Tage Alter Musik – Programmheft 2015

A uf das Repertoire des 16. und frühen 17. Jahrhunderts spezialisiert, hat sich das En- semble Profeti della Quinta zumZiel gesetzt, für ein heutiges Publikum lebendige und aus- drucksstarke Aufführungen zu schaffen. Der Kern des Ensembles besteht aus fünf Sängern, die nach Bedarf mit weiteren InstrumentalistIn- nen und SängerInnen zusammenarbeiten. Das Ensemble wurde im israelischen Galiläa von Elam Rotem gegründet. Es ist derzeitig in der Schweiz ansässig, wo alle seine Mitglieder wei- terführende Studien an der Schola Cantorum Ba- siliensis absolvierten. Erste Bekanntheit erlang- ten die „Profeti“ durch Emilio de Cavalieris „La- mentationen“ (1600) sowie Salomone Rossis „Hashirim asher li’Shlomo“ (1623), der ersten Veröffentlichung hebräischer polyphoner Musik. Mit der CD-Einspielung dieses Werks und einem Dokumentarfilm über Salomone Rossi, gefilmt an den Originalorten in Mantua, wurde dann auch die internationale Presse auf das Ensemble aufmerksam. Das Ensemble ist Gewinner des York Early Music Young Artists Competition 2011 und gastierte mittlerweile bei zahlreichen internationalen Festivals und Reihen, u. a. beim Rheingau Musik Festival, den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci, dem Oude Muziek Festival in Utrecht oder dem Festival de l’Abbaye de Saint-Michel en Thiérache in Frankreich. 2014 wurden die Musiker außerdem zum ersten Mal in die USA und nach Japan eingeladen. T AGE A LTER M usik R EGEnsbuRG Profeti della Quinta (israel/schweiz) M Ai 2015 freitag, 22. Mai 2015, 22.45 uhr (nachtkonzert) schottenkirche st. Jakob, Jakobstraße 10 Musik der karwoche – Emilio de’ Cavalieri: Lamentationen und Responsorien (um 1600) Profeti della Quinta schottenkirche Um 1090 erhielten irische Benediktiner ein Grundstück vor den Mauern der Stadt zum Bau ihres Klosters. Von der ersten Jakobskir- che, die 1120 geweiht wurde, sind die beiden Osttürme erhalten. St. Jakob wurde das Mut- terkloster aller Nierderlassungen irischer Mönche im deutschsprachigen Raum. 1216 war der Bau vollendet. Im 16. Jahrhundert lösten schottische Mönche die Iren von St. Jakob ab, und bis 1862 gehörte das Kloster zum schottischen Zweig der Benediktiner. Die Schottenkirche ist vor allem berühmt wegen ihres Portals mit seinem rätselhaf- ten plastischen Schmuck. Hinter dem Por- tal im Inneren ist die liegende Figur des Mönches Rydan als Türschließer darge- stellt. Der Mönchschor besitzt noch die alten steinernen Chorgestühlschranken und den originalen Bodenbelag des 12. Jahrhunderts. Die Gestaltung der vielen Säulchen hat Parallelen in der englischen Architektur. Verschiedene Ausstattungs- stücke haben sich erhalten: die romanische Kreuzigungsgruppe, eine Madonna und die Heiligen Jakobus, Paulus und Christo- phorus aus dem 14. Jahrhundert.

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