Tage Alter Musik – Programmheft 2014

di Gaula“, Euridice in Glucks „ Orfeo ed Euridi- ce“, Cephise in Campras „ L’Europe Galante“, Poppea in Händels „Agrippina“, Adelaide in Händels „Lotario“, Serpina in Pergolesis „La Serva Padrona“ und Belinda in Purcells „Dido and Aeneas“. Ihre Diskographie umfasst Hän- dels „Acis und Galatea“, „La Resurrezione“ und „Aminta e Fillide“ . Sie wirkte mit bei der Gesamteinspielung aller Kantaten von Händel unter der Leitung von Marco Vitale. Sie ist als Solistin bei zahlreichen Alte-Musik-Festivals aufgetreten, darunter bei den Göttinger Hän- del-Festspielen, dem Londoner Händel-Festi- val, dem Utrechter Festival Oude Muziek, der Styriarte Graz und beim Stresa Festival. Francesca La Cava, Regie und Choreographie. Ihr Interesse gilt der Deutung von Mythen, der Anthropologie und dem Theater des 20./21. Jahrhunderts, und auch die Unterschiede zwi- schen den verschiedenen Kulturen beschäfti- gen sie. In ihrer Arbeit bezieht sie sich auf unser alltägliches Leben und protestiert gegen die zeitgenössischen Verhältnisse sowie gesell- schaftliche Fehlentwicklungen, indem sie alte Rituale und kulturelle Traditionen mit dem heu- tigen westlichen Lebensstil konfrontiert. Fran- cesca La Cava erwarb einen akademischen Grad für zeitgenössischen Tanz an der Accademia Na- zionale di Danza in Rom und an der University D.A.M.S. von Bologna. Sie erhielt ein Stipendi- um für die London Contemporary School und vertiefte ihr Studium des zeitgenössischen Tan- zes in Frankreich und u. a. bei Jean Gaudin, Jean Cebron, Carolyn Carlson, Luc Bouy. Sie arbeite- te als Tänzerin und Choreographin mit vielen Ensembles in Italien und Europa. Seit 2004 ist sie künstlerische Leiterin der Gruppo e-Motion und kreierte für diese u. a.: La mela d’oro, Le pose degli die, K 2007, Street dada - Street mama, Pentesilea: Wonder Woman, Water, Alice, Tango dream, Trans- u-mare und Dido & Aeneas. Weitere Choreogra- phien: Trilogia mit der Originalmusik von Mah- moud Tabrizi-Zaden, Le nuvole von Aristopha- nes, Percorsi, Vento del Sud, Possession, Pictures of love, Histoire du soldat und – für die Accademia di moda e costume in Rom – Quadri di un’esposi- zione. Von 2007 bis 2010 war Francesca La Cava Leiterin des Balletts am Marrucino-Theater in Chieti und künstlerische Co-Leiterin der Elsa Pi- perno Tanzkompanie. Außerdem war sie von April 2009 bis 2011 Vorsitzende des Komitees „Support the DANCE in L’Aquila“, das nach dem Erdbeben vom 6. April entstand, um jun- gen Menschen aus L’Aquila zu helfen, ihr Tanz- studium in ihrer Heimatstadt fortzusetzen. Seit 2012 ist sie Lehrerin für moderne und zeitgenös- sische Tanztechnik an der Akademie für drama- tische Kunst in L’Aquila und seit 2014 in dersel- ben Funktion an der Accademia Nazionale di Danza– Istituto di Alta Cultura in Rom. Paola Caranchini, Regieassistenz. Sie studierte klassisches Ballett an der Akademie Casbelli in Mailand sowie beim Miami City Ballet und ar- beitete als Tänzerin bei zahlreichen internatio- nalen Tanzkompanien, u. a. mit Geoffrey Cau- ley, mit dem Ballettensemble des Teatro di Tori- no in Giselle (mit Rudolf Nureyev und Eveline de Sutter), mit der Compagnia Italiana Balletto in Romeo und Julia, im Teatro San Carlo di Napoli in Schwanensee usw. Außerdem unterrichtete sie an der Association of Professional Dancers und am College of Dance in Dublin. Als stellvertre- tende Choreographin und Ballettmeisterin ar- beitete sie in zahlreichen Ballett- und Opernpro- duktionen am Theater Marrucino in Chieti unter Guido Silveri, Mario Piazza, Massimo Cerruti und Francesca La Cava sowie als stell- vertretende Leiterin unter Marta Cappelletti. Seit 2009 arbeitet sie als stellvertretende Choreo- graphin für das Ensemble Gruppo e-Motion in L’Aquila. Stefano Pirandello, Lichtdesigner. Er begann 1981 seine Laufbahn bei Beat ’72; seit 1984 arbei- tet er freiberuflich als Lichtdesigner mit ver- schiedenen italienischen Tanzkompanien, Schauspiel- und Opernhäusern zusammen. Er hat sich auch mit eigenen Inszenierungen auf in- ternationalen Theaterbühnen und Festivals einen Namen gemacht. Die Tanzgruppe Gruppo e-Motion ist ein profes- sionelles Tanzensemble, das in L’Aquila behei- matet ist. Es wird finanziert vom italienischen Kunstministerium, der Region Abruzzen und der Stadt L’Aquila. Künstlerische Leiterin ist Francesca La Cava. Das Ensemble ist auf zahl- reichen italienischen und internationalen Festi- vals (Belgien, Bosnien-Herzegowina Mexiko, Brasilien) aufgetreten. Zum Programm: 1674 wurde in London die semi-opera „The Tempest“ uraufgeführt, die neben gesproche- nen Dialogen Musikstücke verschiedener Kom- ponisten enthält. Matthew Locke verfasste nur die Instrumentalstücke, die heute als „Präludi- um“ zu Purcells Oper erklingen: die „First“ und „Second Musick“ (die noch vor geschlossenem Vorhang gespielt wurden) und die außerge- wöhnliche „Curtain Tune“ (das erste Musik- stück, zumindest für den englischen Raum, das Agogik- und Ausdrucksangaben wie „violent“ aufweist, mit denen der Kampf der Naturgewal- ten in einem Sturm beschrieben wird). Ähnlich wie bei Henry Purcells Lebensdaten gibt es für die Entstehungsgeschichte seines Meisterwerks „Dido & Aeneas“ nur wenige An- haltspunkte. Thematische, musikalische und dramaturgische Parallelen zu John Blows „Venus & Adonis“ sprechen dafür, dass Purcell sein Werk nach Blows Vorbild komponierte. Das dreiaktige Libretto stammt von Nahum Tate (1652-1715) und hat eine der berühmtesten Lie- besgeschich- ten der Weltli- teratur zum Inhalt - die Liebe zwi- schen der kar- t h a g i s c h e n Königin Dido und dem aus dem zerstör- ten Troja geflo- henen Aeneas. Ihre Grundla- ge bildet das vierte Buch T AGe A LTer M usik r eGensburG J uni 2014 57 Henry Purcell

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