Tage Alter Musik – Programmheft 2009

V on dänischen und schwedischen Musikern 1991 gegründet, gehört Concerto Copen- hagen zu den führenden Barockorchestern Skandinaviens. Seit 1999 ist der Cembalist und Dirigent Lars Ulrik Mortensen künstlerischer Leiter. Mit ihm begann eine musikalische Ent- deckungsreise, indem in Konzertprogrammen weniger bekanntes skandinavisches Repertoire mit gängigen Meisterwerken kombiniert und so „frischer nordischer Wind“ in das traditionelle Konzertrepertoire gebracht wurde. Mit ihm hat sich das Orchester zu einem europäischen Spit- zenorchester entwickelt und weltweit die wich- tigsten Konzertpodien erobert. In Kopenhagen und Aarhus bestreitet Concerto Copenhagen eige- ne Konzertreihen und an der Königlichen Oper von Kopenhagen wirkt es regelmäßig bei Operninszenierungen mit, 2005 und 2006 mit der erfolgreichen Produktion von Händels „Guilio Cesare“ mit Andreas Scholl in der Titel- rolle (inzwischen als DVD im Handel erschie- nen) und 2008 mit der „Krönung der Poppea“ von Monteverdi. Die Wiederaufnahme von Händels „Parthenope“ 2008 war ein herausra- gender Erfolg. 2010 stehen Händels „Jephta“ und 2011 Rameaus „Les Boréades“ auf dem Spielplan des Königlichen Oper Kopenhagen. Zahlreiche mit Preisen dekorierte CD-Ein- spielungen liegen bei den Labels BIS und CPO vor. Die jüngste Veröffentlichung erschien bei der Deutschen Grammophon Gesellschaft: Bach-Arien mit Anne Sofie von Otter. Concerto Copenhagen gastiert zum zweiten Mal bei den Tagen Alter Musik und erweist mit seinem Kon- zertprogramm einerseits dem Jubilar des Jahres 2009, Georg Friedrich Händel , die Reverenz und andererseits dessen Zeitgenossen, dem „Vater der schwedischen Musik“, Johan Helmich Roman. Roman , auch „schwedischer Händel“ genannt, arbeitete einige Jahre in London mit Händel zu- sammen. Der 1955 geborene Lars Ulrik Mortensen ist einer der bekanntesten dänischen Musiker. Seine Ausbildung als Cembalist erhielt er an der Königlich Dänischen Musikakademie in Kopen- hagen und bei Trevor Pinnock in London. Seine umfangreiche Kon- zerttätigkeit als So- list und als Kam- mermusiker führt ihn immer wieder durch ganz Europa, in die USA, nach Mexiko, Südameri- ka und Japan: Von 1988 bis 1990 war er Cembalist von Lon- don Baroque, da- nach, bis 1993, des Collegium Musicum 90. Mit Emma Kirkby verbindet ihn eine langjährige, regelmäßige Zusammenarbeit ebenso wie mit John Holloway und David Watkin, mit denen er im Trio Veracini musiziert. Von 1996 bis 1999 war er Professor für Cembalo undAufführungs- praxis an der Hochschule für Musik in Mün- chen, entschloss sich aber dann, die akademi- sche Lehrtätigkeit zugunsten einer Laufbahn als freier Musiker aufzugeben. Er unterrichtet aber weiterhin bei Meisterklassen und war schon mehrfach Jurymitglied bei internationalen Cembalo-Wettbewerben. Er ist einer der ständi- gen Leiter des European Union Baroque Orche- stra, dessen künstlerische Leitung er 2004 über- nommen hat. Vor allem aber ist er seit 1999 künstlerischer Leiter von Concerto Copenhagen, dem einzigen auf Originalinstrumenten spielen- den Orchester Dänemarks. Lars Ulrik Mortensen hat verschiedene Auszeichnungen erhalten, darunter 2007 den in Dänemark bedeutendsten Musikpreis, den „Léonie Sonning“ Musikpreis. 2008 wurde er zum Mitglied der Königlichen Schwedischen Musikakademie ernannt. Der Oboist Frank de Bruine stammt aus Vlissin- gen, Holland. Er studierte moderne Oboe bei Heinz Friesen und Ba- rockoboe bei Bruce Hay- nes und Ku Ebbinge am Königlichen Konservato- rium in Den Haag. Sein Studium schloss er erfolg- reich mit dem „Nicolai- Preis“ ab. Er musiziert mit den besten Original- klang-Orchestern in Holland, England und Frankreich, u.a. mit der Academy of Ancient Music, dem Orchester des 18. Jahrhunderts, der Hanover Band und Concerto Copenhagen. Er hat bei unzähligen CD-Produktionen mitge- wirkt. Als Solist bereiste er alle Kontinente. Kammermusik spielt er in den Ensembles Bie- dermeier Wind Quintet und im Schönbrunn-En- semble. Neben seiner regen Konzerttätigkeit unterrichtet er am Königlichen Konservatorium in Den Haag und am Konservatorium in Ut- recht. Zum Programm: Georg Friedrich Händel: Concerti grossi op. 3 Georg Friedrich Händel schrieb zwei Sammlun- gen von Concerti grossi, sein op. 6 mit zwölf Konzerten, die ausschließlich mit Streichern be- setzt sind und sein abwechslungsreich, mit Blä- sern instrumentiertes op. 3 mit sechs Konzerten, aus denen die Concerti 2, 3, 4 und 5 im heutigen Konzert erklingen. Im op. 3, 1734 veröffentlicht, greift Händel auf eigene ältere Kompositionen zurück. Das Concerto grosso op. 3/4 komponierte Hän- del 1716 als neue „Sinfonia“ für eine Benefiz- Vorstellung seiner Oper Amadigi, die am 20. Juni zugunsten des Orchesters stattfand. Es wurde vermutlich in der Pause vor dem zweiten Akt gespielt und beginnt mit einer „französischen Ouvertüre“ von recht konventioneller Art, der zwei sehr gehaltvolle Sätze und ein abschließen- des Menuett im Stile der Wassermusik folgen. T AGE A LTER M USIK R EGENSBURG Concerto Copenhagen (Dänemark) M AI 2009 Montag, 1. Juni 2009, 16.00 Uhr, Neuhaussaal , Arnulfsplatz Frank de Bruine, Oboe d’amore Leitung und Cembalo: Lars Ulrik Mortensen G. F. Händel: Concerti grossi opus 3 J. H. Roman: Golovin-Suite / Oboe d’amore Konzert Concerto Copenhagen Lars Ulrik Mortensen Frank de Bruine 44

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