Tage Alter Musik – Programmheft 2017

46 T age a LTeR M USIK R egenSBURg Juni 2017 Schwanthaler Trompetenconsort (Österreich) Sonntag, 4. Juni 2017, 14.00 Uhr Innenhof des Thon-Dittmer-Palais Haidplatz (Bei ungünstiger Witterung findet das Konzert im Reichssaal, Rathausplatz, statt.) „Musica Maestosa da camera“ – „Trummet ist ein herrlich Instrument“ Schwanthaler Trompetenconsort D as Schwanthaler Trompetenconsort aus graz wurde 2000 gegründet, um die höfische Repräsentationsmusik des 17. und 18. Jahrhunderts, aber auch weniger bekannte spätbarocke bzw. klassische Kammermusik für Trompetenensemble wiederzubeleben und einem größeren Publikum bekannt zu machen. Das ensemble besteht, wie in damaligen Hofkapellen üblich, je nach Programm aus bis zu acht Trompeten und Pauken. Das Schwanthaler Trompetenconsort spielt ausschließlich auf historischen Barocktrompeten und repräsentiert damit einen ganz spezifischen fest- lichen Klang, der vor allem in Wien und anderen europäischen höfischen Metropolen des 17./18. Jahrhunderts gepflegt wurde. Das ensemble gewann 2011 in St. Florian den internationalen H.I.F. Biber-Wettbewerb. Zum Programm: Musica Maestosa da camera Barocke und klassische Musik für Trompeten-Consort aus Österreich „Trummet ist ein herrlich Instrument, wenn ein guter Meister / der es wol und künstlich zwingen und regieren kan / drüber kömt“ So beschrieb im Jahr 1619 der deutsche Musikgelehrte Michael Praetorius die Trompete. Dieses Instrument, das in verschiedenen Formen seit 3500 Jahren den Menschen gleichermaßen in Krieg und Frieden begleitet, erlebte im 17. und 18. Jahrhundert einen großen aufschwung. Trompeter, die auf höchstemniveau ausgebildet und teilweise in Zünften organisiert waren, gehörten zu den wichtigsten Mitgliedern von Hofkapellen, Stadt- pfeifern und kirchlichen orchestern. Mit dem strahlenden Klang der Trompete verband man die Macht und den Prunk der geistlichen und weltlichen obrigkeiten. Bis zur erfindung der Ventile im 19. Jahrhundert waren Trompeten meist als naturton-Instrumente in gebrauch. Durch das anbringen verschie- den langer Zusatzbögen konnte zwar die grundstimmung verändert werden, der Tonumfang blieb jedoch auf die naturton-Reihe beschränkt. Um das Spiel in der hohen „Clarin-Lage“, die ab dem Ton c2 beginnt, beherrschen zu können, bedurfte es jahrelanger übung und einer guten körperlichen Konstitution. erst dann war es möglich, die virtuosen und sehr hohen Trompeten-Parts, wie sie von barocken Komponisten häufig geschrieben wurden, zu meistern. Das heutige Programm beinhaltet einen Querschnitt der höfischen Lite- ratur für Trompeten aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Von Musik für

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