Tage Alter Musik – Programmheft 2012

Nachfolger von Georg Ratzinger berufen, wo er an der Spitze der Institution für die Bereiche Chor, Musikgymnasium und Internat steht und diese als Domkapellmeister und Stiftungsvor- standsvorsitzender leitet. Für seine Verdienste um die Regensburger Domspatzen erhielt Dom- kapellmeister Roland Büchner 2004 den Kultur- preis der Stadt Regensburg und im Jahr 2005 aus den Händen von Bischof Gerhard Ludwig Müller die St.-Wolfgangs-Medaille, die höchste Auszeichnung für Laien im Bistum Regensburg. Im Jahr 2009 wurde Roland Büchner Honorar- professor an der Regensburger Kirchenmusik- hochschule. Unter Domkapellmeister Roland Büchner konzertierte der Chor bereits dreimal in Japan (1998, 2000 und 2004) und unternahm Auslandstourneen nach Frankreich, Italien, Österreich, Ungarn, Schottland, auf die Philip- pinen und nach Südafrika. Im vergangenen Jahr folgte er im April/Mai mit seinen Domspatzen einer Einladung zu sechs Konzerten in Taiwan. Die Akademie für Alte Musik Berlin feiert heuer ihr 30-jähriges Jubiläum und kann dabei auf eine beispiellose Erfolgsgeschichte verweisen. Abseits des herrschenden Kulturbetriebs 1982 in Ost-Berlin gegründet, gehört die Akademie für Alte Musik Berlin inzwischen zur Weltspitze der Kammerorchester. Das Ensemble gastiert re- gelmäßig in den musikalischen Zentren Euro- pas wie Wien, Paris, Amsterdam, Zürich, Lon- don und Brüssel. Tourneen führten bislang in fast alle europäischen Länder sowie nach Asien, Nord- und Südamerika. Bereits seit der Wieder- eröffnung des Hauses 1984 gestaltet das Ensem- ble eine eigene Konzertreihe im Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Schon seit 1994 ist die Akademie für Alte Musik Berlin regelmäßiger Gast an der Berliner Staatsoper Unter den Lin- den sowie bei den Innsbrucker Festwochen. Mit der Spielzeit 2012/13 beginnt eine eigene Reihe im Münchner Prinzregententheater. Aka- mus präsentiert sich mit rund 100 Auftritten pro Jahr in Besetzungsgrößen vom Kammerensem- ble bis zum sinfonischen Orchester. Das Ensem- ble musiziert unter der wechselnden Leitung seiner Konzertmeister Midori Seiler, Stephan Mai, Bernhard Forck und Georg Kallweit sowie ausgewählter Dirigenten. Besonders mit René Jacobs verbindet das En- semble seit beinahe 25 Jahren eine enge künstle- rische Partnerschaft, aus der zahlreiche gefeier- te Opern- und Oratorienproduktionen hervor- gegangen sind. Die unter Jacobs‘ Leitung ent- standene CD-Einspielung von Mozarts Oper Die Zauberflöte wurde von der deutschen und internationalen Presse hochgelobt und erhielt unter anderem den Preis der deutschen Schall- plattenkritik. Hervorzuheben ist die enge Zusammenarbeit mit dem RIAS-Kammerchor, von deren Qualität zahlreiche preisgekrönte Aufnahmen zeugen. Mit renommierten Solisten wie Cecilia Bartoli, Andreas Scholl, Sandrine Piau und Bejun Mehta arbeitet Akamus regelmäßig zusammen. Ge- meinsam mit der Tanzkompanie Sasha Waltz & Guests entstanden Erfolgsproduktionen wie Dido and Aeneas (Musik: Henry Purcell) und Medea (Musik: Pascal Dusapin). Auch mit dem aufsehenerregend inszenierten Konzert 4 Ele- mente – 4 Jahreszeiten festigte die Akademie für Alte Musik Berlin ihren internationalen Ruf als kreatives und innovatives Ensemble. Weit über eine Million verkaufte Tonträger bür- gen für den Weltruhm des Ausnahmeensem- bles. Die seit 1994 exklusiv für harmonia mundi france produzierten Aufnahmen wurden mit allen internationalen Schallplattenpreisen aus- gezeichnet, u. a. dem Grammy, dem Diapason d’Or, dem Cannes Classical Award, dem Gra- mophone Award und dem Edison-Award. Im März 2006 erhielt die Akademie den Telemann- Preis der Stadt Magdeburg. 