Tage Alter Musik – Programmheft 2017

5 T age a LTeR M USIK R egenSBURg Juni 2017 D ie Regensburger Domspatzen gibt es seit über tausend Jahren. Bischof Wolfgang gründete im Jahr 975 eine eigene Domschule, die neben dem allgemeinbildenden Unterricht besonderen Wert auf die musikalische ausbildung legte. Den Schülern war der liturgische gesang in der Bischofs- kirche übertragen. Domkapellmeister Dr. Theobald Schrems (17.2.1893- 15.11.1963) machte die Regensburger Domspatzen seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts weltberühmt. In seiner knapp 40-jährigen Tätigkeit als Domkapellmeister von 1924 bis 1963 baute Schrems die Konzerttätigkeit des Chores, der ausschließlich aus Knaben und jungen Männern besteht, zielstrebig aus, ohne den liturgi- schen Dienst im Dom St. Peter zu vernachlässigen. Das Musikgym- nasium und Internat der Regens- burger Domspatzen und eine Tages- und Internatsgrundschule für grundschulklassen vor den Toren der Stadt sind sein Lebens- werk. Sein nachfolger war georg Ratzinger, der diesen „ältesten Knabenchor der Welt“ von 1964 bis 1994 leitete. Seit 1. September 1994 steht Roland Büchner an der Spitze der Institution. er studierte an der Hochschule für katholische Kir- chenmusik und Musikpädagogik sowie an der Hochschule für Musik und Theater München die Hauptfächer Kirchenmusik und orgel. Unter Domkapellmeister Roland Büchner konzertierte der Chor bereits dreimal in Japan (1998, 2000 und 2004) und unter- nahm auslandstourneen nach Frankreich, Italien, Österreich, Ungarn, Schottland, auf die Philip- pinen, nach Südafrika (2008), Tai- wan (2011) und zuletzt 2012 nach China sowie im Frühsommer 2014 in die USa. Jedes Jahr findet eine Tournee durch die Bundesrepublik Deutschland statt. Die Hauptaufgabe der Regensbur- ger Domspatzen liegt jedoch nach wie vor in der liturgischen gestal- tung der gottesdienste im Regens- burger Dom. Während der Schul- zeit singen sie jeden Sonntag beim Hochamt gregorianischen Choral sowie mehrstimmige Messen und Motetten. Besonders eindrucksvoll werden die kirchlichen Hochfeste von den Regensburger Domspat- zen gestaltet. Im Rahmen der Tage alter Musik Regensburg konzertierten die Regensburger Domspatzen in den vergangenen dreißig Jahren mit La grande ecurie et la Chambre du Roy (1986), Musica Florea (2000), akademie für alte Musik Berlin (2004, 2008, 2010, 2012), Concerto Köln (2007, 2011, 2013) und L’orfeo Barockor- chester (2009, 2015, 2016). Die aus einer schottisch-isländischen Familie stammende Sopranistin Han- nah Morrison verbindet eine enge Zusammenarbeit mit Sir John eliot gar- diner. Unter seiner Leitung debütierte sie bei den Salzburger Festspielen 2013 mit Händels alexanderfest und 2014 mit dem gewandhausorchester Leipzig mit Schumanns Das Paradies und die Peri sowie mit Brahms' ein deutsches Requiem. Bei den BBC Proms debütierte sie mit Bachs ostero- ratorium BWV 249. anfang 2016 war sie mit Mozarts Requiem und Bachs Matthäus-Passion in amsterdam, Barcelona, Brüssel, Köln, London, Luzern, Paris, Salzburg und Zürich zu hören. Sie gastiert regelmäßig mit Les arts Florissants und Paul agnew. 2017 ist sie u.a. als La musica und euridice in einer Produktion von Monteverdis orfeo zu erleben. In jüngster Vergangenheit konzertierte sie mit dem Bach Collegium Japan (Masaaki Suzuki), mit demMusik Podium Stuttgart (Frieder Bernius), mit dem Ricercar ensemble (Philippe Pierlot), mit dem Beethoven orchester Bonn (Stefan Blunier), mit der Capella augustina (andreas Spering) und mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks (olari elts). als Liedsängerin war sie zusam- men mit Joseph Middleton imokt- ober 2015 ins Beethoven-Haus Bonn und im Juni 2016 in die Phil- harmonie Köln eingeladen. Mit den Pianisten eugene asti und graham Johnson gab sie Lie- derabende in england (oxford Lie- der Festival, London, Kings Place, Wigmore Hall u.a.). Bei den Musik- festspielen Potsdam Sanssouci war sie 2015 mit einem Solo-Recital mit Laute (Sören Leupold) zu erleben. Hannah Morrison wuchs in Hol- land auf, wo sie gesang und Kla- vier studierte. anschließend wech- selte sie an die Hochschule für Musik Köln und schloss ihre aus- bildung bei Frau Prof. Barbara Schlick mit dem Konzertexamen ab. gleichzeitig machte sie den „Master in Music in Performance“ in der Londoner guildhall School of Music and Drama bei Prof. Rudolf Piernay. Sie lebt mit ihrer Familie in Köln. Die altistin Dorothée Rabsch stu- dierte in Detmold und Stuttgart bei Prof. Berthold Schmid und Prof. J. Hamari. auf einladung von Prof. Irwin gage besuchte sie die Meis- terklasse „Lied“ am Konservato- rium Zürich, was ihr durch ein Zweijahresstipendium des Deut- schen akademischen austausch- dienstes ermöglicht wurde. Früh sammelte sie erste erfahrungen im szenischen Bereich durch Zusammen- arbeit mit den Regisseuren ernst Poettgen und Beat Wyrsch. Von 2002 bis 2006 war sie festes ensemblemitglied am Landestheater Detmold. Im Früh- jahr 2007 erschien ihre erste CD „Traum der eignen Tage“ mit Liedern von Carl Loewe, Johanna Kinkel sowie Clara und Robert Schumann. neben ihrer künstlerischen Tätigkeit war und ist Dorothée Rabsch auch die pädagogische arbeit wichtig. So lehrte sie an der Domsingschule Paderborn, zeigte sich verantwortlich für die ausbildung im Fach Singen/Sprechen des erzbistums Paderborn und hatte Lehraufträge am Institut für Musik der Fachhochschule osnabrück sowie an der Hochschule für Musik Detmold. Hannah Morrison, Sopran Dorothée Rabsch, Alt Michael Mogl, Tenor Johannes Weinhuber, Bass

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