Tage Alter Musik – Programmheft 2008

reweghe. Auf CD sind mit ihr u.a. Vivaldis Glo- ria, Händels Dixit Dominus , Bachkantaten mit dem Ricercar Consort, u.a. Actus tragicus und Trauerode und der Messias mit den Regensburger Domspatzen und der Musica Florea Prag er- schienen. Hildegard Wiedemann (Alt) studierte schon während ihrer Abiturzeit zunächst an der Mün- chener Musikhochschule Musikpädagogik mit Hauptfach Klavier. In dieser Zeit war sie schon jüngstes Mitglied des vokalen Solistenen- sembles am Münchener Dom, das vorwiegend auf die Interpretation Alter Musik spezialisiert ist. 1997 entschied sie sich zusätzlich zum Ge- sangsstudium bei Prof. Thomas Moser und Prof. Sylvia Greenberg (Konzertexamen Herbst 2002). Liedklassen besuchte sie bei Prof. Helmut Deutsch, Céline Dutilly und Fritz Schwingham- mer. Auf der Opernbühne des Prinzregen- tentheaters in München war sie als „Grossmäch- tiges Orakelschwein“ in der Uraufführung von Volker Nickels „Eine Feierstunde“ zu sehen, fer- ner als „Margarethe“ in Peter Baumgardts In- szenierung von Richard Heubergers Operette „Der Opernball“ und als „Marcellina“ in Chri- stian Pöppelreiters Inszenierung von W.A. Mo- zarts „Le nozze di Figaro“. An der Komischen Oper Berlin hat sie 2005 als „Prinz Sophi“ die Berliner Uraufführung der konzertant aufge- führten Telemann-Oper „Miriways“ gesungen und war im darauffolgenden Sommer auf dem Kunstfest Weimar in der Titelrolle von Peter Maxwell Davies’ „Miss Donnithorne’s Maggot“ unter der Regie von Mirella Weingarten zu erle- ben, die 2007 an der Oper Leipzig wiederaufge- nommen wurde. Im vergangenen Jahr sang sie die Altpartie in der Es-Dur Messe von Schubert bei den Tagen Alter Musik. Seit der Spielzeit 2003/2004 ist sie Mitglied im RIAS-Kammer- chor Berlin und hat gemeinsam mit der Akade- mie für Alte Musik Berlin die Altpartie in Bachs Weihnachtsoratorium gesungen. In diesem Rah- men hat sie auch solistisch für Harmonia Mundi Olivier Messiaens „Cinq Rechants“ sowie in Frank Martins „Le vin herbé“ die Rolle der „Iseut aux blanches mains“ mit dem Scharoun- Ensemble auf CD gesungen. Maximilian Schmitt (Tenor) entdeckte seine Liebe zur Musik bereits als Chorknabe bei den Regensburger Domspatzen. 1999 errang er zweizwanzigjährig einen Bundespreis bei „Ju- gend musiziert“. Seit 1999 studierte er Gesang bei Prof. Anke Eggers an der Berliner Univer- sität der Künste und konzertierte schon währenddessen als Mitglied des RIAS-Kammer- chor Berlin. Von Mai 2005 bis September 2006 war er Mitglied im Jungen Ensemble der Bayeri- schen Staatsoper München und konnte dort in Meisterkursen bei Ann Murray und Robert Dean Smith weitere Erfahrungen sammeln. In der Saison 2006/2007 war er im Salzburger Lan- destheater als Tamino in der Zauberflöte zu hören. Neben seiner Leidenschaft für die Oper gewinnt seine Tätigkeit als Konzertsänger immer größe- res Gewicht. Er arbeitete unter anderem mit Frieder Bernius, Andrew Manze, Jörg-Peter Weigle, Thomas Hengelbrock, Marcus Creed und Orchestern wie der Akademie für Alte Musik Berlin, Concerto Köln, dem Kammeror- chester Basel, der Lauttencompagney Berlin, Capriccio Basel, Il Fondamento und dem Phil- harmonischen Staatsorchester Halle. Höhe- punkte der jüngsten Zeit waren Konzerte mit Händels „Belshazzar“ mit den Berliner Philhar- monikern unter Nicholas Kraemer und Bachs Matthäuspassion mit den Regensburger Dom- spatzen und Concerto Köln. Weitere Konzerte führten ihn zu den Händelfestspielen Halle, zum Stimmenfestival Lörrach und zu den Mu- sikfestspielen Feldkirch. Im April vergangenen Jahres bestritt er mit dem RIAS-Kammerchor und der Akademie für Alte Musik Berlin eine Tournee mit Bachs Matthäuspassion. Aufgewachsen in Radolfzell am Bodensee, stu- dierte Markus Volpert (Bass) in Oberschützen und Graz bei Wolfgang Gamerith, sowie in Basel bei Kurt Widmer, wo er sein Solistendi- plom mit