Tage Alter Musik – Programmheft 2014

A ls im Sommer 2006 die Bemühungen um ein deutschlandweites Jugendbarockorchester zur Gründung von Bachs Erben führten, konnte noch niemand ahnen, welche Erfolgsgeschichte daraus werden sollte. Inzwischen stehen Reisen nach China, Bulgarien und Kolumbien, Auftritte bei renommierten Festivals wie den Thüringer Bachwochen, dem Bachfest Leipzig, demHändel- fest Halle oder der Nürnberger Orgelwoche in der Vita des Orchesters. Bereits mehrmals wurden Konzerte des Ensembles vomMDR Figaro mitge- schnitten und in der Reihe „Die nächste Generati- on“ gesendet. Mit seinem Fokus auf Ba- rockmusik ist das Jugendbarockor- chester in Deutschland ein- malig. Es musi- ziert in Kammer- musikbesetzung und – historisch authentisch – ohne Dirigenten. In Bewerbungs- vorspielen können sich Interessenten ab 14 Jahren vorstellen. Partner für Bachs Erben ist die Akade- mie für Alte Musik Berlin, künstlerischer Leiter der Cembalist Raphael Alpermann. Für mehrere Projekte der jüngeren Zeit zeichnete auch der Di- rigent und Posaunist Lorenzo Ghirlanda verant- wortlich. Musikalisch konzentriert sich das Ensemble auf Werke des Namenspatrons Johann Sebastian Bach und seiner Zeitgenossen, unternimmt aber auch gern „Ausflüge“ bis in die Frühklassik hi- nein und war bereits mehrfach beim Festival für zeitgenössische Musik IMPULS zu hören. Für seine intensive Ensemblearbeit, mit der sich die Jugendlichen die musikalischen Grundlagen für ihre zukünftigen Interpretationen und einen wa- chen, inspirierten Zugang zum Werk Mozarts und seiner Zeitgenossen erschließen, wurde dem Ensemble 2013 der „Sächsische Mozartpreis“ ver- liehen. Die vielleicht wichtigsten Merkmale des Ensem- bles neben seiner musikalischen Souveränität sind jedoch die unbändige Musizierfreude und die Begeisterung, mit der Bachs Erben zu Werke gehen und dadurch regelmäßig das Publikum in ihren Bann zu ziehen vermögen. Zum Programm: Die Musiksammlungen vieler Bibliotheken ent- halten oft neben einem Großteil bekannter Kom- positionen noch alte Musikhandschriften, die auf- grund irgendeiner Tatsache keinem bestimmten Komponisten zugeordnet werden können – sei es, weil der Schreiber den Komponistennamen nicht mit notiert hat, sei es, weil die originale Titelseite im Laufe der Jahrhunderte abhanden gekommen ist oder aus ähnlichen Gründen. Solche Werke fristen dann ein Leben im Verborgenen. Kaum je- mand unterzieht sich der Mühe, die zahllosen Hinterlassenschaften des „Herrn Anonymus“ zu durchforsten und aus den vielen durchschnittli- chen Kompositionen die wenigen Pretiosen her- auszuholen. Dabei kann es durchaus vorkom- T AGe A LTer M usik r eGensburG J uni 2014 16 bachs erben (Deutschland) samstag, 7. Juni 2014, 14.00 uhr reichssaal, Rathausplatz orchesterwerke von J. s. bach, Chr. W. Gluck und Werke unbekannter Meister aus den schatzkammern großer Musiksammlungen Jugendbarockorchester Michaelstein Bachs Erben Raphael Alpermann Foto: Kristof Fischer

RkJQdWJsaXNoZXIy OTM2NTI=