der Sopranistin Cecilia Bartoli sowie der Cho- reografin Sasha Waltz. Mit der Purcell-Oper Dido & Aeneas feierte die Akademie für Alte Musik Berlin einen weiteren internationalen Erfolg. Die Koproduktion mit dem Tanzensemble Sasha Waltz & Guests wurde inzwischen u.a. nach Amsterdam, Lon- don und Brüssel eingeladen und wird regel- mäßig an der Berliner Staatsoper aufgeführt. Im September 2006 eröffnete furios das Radial- system V, ein neues Haus für das Zusammen- spiel aller Künste, in dem die Kooperation der beiden Ensembles ihre fruchtbare Fortsetzung findet. Davon zeugt auch die Produktion „Medea“, eine Choreografie von Sasha Waltz zur Oper „Medeamaterial“ von Pascal Dusapin, die 2007 ihre Premiere hatte und von Presse und Publikum gleichermaßen umjubelt wurde. Neue Wege beschreitet das Orchester auch mit dem choreografischen Konzert „4 Elemente – 4 Jahreszeiten“, mit dem die Akademie für Alte Musik Berlin auf internationalen Bühnen seinen Ruf als kreatives und innovatives Ensemble weiter festigt. Weit über eine Million verkaufte Tonträger bür- gen für den Weltruhm des Ausnahmeen- sembles. Die seit 1994 exklusiv für harmonia mundi france produziertenAufnahmen wurden mit allen internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet, u.a. dem Grammy, dem Diapa- son d’Or, dem Cannes Classical Award, dem Gramophone Award oder dem Edison-Award. Im März 2006 erhielt die Akademie den Tele- mann-Preis der Stadt Magdeburg. Katharine Fuge (Sopran), aufgewachsen auf der Insel Jersey, übersiedelte für ihr Gesangsstudi- um nach London, wo sie bei Paul Farrington studierte. Gleichzeitig ist sie sowohl als Solistin wie als Ensemblesängerin bei zahlreichen Festi- vals und Konzertereignissen in Großbritannien und anderen europäischen Ländern zu hören. Sie arbeitet regelmäßig u.a. mit Philippe Herre- weghe, Ton Koopman, John Eliot Gardiner, Marcus Creed und Frieder Bernius zusammen. Im Jahr 2000 wurde sie europaweit bekannt durch ihre Mitwirkung als Solistin bei der „Bach Cantata Pilgrimage“, einem Projekt der English Baroque Soloists mit John Eliot Gardiner, unter dessen Leitung im Bach-Jahr 2000 alle geistli- chen Kantaten des Komponisten an verschiede- nen Orten Europas aufgeführt wurden. 2002 bil- deten Werke von Händel einen Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit. Sie sang mit der Akademie für Alte Musik Berlin Belshazzar , mit den English Baroque Soloists L’Allegro ed il Pen- seroso und mit dem Collegium Vocale Gent Dixit Dominus . 2003 sang sie mit der Berliner Akade- mie für Alte Musik auf einer Konzertreise durch Kolumbien Bachs Solo-Kantate Jauchzet Gott in allen Landen. 2004 debütierte sie mit Bachs h- Moll Messe bei den BBC Proms unter Gardiner und mit Haydns Schöpfung mit den Regensbur- ger Domspatzen und der Berliner Akademie für Alte Musik bei den Tagen Alter Musik in Re- gensburg. Im letzten Jahr sang sie bei den Tagen Alter Musik Bachkantaten mit dem Ricercar Consort, Haydns Schöpfung mit Roger Norring- ton beim Edinburgh Festival, Brahms’ Deutsches Requiem im Concertgebouw, Amsterdam und in der Royal Festival Hall, London mit J. E. Gardi- ner und Monteverdis Marienvesper mit Ph. Her- T AGE A LTER M USIK R EGENSBURG M AI 2008 5 Katharine Fuge Foto: J. Mignot Hildegard Wiedemann Maximilian Schmitt Markus Volpert Roland Büchner

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