Tage Alter Musik – Programmheft 2014

Orlando Gibbons Meisterwerk „O clap your hands“ wiederum demonstriert eine strahlende und komplexe Polypho- nie. Die beiden anderen englischen Werke des Programms stammen von Thomas Tallis: Vor allem sein Hymnus „Te lucis ante terminum“ für die Kom- plet, die Schlussandacht im christlichen Stundengebet, lässt uns die Schönheit des gregorianischen Chorals erkennen. Das „Magnificat quinti toni“ von Hiero- nymous Praetorius ist ganz dem venezianischen Stil verpflichtet, deutlich erkennbar an der polychoralen Struktur und der virtuosen Stimmfüh- rung; Palestrinas „Magnificat primi toni“ könnte sein Vorbild gewesen sein. Viel- leicht den besten Eindruck von der Klangfülle Venedigs in der damaligen Zeit erhalten wir aber in der farben- prächtigen Vertonung des 98. Psalms „Cantate Domino“ durch Claudio Mon- teverdi, in der man die Harfen und Tam- bourine geradezu als Lobpreis Gottes er- klingen hört. © Voces8 T AGe A LTer M usik r eGensburG J uni 2014 11 PP roGrAMM T HoMAs T ALLis Te lucis ante terminum (An Wochentagen) (um 1505-1585) W iLLiAM b YrD Sing joyfully (um 1543-1623) r oberT r AMseY Jubilate, aus: Service of four parts (um 1590-1644) T HoMAs W eeLkes Gloria in excelsis Deo (1576-1623) r oberT r AMseY Te Deum, aus: Service of four parts G ioVAnni P ierLuiGi Magnificat primi toni D A P ALesTrinA (1514/15-1594) C LAuDio M onTeVerDi Cantate Domino (1567-1643) r oberT r AMseY Magnificat, aus: Service of four parts T HoMAs T oMkins When David heard (1572-1656) r oberT r AMseY Nunc dimittis, aus: Service of four parts H ieronYMus P rAeTorius Magnificat quinti toni (1560-1629) T HoMAs T ALLis Te lucis ante terminum (An Festtagen) (um 1505-1585) o rLAnDo G ibbons O clap your hands (um 1583-1625) Sendetermin auf BR Klassik: 19. Juli, 20.05 Uhr Sendetermin auf Deutschlandfunk: 4. August, 21.05 Uhr A usFüHrenDe V oCes 8 Andrea Haines, emily Dickens Sopran Chris Wardle, barnaby smith Countertenor sam Dressel, oliver Vincent Tenor Paul smith Bariton Dingle Yandell Bass Thomas Tallis William Byrd Dominika- nerkirche Die Dominikaner- kirche gehört zu den frühesten Schöpfun- gen der deutschen Gotik und ist eine der größten Bettel- ordenskirchen in Deutschland. Mit ihrem Bau wurde 1246 begon- nen. Anfang des 14. Jahrhunderts war die Kirche bereits fertiggestellt. Alber- tus Magnus, der berühmte Gelehrte und Bischof von Re- gensburg, wirkte von 1236 bis 1240 im Regensburger Dominikaner- kloster. Die Kirche wurde gemäß der Regel des Bettelordens der Dominikaner in strenger Schlichtheit erbaut. Sie besitzt deshalb auch keinen ihren Aus- maßen entsprechenden Turm. Unter den Wandfresken im Inne- ren ist v. a. eine Darstellung der 14 Nothelfer von 1331 hervorzu- heben, eine der frühesten, die wir kennen. Die Fresken wurden bei Renovierungsarbeiten zwi- schen 1967 und 1973 freigelegt. Erinnerung an die Tage Alter Musik 1987: The Tafelmusik Baroque Orchestra in der Minoritenkirche

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