Tage Alter Musik – Programmheft 2009

halten, bis sich die Mode am Ende der Meiji-Peri- ode änderte. Sie werden jetzt von Männern und Frauen getragen, obwohl die Kimonojacketts der Damen oft länger sind. Kakemono: japanische Hängerolle, die aus einem Gemälde oder einer Kalligraphie auf Pa- pierrücken besteht, gerahmt von Gewebe und be- festigt an einem hölzernen Dübel. Dieses flexible Format ermöglicht es, aufgerollte Kakemono in speziellen Holzkästen aufzubewahren. Katsura: auch bekannt als Geisha-Perücke oder japanische Hochzeits-Perücke. Auf Japanisch heißen sie Nihongami (japanische Frisur) Katsura (Perücke) und sind hergestellt aus menschlichem Haar oder einer Mischung aus menschlicher und synthetischer Faser. Es gibt verschiedene Arten, die alle einen eigenen Namen haben, aber die am weitesten verbreitete ist die Taka Shimada, die in der Hochzeitszeremonie gebraucht wird. Kyo Sensu: traditioneller japanischer Fächer Noren: traditionelle japanische Tuch-Teiler, die zwischen Zimmern aufgehängt werden, an Wän- den, in Eingängen oder in Fenstern. Sie haben üb- licherweise einen oder mehrere vertikale Schlitze, die vom Boden bis fast ganz nach oben reichen, die Durchgang oder Durchblick erleichtern sol- len. Noren sind rechteckig und es gibt sie in vielen verschiedenen Materialien, Größen, Farben und Mustern. Obi: oberste Schärpe, die mit verschiedenen japa- nischen Kleidungsstücken getragen wird. Kimo- no-obi für Frauen sind mindestens zweimal so weit wie die für Männer und beträchtlich länger. Sie sind häufig sehr dekorativ und farbenpräch- tig, obwohl dies vom Alter des Trägers abhängt, von Typ und Stil des Kimono, von der Jahreszeit und der Gelegenheit, zu der sie getragen werden. Omikuji: Zufalls-Wahrsagungen auf Papierstrei- fen geschrieben an Shinto-Schreinen in Japan. Diese wörtlich „heilige Lotterie“ bedeutenden Streifen erhält man üblicherweise, indem man einen aus einem Kasten herauszieht, den man schüttelt in der Hoffnung, dass einem Gutes ver- heißen werden möge. Das Omikuji fällt aufgerollt aus einem kleinen Loch. (Heute sind dies oft Münzautomaten.) Sanshu no Jingi: kaiserliche Krönungsinsignien Japans, auch bekannt als die Drei Heiligen Schät- ze, bestehen aus dem Schwert, Kusanagi, den Ju- welen oder der Halskette, Yasakani no magata- ma, und dem Spiegel Yata no kagami. Auch be- kannt als die Three Sacred Treasures of Japan, re- präsentieren die Krönungsinsignien die drei Grundtugenden: Tapferkeit (das Schwert), Weis- heit (der Spiegel), und Wohlwollen (das Juwel). Sie sind möglicherweise mit buddhistischem Denken verbunden. Shamisen : wörtlich “Streichinstrument mit den drei Aromen“, ist ein dreisaitiges Musikinstru- ment, das mit einem Plektrum, das bachi genannt wird, gespielt wird. Shiromuku: weiß, der Stil typisch japanischer Frauen namens shiromuku für die traditionelle Hochzeitszeremonie. Weiß wird von den Japa- nern als Symbol für Reinheit, Sauberkeit oder Jungfräulichkeit angesehen. Shoji: in der traditionellen japanischen Architek- tur ist shoji ein Raumteiler oder eine Tür aus durchsichtigem washi-Papier über einem Holz- rahmen. Tabi: traditionelle japanische Socken, schenkel- hoch und mit einer Teilung zwischen dem großen Zeh und den andern Zehen. Tanmono: traditionelle japanische Textilien. Eine einzelne Rolle oder “tan” Tuch misst ungefähr zehn Meter in der Länge und 40 Zentimeter in der Breite. Das ist ausreichend für die Herstellung eines Kimonos für Männer oder Frauen. Deshalb werden Kimono-Stoffe per Rolle und selten per Meter verkauft. Teru bozu: eine kleine traditionelle handgearbei- tete Puppe aus weißem Papier oder Tuch, die ja- panische Bauern an einem Band aus ihren Fen- stern hängten. Dieses Amulett soll magische Kräfte haben und gutes Wetter bringen und einen regnerischen Tag beenden oder verhindern. Tomesode: ist eine Art von Kimono. Es ist ein teu- res formelles Kleid, das von verheirateten Frauen getragen wird. Ursprünglich gab es einen Brauch, nach der Hochzeit einen langen Ärmel des langärmeligen Kimono zu kürzen, den junge Menschen während der Edo-Periode trugen. