Tage Alter Musik – Programmheft 2013

Stipendium versehen, nach Wien zum Studium bei Haydn geschickt. Bis 1794 bezog Beethoven in Wien regelmäßig ein Gehalt des Bonner Erz- bischofs. Die Französischen Truppen im Rhein- land säkularisierten den erzbischöflichen Hof und lösten Beethovens ehemalige Dienststelle auf, eine Rückkehr nach Bonn wurde damit ob- solet. Beethoven war in Wien jedoch schon so er- folgreich, dass er der Unterstützung des Kur- fürsten nicht mehr bedurfte. Seinem Gönner war er dennoch dankbar, die Widmung seines ersten großen Orchesterwerks für diesen daher naheliegend. Im Juni 1801 teilte Beethoven dem Verleger Franz Anton Hoffmeister in Leipzig die Titelaufschrift für die Originalausgabe mit. Der überraschende Tod von Max Franz am 27. Juli 1801 machte diese Widmung jedoch hinfällig, so dass Beethoven sich schließlich für Baron van Swieten als Widmungsträger entschied. Die Erstausgabe der Sinfonie erschien wahrschein- lich im November 1801. Über das Requiem (KV 626) , Mozarts berühm- testes geistliches Werk, ist in den letzten zwei- hundert Jahren sehr viel geschrieben worden. Eine Aura des Geheimnisvollen umgibt es auf- grund der Umstände seiner Entstehung und der Tatsache, dass es unvollendet blieb. Mittlerweile ist bekannt, dass Mozart im Laufe des Sommers 1791 den Auftrag zu seinem Requiem von Graf Walsegg-Stuppach (1763-1827) erhielt, einem Freimaurer wie er. Der Graf - ein leidenschaftli- cher Musikliebhaber - veranstaltete gewöhnlich Privatkonzerte in seinem Schloss und wollte das Werk in Erinnerung an seine Frau aufführen las- sen, die am 14. Februar 1791 imAlter von 20 Jah- ren gestorben war. Walsegg-Stuppach hatte schon viele Werke bei anderen Komponisten in Auftrag gegeben (z. B. Flötenquartette bei Franz Anton Hoffmeister), und wenn er sie seinen Gästen vorspielen ließ, fragte er sie im Allge- meinen nach dem Autor. Zweifellos wollte er ebenso mit dem Requiem verfahren, und es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass er - wie be- hauptet wurde - das Werk als sein eigenes hat ausgeben wollen. Jedenfalls schrieb er es eigen- händig ab und dirigierte es selbst in Wiener- Neustadt am 14. Dezember 1793. Vorher fand am 2. Januar desselben Jahres in Wien eine Auf- führung von Baron van Swieten zugunsten von Constanze Mozart statt. Laut Quellenangaben schrieb Mozart das Re- quiem erst nach seiner Rückkehr aus Prag (wo er „La Clemenza di Tito“ hatte aufführen lassen) Mitte September 1791. Am 30. des Monats fand die Premiere der Zauberflöte statt, und in diese Zeit fällt auch die Entstehung des Klarinetten- konzerts. Mozart starb am 5. Dezember und hin- terließ das Requiem unvollendet. Um es zu Ende zu bringen, wandte sich Constanze zu- nächst an den Komponisten Joseph Eybler (1765-1846), dann, als dieser ablehnte, an einen anderen Schüler Mozarts, Franz Xaver Süßmayr (1766-1803), der die Fassung schrieb, die gegen- wärtig am häufigsten gespielt wird und auch im heutigen Konzert erklingt (Süßmayr „beendete“ T age a lTer M usik r egensburg M ai 2013 8 basilika st. emmeram Aus einer kleinen, möglicher- weise spätantiken Georgskapel- le entstand die karolingische Ba- silika um das Grab des westfrän- kischen Wanderbischofs Emme- ram, der im Jahr 652 bei Regens- burg getötet wurde. Am Grab Emmerams, des ersten bayeri- schen Nationalpatrons, ließen sich Benediktinermönche nieder und gründeten eines der ältes- ten Klöster in Bayern. An eine Ringkrypta mit dem Grab des Heiligen schloss sich noch im 8. Jahrhundert eine dreischiffige Basilika an, die um 1050 ein mächtiges Westquer- haus mit Dionysiuschor erhielt. Die weitläufige Klosterkirche birgt neben zahlreichen Grab- stätten von Seligen auch die Grabstätte von Bischof Wolf- gang, die sog. Wolgangskrypta. Wolfgang hatte in St. Emmeram die klösterliche Gemeinschaft reformiert und sie 974 von einer bis dahin geltenden Personal- union mit dem Bischofsamt be- freit. 1731-33 erfolgte eine barocke Modernisierung durch Michael Prunner. Durch die Gebrüder Asam erhielt die Klosterkirche ihr festliches Aussehen mit Stuk- katuren, Figuren und Malereien. Seit der Säkularisation im Jahr 1803 besteht die Kirche als Pfarr- kirche fort, die Klostergebäude kamen 1812 an die Fürsten Thurn und Taxis. Josef Maier Orgelbaumeister Kirchenorgeln Hausorgeln Truhenorgeln Neubau Stimmung Restaurierung Orgelpflege Verleihinstrumente Konzertservice Tel.: +49-(0)8388-9201-0 · Fax: +49-(0)8388-9201-11 · Rosshimmel 19/21 88138 Hergensweiler · Orgelmaier@aol.com · www.orgelbau-maier.de Lupburg St. Barbara 2009, II M 24 Reg. Wolfgang Amadeus Mozart

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