Auszeichnung erwarb. Nach Ab- schluss seines Studiums besuchte er Meisterkur- se bei Sena Jurinac, Christa Ludwig, Elisabeth Schwarzkopf und Thomas Quasthoff und bildet sich seit einiger Zeit bei Horst Günter in Frei- burg weiter. Markus Volpert ist Preisträger ver- schiedener Wettbewerbe - darunter der Bach- wettbewerb in Leipzig, der Deutsche Musik- wettbewerb in Berlin, der Schubert-Wettbewerb in Graz und der Anneliese Rothenberger-Wett- bewerb auf der Insel Mainau - und hat auf wich- tigen Festivals in ganz Mitteleuropa gesungen. Seine Erfahrung als Konzertsänger erwarb sich Markus Volpert in der Zusammenarbeit mit namhaften Dirigenten, beispielsweise Michel Corboz, Wolfgang Gönnenwein, Otto Kargl, Ru- dolf Lutz, Sigiswald Kuijken und Rene Jacobs und renommierten Ensembles wie dem L’Orfeo Barockorchester, Concerto Köln, Collegium Vo- cale Gent, RIAS-Kammerchor, Freiburger Ba- rockorchester und den Regensburger Domspat- zen. Die kammermusikalische Betätigung als Liedsänger und in den letzten Jahren auch ver- mehrt Auftritte auf der Opernbühne – bei den Ludwigsburger Festspielen, bei Les Baroqueries in Genf und am Theater Basel – runden die künstlerische Betätigung des Baritons ab. Das breit gefächerte Repertoire von Markus Volpert wird durch eine Vielzahl von Radio- und CD- Produktionen dokumentiert. Roland Büchner , geboren 1954 in Karlstadt/Main, studierte zunächst an der Fach- akademie für kath. Kirchenmusik und Musiker- ziehung Regensburg und ging dann an die Mu- sikhochschule München. Dort schloss er sein Studium mit der künstlerischen Staatsprüfung im Fach „Kath. Kirchenmusik“ und dem Diplom im Konzertfach Orgel ab. Seine Lehrer waren u.a. Franz Lehrndorfer, Gerhard Wein- berger, Diethard Hellmann und Godehard Jop- pich. Von 1976 bis 1987 war Roland Büchner als Stiftskapellmeister in Altötting tätig und zu- gleich an der dortigen Berufsfachschule für Musik als Lehrer für Gregorianik und Chorlei- tung. Von 1987 bis 1994 leitete Roland Büchner den Konzertchor der Fachakademie für kath. Kirchenmusik und Musikerziehung Regens- burg (jetzt: Hochschule für kath. Kirchenmusik und Musikpädagogik) und war an diesem Insti- tut hauptberuflich Dozent für Chorleitung und Orgel. 1994 wurde er zum Domkapellmeister und Leiter der Regensburger Domspatzen als Nachfolger von Georg Ratzinger berufen, wo er an der Spitze der Institution mit den Bereichen Chor, Musikgymnasium und Internat steht und diese als Domkapellmeister und Stiftungsvor- standsvorsitzender leitet. Die Stiftung „Regens- burger Domspatzen“ wird getragen vom Dom- kapitel Regensburg und dem Verein „Freunde des Regensburger Domchors“ e.V. 486 Dom- spatzen von der 5. bis zur 13. (12.) Klasse wer- Dreieinigkeitskirche Die Dreieinigkeitskirche an der Gesandten- straße ist ein stattlicher Bau des 17. Jahrhun- derts. Ungewöhnlich sind die barocken Prunk- Grabmäler an den umgebenden Hofwänden. Die Namen der Verstorbenen sind eindeutig unregensburgerisch: von Kniestedt, von Treskow, Björnstjerna. Etwa 40 Grabsteine hal- ten hier das Andenken an evangelische Exu- lanten und Reichstagsgesandte wach, die hier verstarben. Der Bau der Dreieinigkeitskirche war notwendig geworden, weil in der Stadt nur wenige Bauten – vor allem die Neupfarr- kirche – dem evangelischen Gottesdienst zur Verfügung standen. So errichtete 1627-31 der Nürnberger Baumeister Hans Carl auf städti- schem Grund einen einschiffigen, tonnenge- wölbten Raum mit den üblichen Emporen einer Predigtkirche. Von den beidenOsttürmen wurde nur der nördliche vollendet. Die For- men der Architektur sind frühbarock, jedoch noch mit Anklängen an die Gotik, vor allem im stuckierten Rippenwerk des Inneren. Die Drei- einigkeitskirche zählt zu den ersten bedeuten- den evangelischen Kirchenbauten in Bayern. T AGE A LTER M USIK R EGENSBURG M AI 2008 6

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