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass für die verhei- ratete Frau in der Küche die langen schwingen- den Ärmel des Furisode (s.o.) sehr unpraktisch wären. Tsukubai: ist ein kleines Becken in japanischen buddhistischen Tempeln, damit sich die Besucher durch das rituelle Händewaschen und Ausspülen des Mundes reinigen können. Diese Art ritueller Säuberung ist auch üblich für Gäste einer Teeze- remonie. Tsukubai sind gewöhnlich aus Stein und werden oft mit einer kleinen Schöpfkelle verse- hen, die quer darüber abgelegt wird zum gefälli- gen Gebrauch. Uta Karuta: ist das populärste unter den vielen Arten von karuta (Kartenspielen) in Japan. Es wird meistens am Neujahrstag gespielt, aber es gibt auch nationale Konventionen für das Spiel. Auf jede Karte ist ein Gedicht oder ein Teil davon geschrieben. Im Spiel gibt es insgesamt einhun- dert Gedichte. Film-Glossar (in der Reihenfolge des Vorkommens) G ENTLEMEN PREFER B LONDES , 1953, Regie: Howard Hawks, mit Marilyn Monroe und Jane Russell. Der Film ist voller komödiantischer Gags und Musiknummern. Monroes Version des Liedes “Diamonds Are a Girl’s Best Friend” wird als eine Aufführungs-Ikone betrachtet, die von vielen ko- piert wird, wie z. B. Madonna, Kylie Minogue und Nicole Kidman S INGING IN THE R AIN , 1952; Regie: Stanley Donen und Gene Kelly. In der berühmten Tanzszene, in der Gene Kelly das Titellied singt und dabei mit einem Schirm herumwirbelt und durch Pfützen platscht und bis auf die Haut durchnässt wird, tanzte er wirklich in Wasser mit einem Zusatz von etwas Milch, damit die Was- ser- und die Regentropfen im Film gut sichtbar wurden. Kelly hatte zu der Zeit 103° (etwa 39° C) Fieber. L OLITA , 1962; Regie: Stanley Kubrick, nach dem gleichnamigen Roman von Vladimir Nabokov. Stars des Films sind James Mason als Humbert Humbert, Sue Lyon als Dolores Haze (Lolita). Auf Grund der damals geltenden Restriktio- nen dämpfte der Film die perverseren Aspekte des Romans und überließ manchmal vieles der Vorstellungskraft der Zuschauer. Kubrick bemerkte später, dass er den Film wahrscheinlich nie ge- macht hätte, wenn ihm klar gewesen wäre, wie schwer die Eingriffe des Zen- sors sein würden. B REAKFAST AT T IFFANY ’ S , 1961 ; Regie: Blake Edwards, mit Audrey Hepburn und George Peppard. Eines der drei Klei- der, die Givenchy für Hepburn für einen möglichen Einsatz im Film entwarf, brachte in einer Auktion bei Christie’s am 5. Dezember 2006 den Betrag £ 467.200 (~ 734.257 EUR [Stand Februar 13.02.2009]) und übertraf das geforderte Mindestgebot etwa siebenfach. Die von Hepburn getragene Brille ist eine Ray- Ban Wayfarer 2038. S HUBUN (Skandal), 1950; Regie: A. Kurosawa. Zunächst sieht „Skandal“ wie ein Versuch aus, die romantischen Hollywood-Komödien der 1930er Jahre nachzuahmen. Der Filmwird schnell zu einer Parodie Hollywoods, die gleichzeitig die Willigkeit der Nachkriegsjapaner satirisiert, ohne jede Frage die westliche Kultur anzunehmen, die ihnen völlig fremd war. Die ganze Musik in dem Film ist amerikanisch oder europäisch. P SYCHO , 1960; Regie: A. Hitchcock mit Janet Leigh und Anthony Perkins. Der Film zeigt viele Schat- ten, Spiegel, Fenster und-etwas weniger-Wasser. Die Schatten sind von der ersten Szene an prä- sent, wo die Jalousie dunkle Streifen auf Marion und Sam wirft, als sie aus dem Fenster spähen. Die Schatten der ausgestopften Vögel lauern über Marion, wenn sie isst, und die Mutter ist bis ganz zum Schluss nur als Schatten zu sehen; ein Duschvorhang mit einem Schatten ist eine Ikone. In den meisten seiner Filme hat Alfred Hitchcocks einen Cameo-Auftritt als Markenzeichen. In Psy- cho sieht man ihn (7 Minuten nach Beginn des Films) durch ein Fenster, mit einem Stetson-Hut auf dem Kopf außerhalb von Marion Cranes Büro stehend. T OP HAT , 1935; Regie: Mark Sandrich, mit Fred Astaire & Ginger Rogers. Wenige von Ginger und Freds romantischen Duetten sind so berühmt wie die Federn-Nummer: „Cheek to Cheek“. Ginger und der Kostümbildner Bernard Newman berie- ten darüber, was sie in der Szene tragen sollte, und einigten sich auf ein enganliegendes Satin- Kleid mit „Myriaden von Straußenfedern, hinten niedrig und vorne hoch“. Leider hatte die Schnei- derei Schwierigkeiten mit den Federn und das Kleid war zur Zeit des Drehs nicht fertig. Nach Aussagen von Newman begannen Fred und der Regisseur Mark Sandrich sich darüber zu bekla- gen, sobald es geliefert wurde: „Was ist das? Ein Vogel? Ein Flugzeug? Nein, es ist Gingers Kleid!“ C ASABLANCA , 1942; Regie: Michael Curtiz, mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergman. Casablan- ca gewann drei Oscars, darunter den für die beste Bildgestaltung. Charaktere, Dialoge und Musik sind Kult geworden, und der Film hat an Popula- rität gewonnen in einem Maße, dass er jetzt stän- dig fast ganz oben auf der Liste der größten Filme aller Zeiten auftaucht. T AGE A LTER M USIK R EGENSBURG M AI 2009 48

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