2009 wurde die Akademie für Alte Musik Berlin mit dem Jah- respreis der deutschen Schallplattenkritik für die DVD-Produktion der Purcell-Oper Dido & Aeneas mit Sasha Waltz & Guests ausgezeichnet und erhielt außerdem den MIDEM Classical Award 2010 und den Choc de l’année für seine Einspielung von Telemanns Brockespassion. Das Berliner Ausnahmeorchester ist bei den Tagen Alter Musik immer hochwillkommen und gastiert heuer zum neunten Mal bei den Tagen Alter Musik: nach 1988 (also noch zu DDR-Zeiten), 1991, 1994, 1999, 2002, 2004, 2008, 2010 und nun 2012. Die lyrische Koloratur-Sopranistin Deborah York wurde in Sheffield geboren und schloss ihre musikalische Ausbildung an der Manche- ster University mit Auszeichnung ab. Sie setzte ihre Studien bei Laura Sarti und Janice Chap- man in London fort. Mittlerweile lebt sie in Ber- lin. Deborah York war mit Philippe Herreweghe und seinem Collegium Vocale Gent sowie mit Ton Koopman und dessen Amsterdam Baroque Orchestra auf Tournee. Ferner arbeitete sie mit Markus Creed, Ottavio Dantone, Marc Min- kowski, Christophe Rousset, Paul McCreesh, Alessandro de Marchi, Trevor Pinnock, Rinaldo Alessandrini u. a. zusammen und hat zahlreiche CDs aufgenommen. Sie stand bereits im Royal Opera House Covent Garden, in Glyndebourne, im Teatro Colon in Buenos Aires, im Sydney Opera House, in der Semperoper Dresden, in Amsterdam sowie in der Staatsoper Unter den Linden in Berlin auf der Bühne. Solistisch arbei- tete Deborah York mit namhaften Orchestern wie dem London und dem Birmingham Sym- phony Orchestra, dem Königlichen Concertge- bouw Orkest und der Dresdner Philharmonie sowie mit Europas führenden Barockensembles, darunter dem Freiburger Barockorchester, der Akademie für Alte Musik Berlin und La Stagio- ne Frankfurt, zusammen. Mit ihrem eigenen En- semble Amrita widmet sich Deborah York mit großem Erfolg dem Kantaten-Repertoire in kleinster Besetzung, wie etwa beim Aldeburgh Festival oder im Radialsystem in Berlin. Sie un- terrichtet außerdem Gesang in ihrem eigenen Studio in Berlin und gibt Meisterkurse am Royal College in London, am Royal Northern College of Music in Manchester sowie in Moskau. Die Altistin Dorothée Rabsch studierte in Det- mold und Stuttgart bei Prof. Berthold Schmid und Prof. J. Hamari. Auf Einladung von Prof. Irwin Gage besuchte sie die Meisterklasse „Lied“ am Konservatorium Zürich, was ihr durch ein Zweijahresstipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes ermöglicht wurde. Früh sammelte sie erste Erfahrungen im szenischen Bereich durch Zusammenarbeit mit den Regisseuren Ernst Poettgen und Beat Wyrsch. Von der Spielzeit 2002 bis 2006 war sie festes Ensemblemitglied am Landestheater Det- mold. Im Frühjahr 2007 ist ihre erste CD „Traum der eignen Tage“ erschienen mit Liedern von Carl Loewe, Johanna Kinkel sowie Clara und Robert Schumann. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit war und ist Dorothée Rabsch auch die pädagogische Ar- beit wichtig. So lehrte sie an der Domsingschule Paderborn, zeigte sich verantwortlich für die Ausbildung im Fach Singen/Sprechen des Erz- bistums Paderborn, hatte Lehraufträge am Insti- tut für Musik der Fachhochschule Osnabrück und an der Hochschule für Musik Detmold. Seit dem WS 2009/2010 unterrichtet sie an der Hochschule für Kath. Kirchenmusik und Mu- sikpädagogik Regensburg. Der junge Tenor Florian Neubauer, geboren 1989, stammt aus Weiden in der Oberpfalz. Er erhielt schon früh Klavier- und Schlagzeugun- terricht. Seine grundlegende musikalische Aus- bildung genoss er bei den Regensburger Dom- spatzen. Bis heute ist er dem Ensemblesingen T AGE A LTER M USIK R EGENSBURG M AI 2012 5 Deborah York Dorothée Rabsch Florian Neubauer Christof Hartkopf Roland Büchner Foto: Claudia Priehler

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