Tage Alter Musik – Programmheft 2015

T AGE A LTER M usik R EGEnsbuRG M Ai 2015 26 C oncerto Palatino wurde 1987 von Bruce Dickey und Charles Toet ge- gründet, zwei Musikern, deren Namen man quasi mit der Renais- sance von Zink und Barockposaune in heutiger Zeit gleichsetzen kann und denen ein Großteil der enormen Fortschritte in der Spieltechnik auf diesen Instrumenten während der letzten Jahrzehnte zu danken ist. Seit über einem Vierteljahrhundert spielen die beiden Musiker zusammen und haben in dieser Zeit bereits mehrere Generationen von jungen Zinke- nisten und Posaunisten ausgebildet, von denen viele auch regelmäßig mit Concerto Palatino auftreten. Die von Publikum und Kritik stets mit gro- ßem Beifall bedachten Konzerte und Einspielungen dieses Ensem- bles trugen zu der hohen Wert- schätzung seines Repertoires in heutiger Zeit bei. Den Namen „Concerto Palatino“ wählte das Ensemble nach einer historischen Gruppe von Zinke- nisten und Posaunisten, die etwa zwischen 1250 und 1800 in Bolog- na unter dem Namen „Il concerto palatino della Signoria di Bolog- na“ aktiv war. Die Kernbesetzung des Ensembles besteht aus zwei Zinken und drei Po- saunen, wird aber häufig durch weitere Blechblasinstrumente, Streicher oder Sänger ergänzt, wenn das Repertoire dies erfordert. Ein großer Teil dieses Repertoires gehört naturgemäß zur geistlichen Musik, da Zinken und Posaunen von der ersten Blütezeit der flämischen Polyphonie im frühen 16. Jahrhundert bis in die Zeit von Johann Sebastian Bach - der sie als einer der letzten Komponisten in ernstzunehmender Weise einsetzte - fester Bestandteil der kirchlichen Kapellen sowohl des katholischen Südens als auch des protestantischen Nordens waren. Ein wichtiger Schwerpunkt liegt dabei auf der Wiederentdeckung verges- sener Schätze der Musikgeschichte, die Concerto Palatino mit großer Freu- de hebt, um ihnen einerseits (wieder) einen Platz in den heutigen Konzert- programmen zu verschaffen, andererseits aber auch Aufnahmen jenseits des Mainstream-Repertoires zu realisieren. So liegen - neben zahlreichen hochgelobten CDs mit Musik von Schütz, Gabrieli und Monteverdi - unter anderem Ersteinspielungen der Marienvesper von Francesco Cavalli, der Missa Maria Concertata von Christoph Strauss und Palestrinas Missa sine nomine aus einem Manuskript von Johann Sebastian Bach vor. Die vielfältigen Aufnahmen der Musiker bei Labels wie EMI Reflexe, Ac- cent und harmonia mundi France wurden mit großem Beifall von Publi- kum und Kritik aufgenommen. Insbesondere eine Reihe von Einspielun- gen mit Cantus Cölln (Marienvespern von Monteverdi und Rosenmüller, „Claudio Monteverdi 1610“ sonntag, 24. Mai 2015, 14.00 uhr (Teil i) 17.30 uhr (Teil ii) 22.45 uhr (Teil iii) Dominikanerkirche , Predigergasse Leitung: Joshua Rifkin Concerto Palatino (italien) Concerto Palatino Bruce Dickey

RkJQdWJsaXNoZXIy OTM2NTI=