Tage Alter Musik – Programmheft 2014

C oncerto Palatino wurde 1987 von Bruce Di- ckey und Charles Toet gegründet, zwei Musikern, deren Namen man quasi mit der Re- naissance von Zink und Barockposaune in heu- tiger Zeit gleichsetzen kann und denen ein Großteil der enormen Fortschritte in der Spiel- technik auf diesen Instrumenten während der letzten Jahrzehnte zu danken ist. Seit über einem Vierteljahrhundert spielen die beiden Musiker zusammen und haben in dieser Zeit bereits mehrere Generationen von jungen Zinkenisten und Posaunisten ausgebildet, von denen viele auch regelmäßig mit Concerto Pala- tino auftreten. Die von Publikum und Kritik stets mit großem Beifall begrüßten Konzerte und Einspielungen dieses Ensembles trugen zu der hohen Wertschätzung seines Repertoires in heutiger Zeit bei, das mit seiner Klangschönheit und -pracht regelmäßig Begeisterungsstürme bei den zeitgenössischen Hörern auslöst. Den Namen „Concerto Palatino“ wählte das En- semble nach einer historischen Gruppe von Zin- kenisten und Posaunisten, die etwa zwischen 1250 und 1800 in Bologna unter dem Namen „Il concerto palatino della Signoria di Bologna“ aktiv war. Die Kernbesetzung des Ensembles besteht aus zwei Zinken und drei Posaunen, wird aber häu- fig durch weitere Blechblasinstrumente, Strei- cher oder Sänger ergänzt, wenn das Repertoire dies erfordert. Ein großer Teil dieses Repertoires gehört natur- gemäß zur geistlichen Musik, da Zinken und Posaunen von der ersten Blütezeit der flämi- schen Polyphonie im frühen 16. Jahrhundert bis in die Zeit von Johann Sebastian Bach - der sie als einer der letzten Komponisten in ernstzu- nehmender Weise einsetzte - fester Bestandteil der kirchlichen Kapellen sowohl des katholi- schen Südens als auch des protestantischen Nordens waren. Ein wichtiger Schwerpunkt liegt dabei auf der Wiederentdeckung vergessener Schätze der Musikgeschichte, die Concerto Palatino mit gro- ßer Freude hebt, um ihnen einerseits (wieder) einen Platz in den heutigen Konzertprogram- men zu verschaffen, andererseits aber auch Auf- nahmen jenseits des Mainstream-Repertoires zu realisieren. So liegen - neben zahlreichen hoch- gelobten CDs mit Musik von Schütz, Gabrieli und Monteverdi - unter anderem Ersteinspie- lungen der Marienvesper von Francesco Caval- li, der Missa Maria Concertata von Christoph Strauss und Palestrinas Missa sine nomine aus einem Manuskript von Johann Sebastian Bach vor. Die vielfältigen Aufnahmen der Musiker bei La- bels wie EMI Reflexe, Accent und harmonia mundi France wurden mit großem Beifall von Publikum und Kritik aufgenommen. Insbeson- dere eine Reihe von Einspielungen mit Cantus Cölln (Marienvespern von Monteverdi und Ro- senmüller, Psalmen Davids und Symphoniae sa- crae von Schütz sowie die Selva Morale e spiri- tuale von Monteverdi) wurden mit diversen re- nommierten Preisen ausgezeichnet. Concerto Palatino tritt regelmäßig auf fast allen wichtigen Festivals und den bedeutendsten Konzertbühnen in Europa, den USA und Japan T AGe A LTer M usik r eGensburG J uni 2014 20 „o crux splendidior“ – ein Festkonzert aus dem Venedig des Frühbarock samstag, 7. Juni 2014, 20.00 uhr Dominikanerkirche , Predigergasse Leitung: bruce Dickey, Zink Charles Toet, Posaune Concerto Palatino (italien) Concerto Palatino

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