Tage Alter Musik – Programmheft 2011

Zum Programm: Europa war im 17. und 18. Jahrhundert ein musikalischer Schmelztiegel, in dem sich die bekanntesten Melodien schnell von einem Land auf das andere ausbreiteten und so zu einem gemeinsamen musikalischen Vermächtnis entwickelten. Meist handelte es sich um Tanzmusik, seitdem der Paartanz, der viele neue Stücke inspirierte, eine aufregende Neuigkeit war. Einen großen Einfluss auf die musikalische Entwicklung der Zeit hatten außerdem reisende Völker wie z. B. die Zigeuner. Ein Großteil der Musik befindet sich in Sammlungen in Deutschland und Schweden. In Schwedens heutiger Volksmusik lebt diese Musik sehr stark weiter. Die Zuhörer erwartet ein kurzweiliges Nachmittagskonzert mit viel unbekannter Tanzmusik, gespielt von einem der führenden Barockensembles Schwedens. Dass frühe Kunstmusik direkt aus einer Volksmusiktradition erwachsen ist, stellt keineswegs eine neue Entdeckung dar, aber dass die beiden Genres auch heute noch so eng verbunden sind, war eine erfrischende Einsicht. Mit diesem Programm wollen wir dem Hörer anbieten, was die Leute schon immer mochten: wirklich unvergessliche Melodien in altem und neuem Gewand. Andreas Edlund , unser Cembalist, hat hier einen hilfreichen Kommentar zuRebens Opferverfasst. Rebens Opfer 2003 habe ich eine Fassung von Bachs „Musikalischem Opfer“ für ein Oktett aus Musikern meiner Klezmer-Band und aus dem „Utomjordiska Barockorkester“ („Außerirdisches Barockorchester“) geschrieben. Während ich daran arbeitete, schuf ich das Werk vonRebens Opfer , in dem eine alte Klezmer-Weise, der „Rebbetanst“, dem Thema aus dem Musikalischen Opfer gegenübergestellt wird. Ursprünglich war die Melodie auf zwei Stimmen und eine Basslinie verteilt. Hier habe ich ein Arrangement für ein sechsstimmiges Barockensemble erstellt. Das Bach-Thema taucht in verschiedenen Verkleidungen immer wieder in dem Stück auf und wird vom Fagott vorgestellt. © REBaroque / Andreas Edlund TAGEALTERMUSIKREGENSBURG JUNI2011 45 AUSFÜHRENDE REBAROQUE Lars Warnstad Violine und Viola Anders Åkered Violine Magdalena Mårding Violoncello Jonas Dominique Kontrabass Karl Nyhlin Theorbe, Barockgitarre und Laute Mats Klingfors Traversflöte und Fagott Andreas Edlund Cembalo Maria Lindal Violine und Leitung PROGRAMM HEINRICHIGNAZFRANZBIBER Gagliarda (1644-1704) HÖÖK Polonesse (? -?) THOMASMORLEY Joyne hands (1557/8-1602) O’ mistress mine CHRISTOPHERSIMPSON Divisions CS (1602/06-1669) M. S. SVENONIUS Polonesse – Proportio – Serra (? -?) ANONYM Jag ledz wid werlden JOHNPLAYFORD The Duke of Norfolk (1623-1686) ANTONIOVIVALDI Konzert für Fagott, Streicher und (1678-1741) Basso continuo e-Moll Allegro – Adagio – Allegro PAUSE GEORGPHILIPPTELEMANN aus der Tafelmusik (1681-1767) Andante - Presto LUIGIBOCCHERINI Menuet (1743-1805) A. WESTRÖM Polska (1720/1-1781) JEAN -MARIELECLAIR Tambourine (1697-1764) THOMASMORLEY The Frog Gaillard LARSEDLUND / J. S. BACH / TRAD . Rebens Opfer Wir danken der Meisterwerkstätte für historische Tasteninstrumente, Rainer Kist, 33607 Bielefeld, für die freundliche Bereitstellung des Cembalos. Magdalena Mårding Mats Klingfors Lars Warnstad Karl Nyhlin Andreas Edlund Anders Åkered Jonas Dominique Fotos: Hans Nilsson

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