Tage Alter Musik – Programmheft 2015

Der italienische Komponist und Violinist Francesco Geminiani verfasste neben unzähligen anderen Bearbeitungen auch eine Bearbeitung von Co- rellis Concerti grossi Op. 1 und Op. 3 (1735). Ein Vergleich mit den betref- fenden Originalstücken zeigt, dass Geminiani bis auf wenige Ausnahmen dessen Musik vereinfachte, um sie spielbarer zu machen. Auch Geminia- nis Concerto grosso Nr. 12 in d-Moll ist eine Bearbeitung von Corellis Vio- linsonate Op. 5 Nr. 12. Dieses Werk Geminianis findet man meistens mit dem Zusatz „La Follia“. Bei einer „Follia“ haben wir es mit einem melo- disch-harmonischen Satzmodell zu tun, das vor allem in der Barockmusik als Vorlage für etliche Variationswerke diente. Als vorletztes Stück des Konzerts spielt Harmonie Universelle ein Werk des Komponisten und Geigers Giovanni Mossi. Dieser musizierte unter der Leitung Corellis bei der Aufführung des Oratoriums La Resurrezione di Nostro Signor Gesù von Händel. Für die weitverbreitete Annahme, Mossi sei Schüler bei Corelli gewesen, gibt es historisch keinerlei Belege. Beim Concerto grosso Op. 3 Nr. 3 in d-Moll handelt es sich um ein nur selten ge- spieltes Werk, das klanglich dennoch in hörbarem Zusammenhang mit der Corellimanie des 18. Jahrhunderts steht. © Christoph Punzmann, UR T AGE A LTER M usik R EGEnsbuRG M Ai 2015 40 Impression vom letztjährigen Festival: La Risonanza & Coro Costanzo Porta im Theater am Bismarckplatz Grundsteinlegung der Dreieinigkeitskirche am 4. Juli 1627 Foto: Hanno Meier

RkJQdWJsaXNoZXIy OTM2NTI=