Tage Alter Musik – Programmheft 2012

mit dem Collegium 1704 und Vaclav Luks in Mysliveceks L´Olimpiade an den Opernhäusern Prag, Caen, Dijon und Luxembourg. Außerdem ist sie in dieser Saison als Dorabella in einer Neuproduktion an der Opéra de Dijon unter der Leitung von Christophe Rousset mit Les Talens Lyriques (Regie: Marcial di Fonzo Bo) zu erleben. Der Tenor Markus Schäfer studierte Gesang und Kir- chenmusik in Karlsruhe und Düsseldorf. Er war Wettbe- werbsgewinner in Berlin (Bundeswettbewerb Gesang) und Mailand (Caruso-Wettbewerb). Nach dem Besuch des Opernstudios in Zürich gab er dort sein Debüt und erhielt sein erstes Engagement. Es folgten Stationen als Ensemblemitglied an der Hamburgischen Staatsoper sowie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf. Gastspiele und Konzertreisen führten ihn an viele der be- deutendsten Philharmonien, Opernhäuser und Festivals. Der lyrische Tenor hat sich besonders in Opernpartien des Mozart-Fachs, als Evangelist in den Passionen Jo- hann Sebastian Bachs sowie in den großen Oratorien des 19. Jahrhunderts einen hervorragenden Ruf erworben. Dabei arbeitet er u. a. mit Dirigenten wie René Jacobs, Si- giswald Kuijken, Paul Mc Creesh, Nikolaus Harnon- court, Frans Brüggen, Stephan Soltesz, Kent Nagano, Jos van Immerseel, Jun Märkl zusammen. Als Liedinterpret feierte Markus Schäfer große Erfolge in Wien, bei den „Schubertiaden“ Feldkirch und Schwarzenberg und beim Heidelberger Frühling. Zahlreiche preisgekrönte CD-Aufnahmen sowie Rundfunkproduktionen doku- mentieren das breite Spektrum seines Könnens, das neben Barockmusik, romantischen und modernen Wer- ken auch Uraufführungen zeitgenössischer Musik bein- haltet. Seit 2008 hat er eine Gesangsprofessur an der Mu- sikhochschule Hannover. Der international bekannte Bassist Harry van der Kamp studierte bei Alfred Deller, Pierre Bernac, Max van Eg- mond und Herman Woltman, u.a. auch am Sweelinck Konservatorium in Amsterdam. Er war 20 Jahre Mitglied des Nederlands Kamerkoor (1974-1994). Als Künstleri- scher Berater dieses Ensembles (1980-1987) tat er nicht nur viel für die Erweiterung des Repertoires, sondern auch für die Auswahl der Dirigenten. Mit dem von ihm gegründeten Gesualdo Consort Amster- dam trat er in ganz Europa mit revolu- tionären Werken vom 16. bis zum 20. Jahrhundert auf. Harry van der Kamp konzertierte von New York bis Peking und interpretierte ein Repertoire, das vom 13. Jahrhundert bis hin zu zeitgenössischer Musik reich- te. Er sang in Opern von Peri und Mon- teverdi bis Vivier und Knaifel, in Requi- em-Vertonungen von Pierre de la Rue bis Giuseppe Verdi, in Lamentationen von Tallis bis Strawinsky. Bei diversen CD- Labels erschienen zahlreiche große Mo- nologe und Solo-Kantaten. Viele seiner etwa 120 Aufnahmen wurden ausge- zeichnet. Eine Grammy-Nominierung erhielt er 2008 für sein Mitwirken in Lul- lys Thesée . Harry van der Kamp war ab T AGE A LTER M USIK R EGENSBURG M AI 2012 21 Rückblick auf frühere Festivaljahrgänge: Anima Eterna Brugge (oben) im Jahr 2000 und Collegium Vocale Gent (unten) im Jahr 2003 (jeweils in der Dreieinigkeitskirche) Fotos: Hanno Meier Alte Kapelle Die Anfänge der Stiftskirche Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle verlieren sich im Dunkel der Geschichte. Urkundlich fassbar wird die Alte Ka- pelle im Jahre 875 durch eine Schenkungsurkun- de König Ludwigs des Deutschen, der an dieser Stelle eine Pfalzkapelle errichten ließ. Der heilig- gesprochene Kaiser Heinrich II. ersetzte die Anla- ge im frühen 11. Jahrhundert durch einen Neu- bau, der sich bis heute erhalten hat. Nur die Ost- teile wurden 1441/52 durch einen sehr viel größe- ren spätgotischen Chor ersetzt. Der Innenraum überrascht durch eine unerwartet prächtige Ausstattung im Stil des Rokoko. Ab 1747 arbeiteten hier der Wessobrunner Stukka- teur Anton Landes, die Augsburger Maler Chri- stoph Thomas Scheffler und Gottfried Bernhard Götz sowie der Regensburger Altarbauer und Bildschnitzer Simon Sorg. Aus ihremZusammen- wirken entstand eine Dekoration, deren rau- schender Glanz seinesgleichen sucht und dem Bau einen würdigen Platz in der Reihe der süd- deutschen Rokokokirchen sichert.

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