Tage Alter Musik – Programmheft 2016

herausgegebene Instrumentalmusik mit dem Titel „The Tempest“, die wohl als Zwischenaktmusik zu Schauspiel oder Oper gedient hat. Die Oper „The Tempest or The enchanted Island“ (um 1674) mit einem Libretto von Th. Shadwell enthält Werke verschiedener Komponisten wie J. Banister, P. Humphrey, J. Weldon und H. Purcell. es findet sich gar eine spitzzüngige Parodie der 'King's Company' aus dem Jahre 1675 unter dem Titel „The Mock Tempest or The enchanted Castle“, die sich beim Londoner Publi- kum großer Beliebtheit erfreute. ensemble sinn&ton möchte das junge Publikum in die Klangwelt des Barock entführen – nicht des großen, pompösen Barock mit seinen Bra- vourarien und Bühnenmaschinerien, sondern in den mal feinen und durchsichtigen, mal kraftvoll zupackenden Klang der historischen Streich- instrumente und des Cembalos. Shakespeares letztes Bühnenwerk enthält eine Fülle von musikalischen Anweisungen, die auf ein Hinzuziehen von Musikinstrumenten schließen lassen. Die imOriginaltext befindlichen Lieder, sogenannte Ayres („Come unto these yellow Sands“, „Full Fathom Five“ und „Where the Bee Sucks“) sind mit Sicherheit tatsächlich gesungen worden. Die beiden letzteren sind uns noch aus der Feder des Lautenisten Robert Johnson erhalten, der zwi- schen 1610 und 1616 eng mit dem Dramatiker zusammenarbeitete und Musik für seine Bühnenstücke schrieb. Mithilfe von fantasievollen Acces- soires und Requisiten werden die Musikerinnen und Musiker im Nu zu Figuren des Spiels um Macht, Rache, Liebe und Versöhnung. erzählung und Musik, Szene und Klang verschmelzen und nehmen uns mit auf eine von geistern, Kobolden und Zauberern bewohnte Insel. © Ensemble sinn&ton 17 T Age A LTeR M USIK R egeNSBURg Mai 2016 Rahel Mai & Christine Marx Christine Marx & Heinrich Kubitschek Werkausgabe 1623 Henry Purcell

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